RE: MATT # MADISON
Verräterisch sah ich einmal über meine Schulter, versuchte zwischen den Gästen ein paar meiner engsten Freunde ausfindig zu machen, aber wandte mich dann wieder Madison zu. "Wer von denen hat geplappert und dir das erzählt? Eigentlich wollte ich, dass du glaubst ich wäre letzte Nacht heimlich aus dem Bett geschlichen, um das alles hier alleine vorzubereiten", gab ich zerknirscht zurück, aber auch hierbei griff ich auf meinen guten, alten Freund namens Optimismus zurück. "Wenigstens krieg ich jetzt später Falten, als du." Und mit den Worten lehnte ich mich noch einmal zu meiner schönen Frau und küsste ihre perfekten Lippen, bevor sie auch nur ansatzweise garstig darauf reagieren konnte. "Du siehst übrigens- wunderschön aus. Aber so toll wie das Kleid auch ist, ich kann es kaum erwarten es dir später vom Körper zu reißen." Für die letzten Worte senkte ich meine Stimme, damit das niemand außer uns hören konnte. Obwohl ich normalerweise kein Problem damit hatte meine Liebe zu Madison und zu ihrem Körper laut heraus zu schreien, würde es heute noch öfter vorkommen, dass ich diese kurzen, verführerischen Kommentare nur meiner Frau zugänglich machte. Allein schon deshalb, weil es so schön war, wenn sie nur für mich lachte und niemand sonst verstand, warum wir einander so verliebt in die Augen sahen.
Ich hatte Madisons Familie und Freunde zwar schon begrüßt, als sie eben im Van verschwunden war, aber jetzt wandte ich mich ihnen gerne noch einmal zu. Zumindest so lange, bis meine Frau ein sogenanntes Problem erwähnte und versuchte mir weiszumachen, dass ihr Vater gleich wieder verschwinden würde. Weil er mit unserem Lebensstil nicht konform war. Grinsend stieß ich meine Hand gegen Madisons Arm, wollte ihr Worte eindeutig als Scherz entlarven, aber als ich in das steinharte Gesicht ihres Vaters sah, den ich auch als eigentlich nicht besonders witzigen Menschen kennen gelernt hatte, blieb mir das Lachen im Hals stecken. "Sie wollen wieder gehen? Jetzt?", fragte ich ihn erschrocken, wechselte noch einmal mit dem Blick zwischen Madison und ihrem Vater, aber sah dabei schon die ganze Hochzeit den Bach hinab fließen. Als könnte meine Frau diesen Tag gut in Erinnerung behalten, wenn ihr Vater vor den eigentlichen Feierlichkeiten einfach das Weite suchte. Doch gerade als ich ernsthaft anfing mir Sorgen zu machen und sich darüber hinaus auch mein Puls beschleunigte, stieß Madison grinsend ihren Beckenknochen gegen meine Hüfte. Für ein paar Sekunden starrte ich sie regungslos an, dann war ich es, der das mit dem Schauspielern übernahm und beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte. "Sehr witzig. Falls du es vergessen hast, bei mir gibt es nicht viel Geld zu holen. Es bringt dir nichts, wenn ich früh an einem Herzinfarkt sterbe." Tadelnd schüttelte ich den Kopf, drehte ihr meinen Rücken zu und legte stattdessen meine Hand auf die Schulter von Ian, lehnte mich ein wenig zu ihm hinab. "Deine Schwester geht mir auf die Nerven, hast du Lust ein paar Frauen mit mir aufzureißen? Wenn wir unsere Sache gut machen, dann finde ich vielleicht rechtzeitig noch eine andere, die ich heiraten kann. Oder wir bringen dich unter die Haube."
MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK
![[Bild: matt04.png]](https://i.postimg.cc/g2W8p0zz/matt04.png)
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