RE: ZAC # AVA
Die ganzen letzten Wochen hatte Zac damit verbracht sich gegen das hier zu wehren. Schon allein die Vorstellung, dass er Ava noch einmal dieser Überforderung, diesem Unbehagen und den damit einhergehenden Ängsten aussetzen sollte, so wie beim letzten Mal, fühlte sich falsch an. Dass es ihnen auch helfen könnte seine eigenen Sehnsüchte auf die Art auszuleben und dadurch auch die Wut und Anspannung in seinem Körper zu reduzieren, das sah er nicht. Für ihn war es eher so, als müsste er dadurch seine ständig angestrebte Perfektion aufgeben. Als würde er Ava mit etwas belasten, das sie eigentlich nicht wollte, das sie nicht verstand und ihr auch nicht gefiel. Die beiden hatten lange darüber geredet und sie hatte auch oft versucht ihm zu erklären, dass es zu einer Beziehung dazu gehörte Probleme gemeinsam zu bewältigen und nicht nur die guten Seiten aneinander zu lieben, aber Zac hatte durchweg vor Augen wie angespannt und kühl die Luft zwischen ihnen gewesen war, nachdem er beim letzten Mal so mit ihr geschlafen hatte. Ihr war es kaum gelungen ihm in die Augen zu sehen.
Jetzt gerade jedoch, als Zac seinen Körper an den von Ava presste, als er seine Hand fest über den Stoff ihrer Unterwäsche zog, da war all das hinfällig. Der Druck in seiner Brust, die Spannung in seinen Schultern und die Unruhe in seinem Kopf, die waren so viel präsenter, als seine Sorgen, und in diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass seine Verlobte ihm ihre Zustimmung erteilte und dass Zac dadurch ein Ventil fand, um herauszulassen, wofür es keinen anderen Ausweg gab. Bei diesem groben Sex ging es nicht nur um die körperliche Anstrengung - die hätte er auch haben können, wenn er einfach eine Stunde durch die Stadt gerannt wäre - sondern viel mehr um den Austausch zwischen ihm und einer anderen Person. Um den andersartigen Kampf, der dabei stattfand. Es ging darum zu siegen, zu dominieren, zu führen, zu kontrollieren. Und um die Hochgefühle, die dabei ausgestoßen wurden: Die Endorphine, das Dopamin. In Kombination ergab das für Zac eine Möglichkeit die Wut herauszulassen, sich von seinen Sorgen abzulenken und wieder Ruhe in seinen Körper zu bringen, viel effektiver, als er es im Training ganz alleine je erreichen könnte.
Ein wichtiger Bestandteil davon war eigentlich auch der eigene Schmerz, ihm hatte es immer gefallen am nächsten Tag seinen mit roten Striemen übersäten Rücken zu betrachten, die gerissene Haut bei jeder Bewegung zu spüren oder an seinem Hals auf rötliche, bläuliche Hämatome zu stoßen - sowohl Lahja als auch Nele in ihrer Manie hatten sich ihm selten einfach so unterworfen - doch jetzt, in diesem Moment, da existierten in Zac tatsächlich keine Erinnerungen an vergangene Beziehungen. Er verglich Ava nicht mit seinen Ex-Freundinnen, er suchte nicht nach Parallelen, nach Differenzen, urteilte nicht und sehnte sich auch nach nicht nach etwas oder jemand anderem, als seiner Verlobten. Das hier fühlte sich eher so an als würden sie gemeinsam etwas Unbekanntes ausprobieren, zusammen vorherige Grenzen überschreiten und dabei miteinander und aneinander lernen. Ava konnte dabei deutlich spüren wie erregt Zac auf ihre stille Zustimmung reagierte, wie es ihm gefiel, dass sie eigenhändig seine Finger um ihre Kehle schloss, und auch das tiefe, dunkle Keuchen war leicht zu deuten, als er ihre scharfen Fingernägel in seinem Nacken und dann in seinen Haaren spürte. Das hier würde immer ein ungleicher Kampf sein - Ava würde ihrem Verlobten mit ihrem zierlichen Körper kräftemäßig niemals etwas entgegen setzen können - und daher auch immer ein Kampf, den Zac als Gewinner verließ, aber dass ihn ihr Widerstand durchaus anmachte, das ließ er sie an diesem Abend mehrmals spüren, manchmal subtil, manchmal auch sehr direkt.
