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ROUTE 66
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Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?


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Beitrag #19
RE: ROUTE 66
Manchmal hatte Matt das Gefühl bei Madison wie gegen eine Wand zu sprechen, die sie selber um sich herum errichtete. Als versperre sie ich absichtlich vor dem, was er ihr sagen wollte, und ließ bewusst nicht zu sich durch, was er für sie fühlte. Schon oft hatte ihn das in den Wahnsinn getrieben und ganz nahe an den Rand des Verzweifelns gebracht, aber Madison lag nunmal auch genau richtig mit dem, was sie sagte. Sie schob ihn mit ihrer Art nicht weiter von sich weg, sondern zog ihn viel eher noch näher zu sich hin. Matt brauchte niemanden, der ihm auf Schritt und Tritt folgte, der zu allem Ja und Amen sagte, das aus seinem Mund kam - dafür war das zeitweise viel zu viel Schwachsinn -, und sich einfach fügte. Er brauchte jemanden, der ihm auch mal die Stirn bot. Jemand, der so kompliziert und in sich selber durcheinander war, dass es Matt nicht langweilig wurde jeden Tag neben dieser Person aufzuwachen. Auch in all seinen intensiven langjährigen Freundschaften war das so. Mit Kilian. Und Summer, sie unterschied sich auch maßgeblich von Matt. Vielleicht brauchte er einfach genau das und trotzdem stieß er jetzt tief die Luft aus seinen Lungen, ließ die Hände verzweifelt von Madisons Körper sinken, schüttelte den Kopf und wandte sich ab. "Stell doch verdammt nochmal deinen Kopf endlich aus", konnte er nicht verhindern zu sagen, während er sich selber hilflos die Finger durch die Haare zog. "Und schon wieder dieses Ungleichgewicht, Madison. Was soll denn das überhaupt bedeuten? Das zwischen uns ist - oder war - eine Partnerschaft, wir bewegen uns zusammen doch auf dasselbe Ziel zu, oder? Das ist kein Rennen oder Wettbewerb, wer besser oder schlechter darin ist, also warum spielt es überhaupt eine Rolle, wer wann wie viel gibt? Du bist einfach- ich glaube du bist vom Charakter her destruktiver als ich und ja, das hat dich schon in doofe Situationen gebracht, die du im Nachhinein bereust, wie das mit Chas oder die Crack-Phase, aber denkst du wirklich ich wüsste nicht, auf was ich mich einlasse, wenn ich dir sage ich möchte mit dir zusammen sein? Wenn ich mich in den Sturm verliebe, dann muss ich doch auch damit leben, dass es ab und zu wütet, oder? Das macht nicht alles okay und das heißt auch nicht, dass ich dir einfach so alles verzeihe - manchmal braucht es auch Zeit, wie du siehst - aber für mich gibt es dieses Ungleichgewicht einfach nicht, das du anscheinend spürst. Du musst im Gegenzug damit leben, dass ich dir oft genug saumäßig auf den Sack gehe, damit wie ich bin. Ist das für dich immer einfach? Nein, bestimmt nicht, aber für mich bedeutet eine Partnerschaft nunmal auch nicht, dass es immer leicht sein muss zwischen uns. Für mich ist und bleibt die Definition unserer Beziehung, dass ich so lange mit dir zusammen bleiben möchte wie es mir besser mit dir geht, als ohne dich. Vor zwei Jahren war das auf einmal nicht mehr der Fall, deshalb bin ich gegangen. Und auch während der vergangenen zwei Jahre hatte ich das Gefühl, dass deine Anwesenheit mir nicht gut tun würde. Jetzt ist das aber anders. Jetzt tust du mir gut, ich spüre das doch. Tust du das etwa nicht? Wo ist das bei dir auf einmal hin, Madison? Und wenn das doch noch da ist, warum reicht das denn plötzlich nicht mehr, hm?" Matt lehnte den Kopf in den Nacken und noch einmal füllte er seine Lungen tief mit Luft, aber als er dabei an dem Baumstamm hängen blieb, auf dem er soeben noch gestanden hatte, kam ihm zumindest der Ansatz einer Idee. "Mach du das", forderte er seine ehemalige Frau auf und deutete mit dem Zeigefinger über sich. "Stell du dich da drauf und spring runter. Ich fange dich. Beweis dir selber, dass du in mich vertrauen kannst, dass du in dich selber vertrauen kannst und vor allem, dass du in uns vertrauen kannst. Ganz egal wie viel Ungleichgewicht da deiner Meinung nach herrscht. Wer weiß, vielleicht tu ich ja auch genau das, was du möchtest, indem ich einen Schritt zur Seite gehe, dich auf den Boden knallen lasse, du dir wehtust und ich dann dafür verantwortlich bin, hm?" Diese provokative Frage musste einfach sein, schon allein deshalb, damit Madison gar keine andere Wahl blieb, als wirklich dort hoch zu steigen.


MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK

[Bild: matt04.png]
31.01.2017 19:09
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