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JUGENDZENTRUM
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: JUGENDZENTRUM
Innerlich hatte ich immer damit gerechnet, dass Lahja früher oder später das Training wieder aufnehmen würde. Spätestens dann, wenn sie das erste Mal erneut die Kontrolle über sich verlor und ganz deutlich in ihrem gesamten Körper spüren würde, dass wir mit unserer Arbeit noch nicht weit genug gekommen waren, damit sie ihre eigenen Techniken finden konnte, um diese Wut in sich zu regulieren. Sie brauchte mich. Meine Hilfe. Das würde sie merken, da war ich mir sicher. Als sie mich dann aber tatsächlich danach fragte, sah ich sie trotzdem überrascht an, denn auch in ihrer Sturheit hatte ich mehr Durchhaltevermögen von Lahja erwartet und mich schon auf mehrere Wochen Ignoranz eingestellt. Was vielleicht auch nicht so verkehrt gewesen wäre - gerade während es Nele momentan wieder so schlecht ging - aber ich zögerte nicht eine Sekunde, sondern sagte ihr direkt zu. Wie könnte ich denn auch anders? Lahja fehlte mir, das merkte ich tagtäglich. Es fehlte mir mit ihr zu reden, sie anzusehen, mit ihr joggen zu gehen oder sie nach dem Sport der gesunden Ernährung näher zu bringen. Und dieses Vermissen hatte nicht nur etwas mit unserem Training zutun oder mit unserer plötzlichen Distanz, die einen großen Rückschritt für mein Studium bedeutete. Da war mehr. Auch wenn Lahja mir das nicht glauben wollte, ich schätzte sie wirklich als Mensch, ich war gern mit ihr zusammen und verdammt - dass ich mich so gut wie täglich mit ihr traf und mit ihr gemeinsam arbeitete, hatte absolut gar nichts mehr mit meinen Recherchen und meiner Abschlussarbeit zutun.
Wir würden den Trainingsplan wie gehabt wieder aufnehmen, die paar Tage Pause dabei natürlich berücksichtigen, aber auch diesmal machte ich Lahja von Anfang an deutlich, dass dieselben Regeln galten. Pünktlichkeit, Respekt, Gehorsam. Das alles gehörte dazu und obwohl ich während unseres kurzen Gespräches im Jugendzentrum eigentlich bereits merkte wie distanziert sie mit mir umging, glaubte ich nicht daran, dass sie sich in den vier Wänden unseres Trainingsraumes nicht an die vorherigen Gegebenheiten halten konnte. Doch anscheinend hatte ich sie da unterschätzt. Weil wir uns mit der Zeit angewöhnt hatten uns direkt unten im Raum zu treffen, stand ich pünktlich zur besprochenen Zeit dort, hatte bereits meine Kleidung gewechselt und alles für den heutigen Trainingstag vorbereitet.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
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16.08.2015 17:42 |
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