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SANTA BARBARA
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: SANTA BARBARA
Ich konnte selber nicht ganz glauben, wie gut es tatsächlich zwischen Summer und mir funktionierte einen Zeitraum von mehreren Tagen auf engstem Raum miteinander zu verbringen. Normalerweise funktionierte das nicht einmal mit den Leuten, die mir eigentlich nahe stehen sollten, weil ich grundsätzlich schon immer eher ein Einzelgänger war. Ich konnte es nicht leiden, wenn ich mir um etwas anderes als mich selbst Gedanken machen musste. Aber auf diese Position hatte Summer sich selber schon viel früher manövriert, denn ich hatte sicher nicht egoistisch gehandelt, als ich in diese Lagerhalle eingebrochen, zwei Männer von Brooke getötet und sie dort heraus geholt hatte. Darüber hatte ich mir in den letzten vier Tagen sicher ebenso viele Gedanken gemacht wie darum auf welche Art ich uns aus dieser beschissenen Situation heraus holen konnte. Anfangs ließ sich das noch gut mit meinem Jagdtrieb rechtfertigen und damit, dass ich nach dem Zusammenflicken meines Armes irgendwie in ihrer Schuld stand, aber nachdem wir vier Tage fast ausschließlich auf-, über- oder untereinander verbracht hatten, konnte ich mir mein eigenes Verhalten nicht mehr damit erklären, dass ich mir selber nur etwas beweisen wollte. Warum auch immer, aber ich mochte Summer. Es gefiel mir in ihrer Nähe zu sein, mit ihr zu reden und von dem Sex ganz zu schweigen. Ich mochte ihren waghalsigen, rücksichtslosen, lauten Charakter und ihre starke Persönlichkeit. Und ich konnte mich ihrer Attraktivität einfach nicht entziehen. Wie sie mich ansah, wie sie mit ihren Reizen spielte. Mit ihr war es manchmal gar nicht so schlimm in diesem Zimmer eingesperrt zu sein, obwohl ich eigentlich nichts mehr hasste, als wenn man mich meiner Freiheit beraubte. Und genau so fühlte ich mich gerade durch Brooke. Ich hatte mit einem Freund von mir gesprochen, darüber was auf der Straße so gesagt wurde, und er hatte mir deutlich geraten mich noch länger bedeckt zu halten, weil die rothaarige Frau definitiv Rache üben wollte. Und weil ich auch noch immer mein Auto nicht tauschen konnte - aus Angst, dass eben jener Freund ebenfalls von Brooke beschattet wurde und ich in den wenigen Monaten, die ich jetzt hier lebte, noch nicht viele Leute kennen gelernt hatte, die sich bedingungslos auf meine Seite ziehen ließen - versteckten wir uns weiterhin hier im Motel und gingen nur mal aus dem Zimmer, um ein paar Dinge im nahe gelegenen Supermarkt zu kaufen. Bis wir einen Plan hatten. Normalerweise musste ich nicht so lange darauf warten, dass mir eine Idee kam, aber diesmal war es anders. Vielleicht auch deswegen, weil ich es tief in mir durchaus entspannend und anregend fand mit Summer auf der Flucht zu sein und so viel Zeit mit ihr zu verbringen. Ich war definitiv noch nicht bereit sie einfach ziehen zu lassen, denn nach allem, was ich über sie wusste, rechnete ich fest mit einem erneuten Umzug, sobald sich die Gefahr für uns legte. Irgendwo in eine ganz andere Ecke des Landes. Doch bis es so weit war kostete ich diese Intimität völlig aus und ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Auch heute nicht, deshalb sah ich sie such fast schon mit einem belustigten Blick an, als sie sich so leichtfertig auf eine Hochzeit verabschieden wollte. Von einem ihrer besten Freunde. Mitten in Los Angeles. Für wie dumm hielt sie Brooke denn? "Vergiss es", wies ich Summer einfach ab, stand vom Bett auf, in dem ich bis gerade noch gelegen hatte, und zog mir nur eine Boxershorts und eine Jogginghose über, bevor ich nach meinem Tabak griff und mich damit in die geöffnete Tür stellte. "Ich würde dir davon abraten, wenn du deine eigene Hochzeit auch noch erleben willst. Obwohl- dazu müsste man erstmal jemanden finden, der dich heiraten will." Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen sah ich Summer in die Augen. Diese neckischen Drohungen und Beleidigungen waren uns nach vier Tagen Nähe noch immer nicht entgangen, zum Glück. Aber wenn ich gewusst hätte wie ernst ihr das wirklich war, dann hätte ich sicher anders reagiert.
CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL
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21.08.2015 13:45 |
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