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KRANKENHAUS
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
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RE: KRANKENHAUS
Nachdem ihre beiden Besucher am gestrigen Abend von der Krankenschwester verscheucht worden waren, hatte Lahja durch die Medikamente nicht mehr viel nachdenken können. Es hatte sie so umgehauen und ihr müder Körper noch dazu hatte sie einfach mit Schlaf überrumpelt. Erst tief in der Nacht wurde sie wieder wach und starrte an die Decke des Krankenhaus-Zimmers. Sie war nun schon so lange vor allen Menschen davon gelaufen, die ihr etwas bedeuteten und hatte sich mit Blaze ihre eigene, kleine Welt aufgebaut. Mit Blaze und den Drogen. Jetzt fehlte ihr mit einem schlag beides und statt nur Zac an ihrer Seite zu wissen, hatte sich nun auch Kilian die Mühe gemacht und seinen Weg zu ihr gefunden. Was aber hieß das für sie? Noch immer war sie nicht besonders gut darin mit ihren Gefühlen umzugehen und ihren Vater zu sehen holte so viele davon an die Oberfläche. Nach der ganzen Zeit war ihre Wut über die Beziehung von Nele und ihrem Vater zu einer Schuld geworden, dass sie einfach ihre ganze Zerstörungswut an seinem Zuhause und seiner Existenz ausgelassen hatte und vielleicht hatte sie sich deswegen auch nicht mehr bei ihm gemeldet. Es war ihr unangenehm. Wieso war er überhaupt hier gewesen? In dem Strudel aus Emotionen konnte sie merken wie schon wieder Tränen ihre Wangen hinab liefen während sie hilflos auf dem Rücken lag, umständlich versuchte sie sich aufzurichten und neben dem seelischen Schmerz konnte sie auch all den physischen bemerken. Nach einer Weile fand die Nachtschwester sie sitzend in ihrem Bett und nachdenklich gegen die Wand gegenüber starrend. Die Frau war sehr liebevoll und Lahja hatte wirklich Glück. In dem ruhig wirkenden Krankenhaus setzte sie sich an ihr Bett und obwohl die junge Frau sonst nicht so war, begann sie nach einigem sanften Nachfragen darüber zu Reden. Darüber was alles in den letzten Wochen in ihrem Leben passiert war und weil es einfach so unglaublich gut tat, die Seele durch das Gespräch zu erleichtern, erweiterte sie ihr Reden darüber wie lange sie ihren Vater nicht gesehen hatte und wieso nicht. Es gab jetzt kein Heroin mehr, dass sie vergessen lassen konnte und keinen Blaze, der mit seiner verrückten Art alle Gedanken an die Vergangenheit eliminieren konnte. Es gab jetzt nur noch sie und die Entscheidung wie sie ihr Leben weiter leben wollte. Die Krankenschwester war berührt von der turbulenten Geschichte und erinnerte Lahja daran, dass sie erst 23 Jahre alt war und nicht perfekt. Das es noch nicht zu spät war, sich helfen zu lassen. Das ihr Vater sich sicher einfach nur freute, dass seine Tochter überhaupt noch am Leben war und das die Bande von Eltern nicht durch einen Wut Anfall zerstört wurden. Diese sanfte Unterstützung und das mütterliche was sie hier erfuhr war heilsam, es erinnerte sie fast ein wenig daran, wie sie sich bei Jeany gefühlt hatte. Sie konnte es sogar so gut annehmen, dass sie sich von der fremden Frau tröstend in den Arm nehmen lassen konnte und als sie sich nach dem einnehmen der Nachtmedikamenten wieder hinlegte, spürte sie, wie sich ihr Herz ein wenig leichter anfühlte.
Auch wenn sie das durch ihre Rückfälle immer dachte, war Lahja kein schwacher Mensch und am nächsten Tag besiegelte sie ihr neues Leben sogar weiter indem sie den Arzt bei der morgendlichen Visite bat, sie dabei zu Unterstützen, von hier aus direkt einen Entzug machen zu können. Besprach mit ihm in wie weit das Möglich war, was auf sie zukam und zum Glück schien er sehr engagiert zu sein und wollte schauen, was sich da machen ließe und würde Kontakt zu der anderen Station aufzunehmen. Danach war sie wieder ziemlich alleine mit sich und sie dachte, es würde nun den ganzen Tag so weiter gehen. Sie hatte den Fernseher eingeschaltet aber konnte sich gar nicht richtig darauf konzentrieren und ertappte sich immer wieder dabei, wie ihre Blicke an der weißen Wand unter dem Bildschirm hefteten - bis es auf einmal klopfte. Ihr Herz schlug erneut bis zum Hals, für Zac war es noch viel zu früh und dann sah sie aufrecht sitzend einem lächelnden Matt entgegen. Lahja konnte ihre Freude fühlen aber auch diese unsagbare Scham, beides auch noch als er die Tür weiter öffnete und da Kilian zu sehen war. Trotzdem hatte ihr das Gespräch diese Nacht so geholfen das sie sich nicht von ihren Fehlern definieren ließ und alle von sich stoßen wollte - das ging jetzt einfach nicht, sie brauchte Unterstützung - und sie konnte nur hoffen, dass ihre Familie dazu bereit war ihr noch eine Chance zu geben und nicht hier war, um sauer auf sie zu sein. " Ja, dürft ihr." Was sich komisch anfühlte, auch wenn Blaze Tod war, hatte sie noch immer die Blessuren von ihm auf ihrem Körper und wie auch andere Frauen, die häusliche Gewalt erlebt hatten - so war es ihr nun peinlich diese Wunden zu tragen aber sie hatte ja auch keine Möglichkeit das groß zu verbergen. Mit Matt im Schlepptau fühlte sich die Grundstimmung schon mal etwas leichter an, ihr Quasi-Onkel hatte schon immer dieses Talent gehabt und doch wusste Lahja gar nicht so Recht, was sie sagen sollte. " Mit euch habe ich jetzt nich... gerechnet aber es ist... schön euch zu sehen." Wagte sie zumindest einen groben Anfang mit einem verunsicherten Lächeln und auch ein vortasten um zu Wissen, was die beiden hier überhaupt wollten. Wie wütend sie auf sie waren.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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23.09.2018 17:19 |
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