RE: EAST LOS ANGELES
Blaze hatte in seinem Leben viel Zurückweisung einstecken müssen und war dadurch zu einer sehr unsicheren Person geworden, genauso wie Lahja, aber bei ihm zeigte sich das äußerst selten in seinem Verhalten gegenüber anderen Personen, vor allem nicht gegenüber Frauen. Er war nicht schüchtern, er zweifelte nicht an seinem Aussehen, an seinen Fähigkeiten, seiner Attraktivität. Blaze hatte keine Probleme mit Sex; aufrichtige, ehrliche Liebe war es eher, die ihm Angst bereitete und obwohl er zwar spürte, dass das, was er und die Fremde hier teilten, mehr war, als bloß das Austauschen von Körperflüssigkeiten, verspannte er sich dennoch nicht so wie sie. Für ihn war diese Emotionen in ihm noch viel zu diffus, um sie irgendwie deuten zu können, und ganz oben stand sowieso die Sehnsucht nach ihrem Körper, ihrer Nähe, der er auch viel zu gerne nachging, indem Blaze sich erschöpft im Bett aufsetzte und gerade seine Hand um ihr Handgelenk schloss, als sie sich ihr T-Shirt wieder anziehen wollte. "Du könntest auch einfach hier bleiben und wir wiederholen das die ganze Nacht", raunte er dunkel gegen ihre Haut, nachdem er sich nach vorne gelehnt und von hinten erst ihre Schulter, ihre Halsbeuge und dann ihren Nacken mit seinen Lippen berührt hatte, ganz sanft, doch die Hand, die er dabei um ihren Hals legte und die Finger, die sich mit sanftem Druck in ihre Kehle pressten, nahmen der Situation dann doch die kitschige Romantik. Wie er sich ihr annäherte glich eher der haltlosen, teilweise rabiaten Leidenschaft von vorhin. "Oder hast du noch was vor?" Im selben Moment senkte er den Blick auf das durchsichtige Tütchen, das sie soeben aus ihrer Tasche gezogen hatte, aber weil ihn der Anblick davon auch daran erinnerte, dass er eigentlich in dieser Nacht noch einiges erledigen musste, stieß Blaze frustriert die Luft aus seinen Lungen. "Du bist nicht zufällig fast auf dem Trockenen und willst noch was kaufen, oder? Oder kennst jemanden, der was braucht? Ich muss heute Nacht eigentlich noch was loswerden, sonst hab ich ein Problem, aber- das hier gefällt mir eigentlich viel besser." Mit dem Ansatz eines schiefen Lächelns auf seinen Lippen zog er seine Fingernägel mit hartem Druck von ihrem Hals bis in ihren Nacken und von dort senkrecht an ihrer Wirbelsäule hinab. Nur an ihrem BH, den sie schon angezogen hatte, bevor Blaze ich aufsetzen konnte, hielt er kurz inne und öffnete einfach neckend den Verschluss, um ihr daraufhin die Träger mit beiden Händen wieder von den Schultern zu schieben. Eigentlich war er gut in schnellen One Night Stands, er brauchte es nicht am nächsten Morgen neben seiner Errungenschaft aufzuwachen, meistens war er sowieso zu drauf und zu hibbelig, um überhaupt zu schlafen und ging nach einem schnellen Quickie lieber weiter feiern, aber bei dieser jungen Frau hier - bei ihr war irgendetwas anders. Sie war anders. Die Wirkung, die sie auf ihn hatte, war anders. Doch obwohl Blaze es bisher noch bloß auf den gnadenlos guten Sex schob, war es doch so viel mehr, was sie miteinander teilten und zueinander hin zog.
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