Wichtiger als ihre stille Zustimmung war jedoch - so wie auch beim letzten Mal - die verbale Zustimmung von Ava. Er wollte ihr niemals das Gefühl geben, dass er drohte die Kontrolle zu verlieren oder sich nicht beherrschen zu können, niemals wollte er den Anschein erwecken, als drängte er seine Verlobte zu etwas, wozu sie nicht bereit war, und deshalb drückte er auch erst seine Finger an ihrem Hals zusammen, als sie ihm eindeutig und ohne Missverständnisse versichert hatte, dass sie das - ihn - wollte. Fast zeitgleich presste er hart ihren Körper mit der Last seines eigenen in die Matratze, mit dem Bauch nach unten, und auch diesmal ließ er sich kaum Zeit dabei eilig seine Hose zu öffnen, sie bloß ein kleines Stück nach unten zu schieben, und dann auch an Avas Unterwäsche zu zerren, bis sie in ihren Kniekehlen Halt fand. Es gab kein zärtliches Herantasten, kein liebevolles Streicheln, keine intimen Küsse; Zac spuckte sich nur selber einmal in die Hand, um das Gleitgeld zu ersetzen, schob seine Hand zwischen ihre beiden Unterkörper und half auf die Art nach, als er sich zum ersten Mal tief in sie schob. Man konnte spüren wie sie unter ihm zusammen zuckte, wie sich ihre Muskeln verspannten, und natürlich hielt er auch einen Moment inne, gab ihr erneut die Chance ihn zu stoppen, falls sich jetzt von der Geburt noch irgendwelche Schmerzen bemerkbar machen sollten, aber als Ava stumm blieb, legte auch Zac seine letzten, übrig gebliebenen Zweifel ab. Obwohl man anfangs noch die Vorsicht in seinen Bewegungen spüren konnte, stieß er sich nach kurzer Zeit schon genauso grob wie beim letzten Mal gegen sie und auch seine Berührungen fielen nicht sonderlich zärtlich aus. Mehrmals griff er fest in ihre Hüfte oder in ihre Schulter und presste seine Finger so hart in ihre makellose, weiche Haut, dass man die Druckstellen auch am morgigen Tag noch sehen würde, oder schloss erneut seine Hand um ihre Kehle. Als er sich keuchend, schwer atmend nach kurzer Zeit ein wenig aufrichtete, zog er auch Ava erst auf die Knie und dann ihren Rücken im Hohlkreuz nach oben, an seinen nach vorne gebeugten Oberkörper heran. Einen Arm schloss er fixierend um ihre Taille, die andere nutzte er, um zwei Finger zwischen ihre Lippen zu schieben und mit dem Handballen zeitgleich gegen ihr Kinn zu drücken, um somit auch sich selber durch ihren harten Biss Schmerzen zuzufügen, aber bewusst verschonte Zac heute ihre Brüste. Durch das ständige Stillen oder Pumpen waren sie momentan viel zu gereizt, täglich klagte Ava über Schmerzen, doch auch das zeigte ihr nur noch einmal deutlich, dass sein Kopf noch immer irgendwie da war. Dass er niemals die Kontrolle verlor, sondern nur für einen kurzen Zeitraum die Kontrolle losließ. Und das auch nur so lange, bis er keuchend in sie kam, sich dabei jedoch noch so viel mehr in ihm löste. Seine zuvor verspannten Muskeln zuckten jetzt erschöpft, seine Lungen erlaubten ihm endlich wieder ein tiefes Atmen, der Druck in seinem Nacken, auf seiner Kehle löste sich und damit wurde auch augenblicklich Zacs ganzes Wesen weicher, zärtlicher. Ganz sanft drückte er seine Nase, seine Lippen gegen Avas salzig schmeckende Schulter, atmete heiß gegen ihre Haut, und auch seine Finger, die er eben noch so grob eingesetzt hatte, bewegten sich jetzt behutsam über ihren Körper, bis er seine beiden muskulösen Arme um sie schloss und den Rücken seiner Verlobten ganz dicht an seine Brust zog. "Bist du okay?", war diesmal die erste Frage, die er gedämpft gegen ihren Nacken sprach, ehe er noch einmal tief die Luft einsog und dabei auch zuließ, dass ihr vertrauter, verführerischer, geliebter Duft ihm ein wenig die Sinne vernebelte.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
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