RE: ROUTE 66
Das, was da seine Lippen verließ, brauchte eine Weile bis es bei Madison angekommen war. Ihr Leben war nicht so verlaufen und ihr Charakter nicht so aufgebaut, dass sie Glauben konnte, Vergebung fiel einem einfach in den Schoß. Gerade solche Dinge, Zwischenmenschlicher Natur, musste man sich doch hart Erkämpfen und nicht durch einen Kuss lösen, der nicht einmal geplant war. Sie kannte aber Matt, sie kannte den Blick den er ihr Zuwarf und ihr Kopf stritt innerlich mit ihrem Herzen, was gerade hier vor sich ging. Kurz fragte sie sich sogar, ob er das nur tat, damit sie sich endlich Helfen ließ. Ob er es nur für sie tat oder um etwas zu erreichen – aber das würde er nicht wagen? Dafür hatte er zu viel Respekt vor ihr, oder? Ihr Herz hatte nur gehört, wie er gesagt hatte, er Liebte sie noch immer und er vermisste sie aber vielleicht Trübte die gemeinsame Zeit, auf Reisen und in einem alten Bus gemeinsam seinen Blick auch nur? „ Hör auf mir unter die Nase zu reiben, dass ich den Kuss als dumm Betitelt habe, das... es lag doch viel eher an der Situation als das...“ Ein Kuss mit ihm war nicht dumm, sie wusste es doch aber zunehmen konnte er auch mitansehen, wie sie unruhiger wurde. Madison führte schon zu lange stumme Kriege als das er nicht genau wüsste, dass sie innerlich gerade probierte, für sich herauszufinden, wie sie seine Worte zu sich hindurch lassen konnte. So das es nicht nur Worte waren sondern sie auch Begriff, da war etwas zwischen den beiden passiert oder viel eher in ihm, was ihm ermöglichte, ihr zu verzeihen. Solange sie an diesem Punkt nicht weiter kam, stockten auch die anderen und so schüttelte sie – trotz seiner Provokation – entschieden den Kopf. „ Wir probieren jetzt etwas aus -...“ danach kletterte sie auf den Fahrersitz, sah zu den beiden Männchen im Wagen und wartete ab, dass Matt sie beide Abfahrt bereit gemacht hatte. Wortlos lenkte sie erneut in das Waldgebiet, aus dem die beiden mit dem Waschbären gekommen waren und mit dem aufdrehen der Musik in Waschbär-erträglicher-Lautstärke, vermittelte sie ihm, dass sie gerade nicht Reden wollte. Angekommen suchte sie ein paar Sachen in einem Stoffbeutel zusammen und Matt hatte die unschöne Aufgabe, den garstigen Bär in die Transportbox zu packen, damit er den Wagen nicht auseinander nahm, wenn die beiden nicht dabei waren um acht zu geben. „ Garstige Waschbären können nicht so gut mit anderen, garstigen Waschbären, deswegen darfst du das machen.“ Ging sie erstmals auf seine Provokation ein, Lächelte sogar ein wenig aber eigentlich war Madison aufgeregt. Sie wusste nicht ob ihr das hier helfen konnte, ob das beide weiter brachte aber irgendwo steckte sie ihre Hoffnung in ihre Vorhaben und wenn das scheiterte, würde sie daraus weitere Schlüsse für sich ziehen müssen aber all das passierte gerade nur in ihrem Kopf. Es war vielleicht sogar etwas kindisch, etwas gutgläubig aber auch das hatte den beiden auch schon öfters geholfen. Kreativ und über Ecken zu denken war für die beiden unerlässlich, weil mit einem hatte er Recht, sie waren so verdammt Unterschiedlich und Madison strebte hier nach einem Beweis an, für ihren Kopf, wo die beiden sich gerade zueinander sahen. Als sie an einer unebenen Fläche einen Schal aus der Tasche zog, erklärte sie Matt auch endlich, was sie hier wollte und woher diese plötzliche Aufbruchsstimmung. „ Für mich ist am wichtigsten, dass du mir wieder Vertraust und... man kann es psychologisch Schimpfen oder Kinderspiel, dass hier soll helfen, zu spüren, ob man jemandem Vertraut oder nicht. Ich Glaube dir, dass du mir vergeben hast, ich habe es in deinen Augen gesehen aber... reicht das?“ Das diese Übungen nicht Witzlos waren, wusste sie, denn sie selbst war schon Unsicher bei dem Gedanken daran, sich blind führen zu lassen und dann auch noch über Stock und Stein. Hier ging es jedoch um Matt und als sie ihm für die Übung die Augen verbunden hatte, ihn drei mal drehte und dann seine Hand in ihre nahm, spürte sie nur von ihrer Seite, wie viel ihr daran lag, sich zu Beweisen. Umsichtig zu sein. Mit ihren Worten rechtzeitig eine Warnung an ihn zu geben. „ Das ich ein garstiges Waschbärleben führen mag, das habe ich nun verstanden und ich weiß noch gar nicht... wie ich mit der Erkenntnis umgehen soll, Glaub mir und das passt mir nicht.“ Auch in der leichten Rage sorgte sie dafür, dass Matt alle Hinweise von ihr bekam, die er brauchte, um Sicher auf dem Weg zu bleiben, den sie ausgewählt hatte. Es kam nun auch darauf an, wie Sicher er sich dabei vorkam, nur auf sie zu bauen. „ Was – wäre denn dein Plan? Was denkst du, oder wie siehst du, wie es weiter geht? Ich gehe zum Arzt und dann? Wanderst du trotzdem mit mir zum Cap der guten Hoffnung? Soll ich mehrere Ärzte aufsuchen? Soll ich bei dir in Los Angeles bleiben? Hilf mir dabei, eine andere Version dieser Krankheit zu sehen als ich... wie Verläuft das alles in deinem Kopf, wenn du dir so Sicher bist, ich bin auf dem falschen Weg.“
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