RE: CROSS PUB
Lahja hatte Zac das mit keiner Erwartungshaltung gesagt, denn obwohl sie wusste, er war in seiner Beziehung nicht so Glücklich, wie man das sein musste – verdammt, er steckte da zu tief drin und er würde niemals von Nele´s Seite weichen. Das wusste sie doch. Das durfte er auch nicht, denn er wusste schon, was das in dieser labilen Person Auslösen würde. Auf der anderen Seite war sie aber auch der Meinung, er müsste mal wieder an sich denken und an sein Glück. Er müsste sich mit ihren Eltern in Verbindung setzen, egal, wie sehr sie ihn schon hassten – zumindest seinen Erzählungen nach zu Urteilen und dafür Sorgen, dass sie ihre Pflichten wahrnahmen als ihre Eltern. Ganz davon Abgesehen ging sie aber auch dann nicht davon aus, gerade er habe Interesse an ihr, außer eben dieses Freundschaftliche oder das Training. Denn er hatte davon nie etwas Durchblicken lassen, es war der Sex, der ihm fehlte und diese Nähe zu einer Frau aber nicht ihr Wesen, was ihn faszinierte und die beiden das zweite Mal zusammen gebracht hatte. Diese Gedanken waren es auch, die sie bei dem intensiven Kuss, den er ihr gab – einfach so – absolut Verwirrten. Das, was sie gesagt hatte und was er nun tat um darauf zu Reagieren, das ließ sich nicht damit vereinbaren, was sie für ein Bild von seinen Emotionen ihr gegenüber hatte. Was war denn da los? Er schien das genauso wenig zu Verstehen und während sie noch nach einer logischen Erklärung suchte, machte er sich aus dem Staub. Nach diesem komischen Kommentar zu ihren beiden Partnern und nachdem er sich zum nächsten Training verabschiedete. Lahja stand noch lange da, ohne schlau daraus zu werden. Wie in Trance ging sie irgendwann mit ihren Sachen nach oben, entzündete endlich ihre Zigarette und steuerte den Heimweg an. Eine ganz unschöne Gewissheit legte sich dabei aber auch auf ihrem Herzen nieder, es gab jemanden, den sie gerade hintergangen hatte und der davon auf jeden Fall erfahren musste. So schnell wie Möglich. Nicht über den PC oder einer billigen SMS. Sie hatte ja nicht alles von ihrem Erbe gespendet und für ihre Zukunft, wenn sie endlich wusste, was sie später im Leben einmal machen wollte, noch einen Teil beiseite getan. Noch immer wollte Kilian von dem Geld nichts und sie lieber wieder mit Ernähren und auch wenn sie es nicht anrühren wollte, sie musste. Kilian schrieb sie einfach, dass sie Noah Überraschen wollte, weil er einen großen Auftritt hatte und sie ihn so vermisste und ein oder zwei Tage nach San Francisco fahren würde. Mit welchem Geld würde sie ihm dann lieber erst stecken, wenn sie wieder da war, nicht das er versuchte sie aufzuhalten. Wenigstens versicherte sie ihm, weder die Arbeit zu schwänzen noch den Termin für die Bewährungshilfe zu vergessen. Damit er sich ihres Pflichtbewusstseins doch Sicher sein konnte.
Noah ahnte von all dem rein gar nichts, bis sie am Abend dort stand, wo er immer die Chance hatte, fest zu spielen. Zum Glück war noch ein Platz in einem Bus frei gewesen, sie hatte nichts bei sich, außer das, was sie anhatte. Sie konnte sich ja auch nicht Sicher sein, ob er sie gleich davon jagen würde und dann hätte es keinen Sinn auch nur einen Tag länger in dieser Stadt zu bleiben. Während sie ihre erste, große Liebe dort auf der Bühne sah, wurde ihr klar, was sie für einen Fehler gemacht hatte. Sie liebte Noah und das hatte er nicht verdient. Wenn sie daran dachte, wie sie gehandelt hatte, als das mit Lucy passiert war – scheiße. War das zwischen den beiden doch zu schnell gegangen? Nein, eigentlich nicht, gar nicht. Ohne Zweifel, sie wollte mit ihm zusammen sein aber... wie in dem Gespräch zwischen den beiden auch klar geworden war, für Zac hatte sie auch Gefühle. Nicht so tiefgreifend, wenn man sich anschaute, was Noah und Lahja schon alles erlebt hatten aber auch bei ihm schlug ihr Herz schneller als bei einem Freund der Fall sein dürfte. Mit ihren Gedanken überfordert drang die ganze Zeit seine raue und zugleich so sanfte Stimme zu ihr durch, viel zu lange hatte sie schon wieder darauf verzichtet. Würde sie diese nach dem Gespräch jemals wieder hören? Es half nur nichts, denn als sich auch ihr zweites Bier dem Ende zuneigte, war ihr Freund fertig mit dem Auftritt und sie würde sich ihm Stellen müssen. Natürlich würde er sich Fragen, warum sie hier war aber nichts ahnen, weil als sie ihn aufsuchte, lag da genauso etwas Glückliches in ihrem Blick, weil sie bei ihm sein konnte. Das etwas passiert sein musste, was mit den beiden zu tun hatte, das sollte er erahnen, in dem Moment als sich zwar ihre Arme um ihn schlossen aber sie dem Kuss auswich. Weil sich das falsch anfühlte. Ihr stand das nicht zu, auch wenn sie einen letzten Kuss so gerne Beansprucht hätte, all diese Nähe durfte nicht sein, bis Noah wusste, was Lahja spontan in San Francisco zu suchen hatte. " Überraschung... ich wünschte aus einem schönen Anlass aber ich... muss mit dir Reden Noah, irgendwo... Privat? Es ist... etwas passiert." Es kam so schnell aus ihr heraus, weil sie das die ganze Zeit so wütend auf sich selber machte und weil sie Angst hatte, es könnte noch mehr in ihr Auslösen, das in sich zu halten. " Du darfst etwas nicht vergessen, okay? Egal was ich gleich sagen muss. Ich bin froh dich zu sehen, das wir zusammen sind - das macht mich Überglücklich und ich... Liebe dich." Bevor sie sich einigeln würde, bevor die Wut in ihm vielleicht auch hoch kommen würde, es war ihr so wichtig ihn das Wissen zu lassen und das er das verinnerlichte. Lahja war so eine Gnadenlose Looserin in solchen Gesprächen, das konnte man alleine an dem verwirrenden Aufbau erkennen.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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