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ROUTE 66
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Madison Lane
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Beitrag #6
RE: ROUTE 66
Als er seinen Vorschlag unterbreitete sich durch Körperwärme über die erbärmlich kalte und nasse Nacht zu retten, zog Maddi lediglich die Augenbauen an. Das war doch nicht sein Ernst? Sie schlief ja nicht umsonst schon einige Tage auf dem unbequemen Beifahrersitz. Es war nicht so, dass Madison nicht schon selbst einige Zeit damit verbracht hatte, in Gedanken mit sich zu schimpfen. Wieso sie sich so anstellen musste. Immerhin hatte sie Jahre neben diesem Mann in einem Bett – oder wo auch immer – geschlafen. Doch bevor sie es wagen konnte, weich zu werden, erinnerte sie sich auch daran, wie komisch das werden würde. Das würde nachhaltig alle schönen Erinnerungen stören. Es würde immer damit verbunden sein, wie es sich anfühlte, jetzt wieder neben ihm die Augen zu schließen. Sich vielleicht sogar versehentlich an ihn zu kuscheln oder aber die Arme von ihrem Exmann um ihren eigenen Körper zu spüren. Bei Jamie schon hatte sie doch mehr als deutlich fühlen können, wie ihre Gedanken mit ihr durchgegangen waren. Wie die Schuld auf ihren Schultern schwerer wurde, weil immerhin, in ihren Augen, sie für all das Verantwortlich war. So gerne hätte sie all das vergessen aber dann auch wieder nicht, denn sie hatte es verdient sich so zu fühlen. Das war das mindeste, was sie ihm oder der gemeinsamen Beziehung an Respekt zollen konnte. Auch jetzt noch zu Bereuen, was sie zerstört hatte. Matt sah das alles ganz anders und sie war auch noch immer verwirrt darüber, wie es ihm noch immer gelingen konnte, eine gemeinsame Zukunft zu visualisieren aber wie er sie Respektierte – tat sie das auch. Die beiden waren eben anders. Madison brauchte keinen Mann in ihrem Leben, der sich im Schlaf an sie kuschelte und selbst wenn, sie war über das Level hinaus, sich im Schutz eines One Night Stands genauso zu fühlen wie bei Matt damals. Dementsprechend hart stieß ihr auf, wie er sich auch noch über sie lustig machte. Gerade in den letzten Tagen, in denen sie alle seine Emotionen aushalten musste, die in ihm kursierten wegen der Krankheit, war sie Dünnhäutig gegen seine dummen Sprüche und schnell reizbar. Betrunken dazu patschte sie ihm einfach unsanft mitten ins Gesicht, weil sie da gerade so dran kam und brummelte voller Garstigkeit. „ Vorsicht, was du so von dir gibst, ich bin noch immer gefährlicher und grausamer als du.“ Danach raffte sie ihre sieben Sachen zusammen und die beiden eilten durch die regnerische Nacht in die Scheune. Als sie dabei waren, durch die Räumlichkeiten zu schleichen, auf der Suche nach einem trockenen Schlafplatz, vernahm Madison Geräusche. Tierlaute waren in der Dunkelheit auszumachen und als sie ihr Handylicht nutzte, um dem ganzen auf die Schliche zu kommen, sah sie in einem viel zu kleinen, abgetrennten Bereich, Schafe. Echt jetzt? Tummelten sich die Tiere dort, wegen der regnerischen Nacht leicht panisch, um auf ihren Tod zu warten? Ein Blick reichte um Matt deutlich zu machen, was sie nun zu tun hatten. Sie sagte ihm sogar etwas zu, was nichts anderes erreichen könnte und trotz Alkohol war es ihr Ernst. „ Wenn du mir hilfst, können wir nicht hier bleiben und dann schlafe ich auch neben dir.“ Auch ohne das hätte er ihr geholfen, glaubte sie aber so taten die beiden, in ihren Augen, das einzig richtige und ließen die Tiere frei. Bis auf das letzte Schaf scheuchten sie alle aus dem Pferch und schenkten ihnen die Freiheit. Als sie danach betrunken auf dem Weg zu dem Bus waren, damit keiner sie mit einer Strafanzeige belangen könnte, warf Madison auch alles über Board, was ihr in den letzten Tagen so schwer im Magen lag. Das Adrenalin, die Freude über ihren Aktionismus, das alles löste endlich etwas in ihr aus – viel zu Spät konnte sie merken, wie sie ihre Schutzmauern aufgab und fiel Matt im Regen, auf dem Weg, in die Arme und drückte ihn sehnsüchtig an sich. „ Danke.“ Hauchte sie mit dem Whiskey Atem in seine Richtung und ja, sie gab sich sogar einem Kuss hin. Auf seine Lippen. Unschuldiger aber dennoch mit so viel Leidenschaft wie selten zuvor – bis die Realität sie grob ergriff und ihr sagte, wie falsch das war. Nein, kein Alkohol konnte gegen ihre Wertevorstellungen und Überzeugungen ankommen und so zog sie sich eilig zurück. Rieb sich über die Schenkel und damit über die Nasse Kleidung um zu dem Bus zurück zu kehren und sich bitter durch den Kopf gehen zu lassen, dass sie heute Nacht nackt neben ihm schlafen würde. Verdammt. Aber noch immer war es das Wert, diese Seelen gerettet zu haben.
15.01.2017 01:44
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ROUTE 66 - Matthew Dawson - 10.01.2017, 01:30
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