RE: EAST LOS ANGELES
Blaze war völlig überfordert davon, was diese junge Frau in ihm auslöste. Reißerisches Begehren, klar, das hatte er schon einmal erlebt - wer nicht? - aber das hier, das war so viel mehr, als das. Er kannte diese Frau doch nicht einmal. Er wusste nicht wie sie hieß, wie alt sie war, was sie für Absichten hatte, aber dann wiederum: Warum war das überhaupt wichtig? War das wichtig? Sollte das wichtig sein? Oder gab es etwas, das viel bedeutsamer war, als das? Diese blinde Vertrautheit zum Beispiel, die ihn gerade innerlich völlig einnahm. Die undefinierbare Sehnsucht, die er schon lange nicht mehr so stark gespürt hatte wie in dem Moment, in dem er mit seinen Augen an ihren hängen blieb. Blaze konnte nicht in Worte fassen, was in ihm vorging, aber als sie ihm mit einer Kopfbewegung zu verstehen gab, dass sie gemeinsam mit ihm abhauen wollte, zögerte er auch nicht nickend nach ihrer Hand zu greifen. Dass er eigentlich gerade dabei war einen Deal abzuwickeln und dabei wichtiges Geld einzusacken, das ihm morgen den Arsch retten sollte, das war auf einmal genauso unwichtig wie alles andere auch, als er der fremden, absurden Frau noch einmal ins Gesicht sah. Sollte er etwas sagen? Sollte er sich vorstellen? Wäre jetzt ein guter Moment, um auch ihren Namen in Erfahrung zu bringen? Aber schon wieder holte ihn vorher eine andere Frage ein: Warum war das überhaupt wichtig? Es fühlte sich so an als würde jedes hölzern ausgesprochene Wort diesem Moment die Intensität nehmen und deshalb blieb er auch dabei einfach gar nichts zu sagen, sie nur still durch die Nacht zu ziehen, durch das vielbelebte Viertel, bis zu seinem Bauwagenplatz und von dort zu dem alten Wagen, in dem er lebte.
Gezwungenermaßen ließ er ihre Hand los, um die Tür für sie beide zu öffnen, aber als auch sie eingetreten war, in sein Zuhause, ließ er kaum eine Sekunde vergehen, ehe er seine Hände wieder an ihren Körper legte, sie ruckartig zu sich zog und ihre Lippen mit seinen verschloss. Und schon wieder nahm ihn ein rauschartiges Gefühl von Kopf bis Fuß ein, schon wieder verlor Blaze sich gänzlich darin, was dieses fremde Mädchen in ihm auslöste, und brachte dabei alle Zweifel zum Schweigen. Wie ähnlich die beiden sich waren, das konnte er in diesem Moment noch nicht so ahnen wie sie, er wusste ja nicht wie sie lebte oder welche Sorgen sie belasteten, aber dennoch war da schon wieder diese absurde Vertrautheit in ihm zu spüren. Als wäre er genau richtig hier, bei ihr. Seine Hände erforschten dabei eilig, sehnsüchtig ihren Körper, genauso wie sie brauchte auch Blaze nicht lange, bis er seine Finger um den Stoff ihres Oberteils schloss und es ihr einfach über den Kopf hinweg auszog, um so viele nackte Haut wie möglich von ihr auf seiner zu spüren. Stolpernd schafften es die beiden zu der Matratze, die das eine Ende des Bauwagens in seiner Breite komplett ausfüllte, und auch dort angekommen ließen sie sich nicht davon stören, dass noch allerlei Zeug darauf lag. Blaze lebte nunmal chaotisch, seine Kleidung war im ganzen Wagen verteilt, ein paar Bücher stapelten sich auf dem Bett, Drogenutensilien und anderer Quatsch, den er jedoch einfach achtlos mit seiner Hand an die Seite schob, nachdem die beiden übereinander auf die Matratze gefallen waren. Atemlos küsste er immer wieder ihre Lippen, ihren Hals, er kratzte mit seinen Zähne über ihre Kehle, zog seine Hände an ihrem Körper hinab und zerrte so lange an dem Stoff ihres BH's, bis er nach unten rutschte und die Brüste der fremden Frau freigab.
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