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EAST LOS ANGELES
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
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RE: EAST LOS ANGELES
Wer die junge Frau kannte, wusste auch, dass sie mit Sicherheit kein Kind von Traurigkeit war. In ihrem Leben hatte sie sich nach der ersten Liebe des öfteren auf reißerische One Night Stands eingelassen aber das hier war auch für sie neu. Normalerweise bestand sie zumindest auf ein paar Floskeln, ließ sich zumindest etwas von dem Mann begehren und besonders war auch, dass sie den ersten Schritt gemacht hatte. Irgendwas war hier ganz und gar komisch und dennoch wagte Lahja nicht, anzuzweifeln, was hier vor sich ging. Dafür war die Emotion zu alles einnehmend. Nicht einmal den Namen des jungen Mannes kannte sie und trotzdem schaffte es sein Blick sie bis auf die Knochen zu berühren und sein Angebot löste etwas wie Freude in ihr aus, die bis ganz tief reichte. Eigentlich glaubte sie doch schon lange nicht mehr an solche Märchen wie Liebe auf den ersten Blick. Dafür war sie zu alt. Das was sie bei Noah damals empfunden hatte war Jugendlicher Leichtsinn oder Bewunderung aber das holte einen doch jetzt nicht mehr ein. Nicht nach allem, was sie in ihrem bisherigen Leben schon gesehen hatte. Nicht nachdem man einmal wusste, wie schmerzhaft tiefe Gefühle zu einem anderen Menschen auch sein konnten. Dann war man Therapiert von diesen Emotionen, die das Gehirn ausschalteten. Wieso pulsierte denn dann alles in ihr so krass? Konnte das nur den Drogen und dem Alkohol geschuldet sein? Sie wagte es nicht zu Glauben weil das diesen Augenblick auch auf etwas zu simples reduzierte. Wie auch immer – sie war noch nie ein Kopfmensch gewesen und das erst Recht nicht, wenn sie in einer Situation steckte, wie dieser hier. Verbal wusste sie doch nicht mal ein Wort herauszubringen, sie nickte nur – überwältigt von dem, was sich auf einmal so viel Sinnvoller und Vollkommener anfühlte als die Wut. Das war neu. Das war eine völlig neue Erfahrung. Selten gab es etwas, was den Vortritt schaffte, wenn sie einmal so richtig in Fahrt war. Auch ihre Haut schmerzte noch dort, wo der junge Mann sie getroffen hatte oder wo sie auch selbst gegen gestoßen war, als sie nach ihm ausgeholt hatte oder wo sie sich befreien wollte aber wenn sie nur nach seiner Hand griff, um sich den Weg zeigen zu lassen – schien das alles so egal und so klein. Natürlich konnte man ihr diesen Extase ähnlichen Zustand nicht einfach gönnen. Als sie auf dem Weg war dem Namenlosen, jungen Mann zu Folgen, hielt ihr Arbeitskollege sie kurz am Arm zurück. Mit finsterer Miene wandte sie sich ihm zu, schüttelte nur abwehrend den Kopf, ob sie sich das nicht lieber noch einmal durch den Kopf gehen lassen wollte. Was sollte sie denn da überdenken. Jeder Gedanke ob das hier richtig oder falsch war, nahm den beiden diese Welle auf der sie sich gerade befanden. Zumindest hatte sie das Gefühl gehabt in seinen Augen gesehen zu haben, dass der Fremde genau wie sie Fühlte, nichts anderes als das hier war nun die richtige Entscheidung.
Die Welt um sie herum schien mit einem mal viel weniger wichtig. Kilian war ihr so gleich, genauso Zac und seine Verlobte und sein Kind. Lahja hatte mit diesem jungen Mann erreicht, was ihr in den vergangenen Wochen nichts anderes hatte geben können. Frieden in sich mit nichts anderem als seiner Existenz und das musste doch etwas heißen oder? Zumindest Folgte sie ihm einfach, ohne zu hinterfragen wo die beiden sich hin bewegten und auch als er unweit auf einen Bauwagenplatz steuerte, allem Anschein nach sein Heim für die beiden öffnete, konnte Lahja nichts anderes tun als ihm hinein zu Folgen und endlich wieder dahin überzugehen, wo sie eben aufgehört hatten. Halt und Kopflos suchten ihre Finger seine Schultern, in die sie sich krallte. Die beiden stolperten über irgendwelche Dinge die am Boden lagen, während sie nach seinen Lippen forschte und dann griff sie gierig nach dem Stoff seines Shirts. Nur um es los zu werden und herauszufinden, ob jeder Zentimeter Haut von ihm sich so gut anfühlte, wie seine Lippen. Ob jeder weitere Berührungspunkt Lahja genauso einnehmen konnte und von allem anderen auf der Welt fern hielt. Die einzige Konversation war bisher noch von ihm ausgegangen, die beiden hatten nicht das Gefühl als müssten sie sich einander vorstellen und auch hier war das einzige was Lahja über ihre Lippen brachte, dass sie ihn am liebsten überall fühlen wollte. Spüren wollte. Wenn das auch schon längst so war und sie endlich wieder etwas positives in sich fand. So wie das hier drinnen aussah, das bisschen, was sie wahrgenommen hatte, schien er genauso exzessiv zu Leben wie die junge Frau und sie fühlte sich mit einem Mal zuhause und angekommen.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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11.02.2017 23:02 |
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