RE: MOTEL
Sobald Lahja Sicher und vorsichtig in dem Taxi saß und sich dieses in Bewegung setzte, war ihr erst einmal alles vollkommen egal. Sie spürte richtig, wie die Entspannung und Erleichterung sie einnahm und konnte jetzt erst fühlen, wie angespannte sie unter der Situation gewesen war, dass Blaze jeden Moment doch noch zurück kommen konnte. Sie sah in dem Außenspiegel den Caravan und wie er immer kleiner und kleiner wurde. Es machte sie aber auch jetzt erst wirklich Traurig. Man konnte die Beziehung der beiden kritisieren und sie war sicher mehr als zerstörerisch aber es war eben auch eine Beziehung zwischen den beiden, die es nicht erst seit gestern gegeben hatte und auch wenn ein außenstehende das schwer nachvollziehen konnte, Lahja vermisste den Menschen, mit dem sie den Hauptteil ihrer letzten eineinhalb Jahre verbracht hatte. Er war für sie vielleicht doch jemand geworden wie Matt, wie Kilian, wie Noah oder Zac aber der sie ganz anders behandelte. Das änderte nichts an den Emotionen zu ihm. Erst als Zac ihr das Shirt gab, wand sie ihren Blick von hinten wieder ihm zu und drückte den Stoff gegen die Wunde und achtete darauf, als sie ihren Kopf anlehnte, dass sich die Kapuze zwischen dem Sitzpolster und ihrer Haut befand. Ihr Kopf war viel zu schwer, ihn von selbst aufrecht zu halten. Es fehlte ihr gerade auch die Kraft, auf Zacs Worte einzugehen oder ihm zu Antworten, sie schenkte ihm nur einen kurzen Blick, der ihn Wissen ließ das sie verstanden hatte. Sie verhielt sich während der Fahrt still und wich den Blicken aus, die ihr der Fahrer schenkte, als Zac etwas holte oder aber als er das Motel bezahlte. Diese Einschätzung von ihrem Exfreund war richtig gewesen, sich nun auch noch vor fremden zu outen und diesen Stempel der Frau zu bekommen, die von häuslicher Gewalt betroffen war, konnte sie kaum ertragen. Viel eher hatte sie es eilig in die vier Wände zu kommen, die sie vorerst von dieser Welt da draußen abschirmten. So war Lahja, sie wollte in Ruhe ihre Wunden lecken und das nicht mit zu viel Aufmerksamkeit - in diesem Fall hatte sie nur Zac vertraut. Die beiden kannten sich zu gut, er konnte sich gut in sie hineinversetzen und auch wenn er sich seine Worte beim betreten des Zimmers nicht sparen konnte, wusste Lahja, dass er so entschieden hatte weil er einfach wusste, wie sie sich fühlte. " Ohne ein Murren komme ich dann mit ins Krankenhaus..." Bewusst ging sie vorerst nur auf das Krankenhaus ein. Ob sie sich Hilfe suchen musste oder nicht, blieb doch ihr Überlassen?
In dem Zimmer setzte sie sich auf einen Stuhl, der meist in Verbindung mit einem Schreibtisch herein gestellt wurde. Mit der Hilfe von Zac zog sie die Jacke aus, die durch das Blut viel schwerer erschien und an ihr klebte. Nach und nach konnte Zac das ausmaß sehen, was bis eben noch verborgen war und Lahjas Blick lenkte sich gegen die Decke weil sie es selbst kaum ertrug. Um sich davon Abzulenken, begann sie gebrochen zu sprechen. " Wenn er mitbekommt, dass ich dich um Hilfe gebeten habe, dann macht er mich richtig fertig - das hat er mir schon angedroht und ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Dich nicht und deine Familie nicht. Deswegen habe ich gesagt wir können uns nicht mehr sehen." Ziemlich unerwartet für jemanden der Lahja kannte, konnte man neben der Rauen Stimme auch hören, wie sie ihre Tränen zurück halten musste. Sie wusste aber auch gar nicht, wie es von hier aus weiter gehen sollte. " Ich weiß, dass du nicht zugelassen hättest, dass es so weit kommt aber vielleicht haben wir beide unseren Partnern zu viel zugemutet. Nicht, dass Blaze Reaktion richtig war aber ich habe ihn hintergangen." Das musste man einfach mal so ehrlich sagen. Das er das auch mit Kommunikation nicht geduldet hätte, stand auf einem anderen Stern. " Und Ava hat deutlich gemacht, dass es ihr bestimmt nicht Recht ist, dass du jetzt hier bist und mir hilfst."
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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