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SANTA BARBARA
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE


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Beitrag #14
RE: SANTA BARBARA
Ich war mir sicher, dass ich sterben würde. Als der Knall ertönte, ein stechender Schmerz meinen ganzen Körper einnahm und ich in Summers Armen auf den Boden sank, war mir eigentlich klar, dass dies meine letzte Erinnerung sein würde. Ich schrie, mein Körper zitterte, hilfesuchend drückte ich meine Hand gegen die offene Wunde, aber innerlich- innerlich war ich ganz ruhig. Fast schon friedlich. So als wäre es okay, was hier geschah. Als wäre das in Ordnung. Und dann wurde alles ganz schwarz.
Von dieser inneren Ruhe war jedoch nichts mehr übrig, als ich viele Stunden später mein Bewusstsein zurück erlangte. Der Schmerz war sofort wieder da, knapp über meinem Herzen, in Richtung der Schulter, und zog sich so unangenehm durch mich hindurch, dass ich mit dem ersten Wimpernschlag auch meine Zähne aufeinander presste, so fest es mir in diesem geschwächten Zustand möglich war. Abgesehen von dieser zentralen Stelle fühlte sich mein Körper vollkommen leblos an. Im ersten Moment schien es sogar zu anstrengend nur einen Finger zu bewegen oder überhaupt noch einmal meine Augenlider zu öffnen, aber dann waren da auf einmal Stimmen um mich herum. Von einer Frau, die ich nicht kannte, und dann die von Summer. Summer, richtig. Mit diesem vertrauten Geräusch in meinen Ohren kam langsam die Erinnerung an den vergangenen Abend zurück. Ich sah den Strand vor mir, der so liebevoll dekoriert worden war, Matts wütender Gesichtsausdruck, die Angst in Summers Augen und dann Brooke, ihre roten Haare und den Lauf der Pistole, den sie direkt auf mich gerichtet hatte. Dann dieser Knall, der Schuss.
Es brauchte eine gewisse Zeit, bis ich die Stimmen um mich herum nicht nur als Geräusch wahrnahm, sondern sich daraus Wörter bildeten. Und aus Wörtern Sätze. Bis ich merkte, dass mich diese unbekannte Stimme ansprach, nach meinem Befinden fragte, nach den Schmerzen in meinem Körper und noch länger dauerte es, bis ich mit kratziger, heiserer Stimme ihre Fragen auch beantworten konnte. Und dann traf es mich mit einem Mal wie ein Schlag: Scheiße, ich lebte. Trotz der Kugel in meiner Brust. Ich lebte und ich war wieder in diesem Motelzimmer, das ich trotz der überstürzten Flucht vor Brooke mit so vielen schönen Momenten verband.
In der folgenden halben Stunde stellte die fremde Frau sich als April vor, reichte mir ein Glas Wasser und Summer versuchte meine Gedächtnislücken zu füllen. Sie erzählte mir von dem Schuss, davon dass sie April mitnehmen musste, um mich zu retten, sie sei Krankenschwester. April berichtete mir, dass sie die Kugel entfernt, die innere Blutung gestoppt und die Wunde genäht hatte und danach empfahl sie mir absolute Ruhe, für einige Tage, viel Wasser und die richtige Pflege für eine Verletzung wie diese. Eine Blutvergiftung sei nicht auszuschließen, erinnerte sie mich, weil die Utensilien in meiner Arzttasche eventuell nicht vollkommen steril seien, und wenn ich die Symptome eines Fiebers spüren sollte, müsste ich unbedingt in eine Klinik fahren, aber ab diesem Moment hörte ich ihr schon gar nicht mehr zu, denn ganz langsam wurde ich wieder zu mir selbst. Und dazu gehörte als Erstes ein Plan, wie wir mit der Situation jetzt umgingen.
Als Erstes musste das Auto weg, nicht einmal unbedingt wegen Brooke, sondern vor allem auch wegen der Polizei. Weil wir nicht mit Sicherheit wussten, ob nicht eventuell doch jemand die Behörden verständigt und meinen Oldtimer gemeldet hatte. Weil ich aber viel zu sehr an diesem Auto hing, entschieden Summer und ich gemeinsam, dass sie April zu einem nahe gelegenen, abgeschiedenen Ort bringen sollte, die Augen verschlossen. Von dort sollte sie zurück nach Los Angeles fahren, in meinem Auto, und den Schlüssel verwahren, bis wir mehr wussten. Summer würde danach mit einem Taxi oder zu Fuß zurück kehren, während ich hier im Bett blieb. Ich hasste es jetzt schon so unmobil zu sein und weil ich nicht dafür bekannt war besonders sorgsam mit meinem Körper umzugehen, ließ ich auch nicht viel Zeit verstreichen, nachdem die beiden Frauen das Zimmer verlassen hatten, ehe ich erst einmal versuchte mich ein wenig aufzurichten. Ich schaffte es jedoch gerade mal ein paar Zentimeter, bevor ich mich mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück in die Kissen sinken ließ. Gnadenlos trieb ich mich trotzdem immer weiter, während Summer nicht hier war, um mich zu ermahnen, und als sich dann tatsächlich die Tür des Zimmers öffnete, hatte ich es bereits geschafft auf der Kante des Bettes zu sitzen, den Körper völlig angespannt. "Hast du- alles erledigt?", kam gepresst aus meiner Kehle, ungeachtet dessen, dass ich gerade völlig an der Grenze meiner Kräfte war und sie das bestimmt nicht gutheißen würde. Das ließ ich auch gänzlich außer Acht, als ich den Blick in ihr Gesicht hob und sie schief anlächelte. "Du hast also eine Krankenschwester entführt, hm?"


CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL

[Bild: chas01.png]
03.09.2015 00:09
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SANTA BARBARA - Admiss - 14.08.2015, 15:03
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