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TROY'S & JAMIE'S FLAT
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Madison Lane
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Beitrag #5
RE: TROY # JAMIE
Madison durchlebte an diesem Abend so unglaublich viel, dass es sie schon Maßlos überforderte. Matt wusste, dass seine Exfrau manchmal schon zwei Gefühlsausbrüche an einem Tag mitnehmen konnten aber das hier? Das war ein anderes Ausmaß und das war es auch, wovor sie sich gefürchtet hatte. Sie ersparte ihm, ihn jedes mal wie zu Beginn darauf hinzuweisen aber es war nicht nur Dankbarkeit, die sie ihm Gegenüber empfinden konnte. Zwar immer mal wieder und ganz vielleicht behielt er auch Recht, dass das hier der richtige Weg war aber auch für die Person, die krank war, war das nicht leicht. Die Angehörigen erlebten so viel und sie selbst aber doch acuh und es schien ihr manchmal so unfair, sich damit Konfrontieren zu müssen. Sie Verfluchte ihn innerlich, sah sich schon, wie sie ihn angarstete in den nächsten Tagen, wenn Jamie wieder die Traurigkeit übermannte und Madison so deutlich spürte, wie man jede Sekunde mit ihr ganz anders nutzen wollte aber es gab ihr immerhin auch die Chance, Troy wie einen bissigen Kettenhund zu verjagen und Jamie selbst zu Trösten. Das förderte zwar nicht den ersten Eindruck von sich aber sie war es, die für das Mädchen da war und sie war es, in dessen Arme sie sich mit ihrer Trauer flüchtete. Das wäre mit Sicherheit irgendwann sehr viel Wert, für alle beide aber es würde sie auch noch an den Rand ihrer Belastbarkeit bringen, sich daran zu erinnern. Spätestens dann, wenn sie zu Schwach wäre, das zu Übernehmen und sich so zu erkämpfen, wie jetzt. Auch das Lachen, das Spielen, das aufschieben der Pflichten auf Morgen war schön und schaffte neue Erinnerungen aber es ärgerte sie, wie viel mehr die Wiegen würden, wenn sie Morgen aufbrach. Matt´s Blicke, die an ihr hängen bleiben, die versuchte Maddi deswegen einfach auf seine Trunkenheit oder seine dummen Sprüche zu schieben. Wenn sie auch noch zuließ, sich darüber Gedanken zu machen, würde sie verrückt werden. Vielleicht hätte sie dann sogar in der Nacht die Flucht ergriffen. Denn als er auch noch Anmerken musste, was auch unausgesprochen deutlich in der Luft lag, fühlte sie ein beklemmendes Gefühl um ihr Herz. Genauso, als er ihr den Whiskey gezeigt hatte, den er den beiden besorgt hatte. Sie fühlte sich verdammtnochmal Schuldig, sie war immerhin auch Schuld und das auch ganz ohne, dass er sie daran erinnern musste. Immer, wenn sie ihn ansah, fühlte sie, wie sie sich anklagend ansah. Bevor sie sich unter die Decke gelegt hatte, hatte sie zig mal darüber nachgedacht, wie viel Stoff sie um ihren Körper hüllen sollte – oder nicht – dass es nicht offensichtlich komisch war aber auch nicht unpassend. Sie wollte nicht, dass er sich daran erinnerte, was zwischen ihr und seinem besten Freund passiert war sondern an das, was zwischen den beiden gewesen war aber das ließ sich eben nicht Steuern. Wegen ihrer Schuld fühlte sie sich aber auch nicht im Recht, ihm zu sagen, was genau sie an der Situation beschäftigte und auch wenn das Matt eventuell geholfen hätte, verbot Maddi sich selbst zu jammern und damit ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. „ Das ist komisch aber du wolltest quer durch das Land mit mir reisen. Weil ich aber für das komisch sein allein die Schuld trage, kann ich verstehen, wenn du morgen Stillschweigend ein Zelt in den Bus legst und ich davor schlafe – das ist wie wenn man den anderen aufs Sofa abschiebt. Und weil Jamie bestimmt irgendwo an der Wand lauscht, ob wir klar kommen...“ Maddi stand noch einmal von dem Sofa auf und wühlte nach einer letzten Flasche Wein, die sie gedacht hatten, nicht trinken zu können. „ Damit war noch nie was komisch.“ Öffnete sie diese und prostete ihm zu, trank tiefe Schlücke und reichte sie ihm. Das war wenig erwachsen, sich damit zu betäuben aber Maddi schützte gerade auch, dass die beiden begannen, hier darüber zu Sprechen, was sie schon längst begonnen hatte, in den tiefen in sich in Kisten zu verstauen und zu vergessen. Verdrängung war schon viel eher ihr Ding, als etwas zu Thematisieren, wie Matt das tat. Ihr Verhalten signalisierte auch, sie war gewillt, binnen kürzester Zeit diesen Wein zu leeren um dann schnell einzuschlafen, bevor einem von beiden schwindelig oder schlecht werden würde. Wie kurzsichtig das war, wurde ihr mehr als deutlich, als sie zum ersten Mal gemeinsam – allein – ganz ohne jemand anderen um sich herum – in den Bus steigen mussten. Als da auch Haily in ihren eigenen Gedanken auftauchte und ihr so klar wurde, wie sehr sie das wirklich verletzt hatte, dass Matt doch so lange jemand an seiner Seite gehabt hatte. So schnell. Kleinlaut griff sie also doch wieder auf, was sie gestern so souverän los geworden war. „ Du – das... bleibt auch heute noch komisch. Noch komischer. Ist es die Gewohnheit, die das komisch werden lässt, weil du alles umarmst was neben dir liegt oder ist es... denkst du an Haily, wenn wir jetzt hier nebeneinander schlafen? Und darf ich darüber nachdenken?“ Gestern noch hatte sie es ihn mit keiner Faser spüren lassen, dass sie darüber Reden mochte aber heute klang ihre Stimme so Unsicher. Am Morgen bei Jamie noch, da war sie in aller Frühe aufgestanden, um alleine alles abzuspülen und das Frühstück herzurichten aber jetzt druckste sie herum und betrachtete die Dunkelheit. „ Ich bin aufgestanden heute Morgen, damit es nicht noch viel komischer zwischen uns wird – weil wir viel zu nahe aneinander lagen aber ich kann das nicht, nicht wenn wir noch so eine Weile zusammen unterwegs sind. Ist das richtig für dich, noch immer, mit mir hier herum zu fahren, obwohl dich das an Dinge erinnert, die du gar nicht denken willst? Weil es muss dir doch... auch weh tun, mit mir unterwegs zu sein, sonst hättest du mir schon vergeben können, wäre es nicht so.“ Reumütig suchte sie seinen Blick, um zu sehen, was in ihm vorging und hob dann die Schultern. „ Kann ich irgendetwas mehr tun, um mich bei dir zu Entschuldigen und alles... irgendwie wieder gut zu machen? Solange ich das noch kann?“ Erstmals fragte sie ihn, ob Matt irgendetwas von ihr erwartete, ob sie etwas tun konnte – und erstmals erwähnte sie dabei auch selbst die Zeit im Nacken. „ Ich hasse das, daran zu denken, zu wenig Zeit zu haben um alles in Ordnung zu bringen.“
09.01.2017 02:17
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