ZAC'S & AVA'S FLAT

[Zac William Coles]

Wütend und erschöpft zugleich schüttelte Zac den Kopf, presste die Handflächen über seine Augen und rieb sich einmal fest über das Gesicht, während er spürte wie sich diese unberechenbare Unruhe immer mehr in seinem Körper ausbreitete. Stress, Überforderung und Ärger lösten schon seit jeher eine Aggressivität in ihm aus, die er selber nur beschwerlich kontrollieren konnte, und die letzten Wochen hatten dazu beigetragen, dass es nur umso schwieriger für ihn wurde seine Aggressivität nicht explosionsartig an die Oberfläche zu lassen. "Was glaubst du denn, warum ich dieses Risiko immer wieder eingehe?", stieß er mit ungewohnt harter Stimme aus, nachdem Zac seine Hände wieder sinken gelassen hatte. "Weil sie mir wichtig ist! Darum. Weil ich nicht einfach tatenlos mitansehen kann wie sie sich selber kaputt macht. Weil ich weiß, dass ich ihr helfen kann. Und weil ich nunmal so bin, verdammte Scheiße! Du kennst mich! War ich nicht genauso für dich da, als es dir während der Schwangerschaft nicht gut ging? Ich hab alles für dich getan, Ava. Alles. Und jetzt willst du mir vorwerfen, dass ich für jemand anderen dasselbe tue? Anstatt mich zu fragen, weshalb ich Lahja helfe, solltest du dich vielleicht lieber selber fragen, warum du damit so ein großes Problem hast, oder? Würdest du dich genauso quer stellen, wenn es hier um einen Freund von mir ginge? Oder um meine Mutter? Nein, würdest du nicht. Das könntest du nachvollziehen. Nur bei Lahja geht das nicht, und warum? Weil du aus irgendeinem Grund immer noch darauf wartest, dass ich dir sage ich hätte noch Gefühle für sie, oder?" Erbost starrte Zac seiner Verlobten noch immer in die Augen und auch seine Arme gingen noch einmal vorwurfsvoll auseinander. "Ich hab dir nie einen Grund gegeben mir zu misstrauen, also wenn du meinst, dass du trotzdem auf einmal so eine Eifersuchtsschiene fahren musst, dann ist das dein Problem. Nicht meins. Und dann musst du auch irgendeinen Weg finden damit umzugehen, nicht ich. Denn nein, ich stelle Lahja kein Ultimatum. Und ich beschränke meine Unterstützung für sie auch nicht auf einen bestimmten Zeitraum. Wenn sie mich braucht, dann bin ich für sie da. Finde dich damit ab oder lass es sein, das ist nicht mein Problem, Ava, aber hör endlich auf dich in etwas einzumischen, das dich verdammt nochmal nichts angeht!" Wahrscheinlich hatte Zac die Sorgen und Ängste seiner Verlobten noch nie zuvor so ignorant behandelt wie er es in diesem Moment tat, aber auch das drang durch die Wut nicht einmal recht zu ihm hindurch.