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MOTEL
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Blaze
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Beitrag #21
RE: MOTEL
Anfangs wechselte der Blick von Blaze noch ruhelos zwischen Zac und Lahja hin und her. Man konnte deutlich erkennen wie zerrissen er in seinem Handeln war, wie gerne er einfach diesen verdammten Abzug drücken wollte, um sich damit abzusichern, dass seine Freundin ihren Ex-Freund nie wieder sehen würde, aber irgendwo in dem Rausch der Drogen gab es da dennoch diese Stimme der Vernunft. Die Stimme, die ihm sagte, dass er dadurch einen folgenschweren Fehler beging. Auf jemanden zu schießen war keine Lappalie und nichts, was man als jugendlichen Leichtsinn abtun konnte, sondern ein folgenschwerer Fehler. Blaze würde für diese Tat büßen, er würde es bereuen und wofür das alles? Aus Eifersucht? Wegen unkontrollierbarer Emotionen? War es das wert?
Dass Lahja sich letztendlich sogar vor Zac schob, das heizte für einen kurzen Moment die Wut in Blaze zwar noch einmal an, man konnte erkennen wie die Anspannung in seinem gesamten Körper wieder zunahm, aber dann erreichte sie damit auch, was sie erreichen wollte: Ihr Freund konzentrierte sich nur noch auf sie. Auf ihre ehrlichen Augen. Auf die dunklen Hämatome in ihrem Gesicht und an ihrem Hals, die Blaze dort hinterlassen hatte. Er konzentrierte sich auf ihre Stimme und auf die Worte, denen er so gerne Glauben schenken wollte. Sie liebte ihn. Sie würde mit ihm gehen. Und dann lockerte sich plötzlich sein Finger, die Spannung in seinem Arm ließ nach und das Zittern verebbte. Das Gesicht von Blaze war noch immer schweißüberströmt und sein Atem ging schwer, aber er ließ zu, dass Lahja sich ihm näherte und er wich auch nicht von ihr zurück, als ihre Hand sich auf seine Brust legte. Gut fühlte sich das an, so vertraut, dass er sich für einen Moment in dieser Nähe verlor. Ein Moment, in dem dann tatsächlich seine Hand mit der Waffe gänzlich nach unten sank. "Wehe du lügst mich an", presste er dennoch zwischen seinen Lippen hervor und die Härte seiner Worte spiegelte sich auch in seinen Augen, aber Lahja konnte spüren, dass es ihr gelungen war ihn zu erreichen. Sie kannte Blaze. Besser als jeder andere.
Und unter anderen Umständen hätte dieser Abend vielleicht auch noch glimpflich enden können, für alle Beteiligten, aber anstatt darauf zu vertrauen, dass Lahja wusste, was sie tat, konnte Zac sich nicht stumm heraushalten. "Lahja", sprach er einmal ermahnend ihren Namen aus, und augenblicklich schnellte der Puls von Blaze wieder in die Höhe. "Geh nicht mit ihm! Bleib hier oder ich schwöre, ich rufe die Polizei." Und noch ehe seine Freundin reagieren konnte, hatte Blaze ihren Körper an die Seite gedrängt und erneut bedrohlich die Waffe auf den Körper von Zac erhoben. Wieder erzitterte er von innen, wieder stand er kurz davor in völliger Selbstüberschätzung den Abzug zu drücken, aber als die Hand seiner Freundin sich erneut auf seinen Körper legte und als sie ihn erneut darum bat einfach zu gehen, gab Blaze nach. Ohne ein weiteres Wort griff er nach ihrem Arm und drängte sie in Richtung der Tür, hielt aber so lange den Lauf der Waffe auf Zac gerichtet, bis sie aus dem Zimmer heraus verschwunden waren.
Vielleicht war es ein Wink des Schicksals, dass gerade im selben Moment ein anderer Gast des Hotels in sein Auto steigen wollte, aber Blaze dachte nicht zwei Mal darüber nach, ehe er auf den Mann zu rannte, mit erhobener Pistole und ihn schreiend, bedrohlich dazu zwang ihm den Schlüssel für den Wagen zu überlassen. "Steig ein!", schrie er Lahja entgegen, und erst als sie beide im Wagen saßen, legte er endlich die Waffe herunter. Wenn dieser Zac die Bullen rufen wollte, dann sollte er das verdammt nochmal tun, aber bis dahin wären sie schon längst aus der Stadt hinaus. Blaze hatte kein Ziel vor Augen, es war ihm egal wohin der Weg sie führte, er ließ sich nur von seinem Rausch steuern. Von dem Adrenalin und von dem Vertrauen in Lahja. Dem Glauben daran, dass sie ihre Worte ernst meinte und dass sie irgendwo in diesem gottverdammten Land noch einmal neu anfangen würde. Vernunft fand dabei in seinem Kopf gerade keinen Platz: Es interessierte ihn nicht, dass sie keine Kleidung bei sich hatten. Dass ihnen woanders die nötigen Kontakte fehlen, um weiterhin mit Drogen Geld zu verdienen. Er dachte nicht an seinen Bauwagen und nicht an seine Habseligkeiten. Nicht einmal an sein Erspartes. Blind und taub von diesem Rausch drückte er einfach nur auf das Gaspedal und lenkte den Wagen auf die vielbefahrenen Straßen von Los Angeles.
03.09.2018 21:49
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