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MOUNT GLEASON
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Madison Lane
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Beitrag #10
RE: MOUNT GLEASON
Das es so schnell gehen würde, diesen Handschlag zu bereuen, hatte Madison tatsächlich nicht erwartet. Er konnte genau sehen, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich und ihre Hand sich immer fester um seine schloss. Mit Sicherheit jaulte er gleich auf, wie grob sie zu ihm war aber er war das selber Schuld und sie würde auch noch fester und länger drücken, wenn ihr danach war. Sie hatte komische Besichtigungen im Kopf, sie konnte sich sogar Vorstellen in blöden Enterprise Kostümen den Krater zu besichtigen, um es spannender zu machen und ja, sie würde sich sogar mit ihren kreativen Ideen einlassen, um seine Vorhaben zu ergänzen aber das hier? Was er jetzt verlangte? Erst konnte sie nichts sagen sondern ließ lediglich irgendwann seine Hand doch wieder in Frieden aber dann plusterten sich ihre Wangen auf und die Augen verengten sich. „ Du bist...“ Eine richtige Beleidigung fand sie leider nicht, weil was er wollte war sein gutes Recht. Vielleicht konnte er das sogar besser Beurteilen als sie selbst, denn er steckte in der selben Situation wie Jamie – nur – das würde Madison das Herz brechen und Jamie ebenso. „...Penner. Echt jetzt.“ Garstig sein hatte sie gerade angefangen und das fühlte sich so viel besser an, als das weinen zuvor, also blieb sie dem Tenor auch Treu aber schließlich nickte sie doch. „ Ich werde es ihr sagen, ich werde ihr sagen, was mein Plan ist damit umzugehen aber dann... dann fahren wir nicht heute noch. Dann... kommst du nach dem Einkaufen und allem dazu, wir Essen gemeinsam und solange sie wach bleiben will und will, dass wir da sind, bleiben wir. Wenn du das kannst und wenn das für dich in Ordnung ist? Ansonsten teilen wir den Abend auf, wie sie das möchte. Ich will euch auch nicht das Fest verderben. Was ich will, dass ich noch da bin, wenn... sie noch irgendwelche Fragen hat und wenn... sie... mich braucht. Zumindest ein bisschen noch.“ Immerhin gab es zig Menschen, mit denen sie sich vorstellte, dass Matt lieber den Abend verbrachte als mit ihr. Auch wenn er eine Woche mit ihr weg fahren würde, war noch immer nicht alles gut zwischen den beiden und es ging nicht darum auf Familie zu machen sondern er wollte sie umstimmen, gar nicht gegen den Krebs zu kämpfen. Sie musste ihm aber nicht detailliert Erklären, warum sie ihm anbot, Madison heute noch zu meiden. „ Morgen rufe ich Ian an, den kleinen Verräter und sage ihm Bescheid, dass wir beide kommen.“ Dann konnte der sich schon mal in Sicherheit bringen. „ Wir schlafen direkt in dem Bus, dann können wir auch zeitig los und ich muss nicht warten, bis du dich aus irgendeinem warmen Bett bequemt hast.“ Ja, darauf musste sie herum reiten, auf irgendwas musste sie doch auch patzig sein dürfen, wenn er ihr schon den Sonnenaufgang mit so einer Last auf den Schultern beschwert hatte. Denn nachdem alles geplant war, legte sich eine schwere Stille nieder. In ihrem Kopf formten sich zig Wege, Jamie von ihrer Krankheit zu erzählen und sie erinnerte sich einmal mehr daran, wie es war, die Nachricht zu bekommen. Wie es war, den Facharzt aufzusuchen und im Wartezimmer Frauen zu sehen, die weinten, die Kopftücher um ihre Köpfe gewickelt hatten, damit das fehlende Haar nicht so krass auffiel und die so viel mehr dem Tod Nahe und Unglücklich aussahen als Hoffnungsvoll. Natürlich war das nicht bei allen so aber Madison war das so heftig aufgefallen, was auch sie erwartete, sie hatte das Wartezimmer verlassen ohne den Termin abzusagen oder einen neuen zu vereinbaren. Sie war einfach nicht mehr ans Telefon gegangen, wenn die Sprechstundenhilfe anrief. Schmerzen nach einer Operation und Trägheit nach einer Chemo hätte sie ausgehalten aber das, was da auf sie wartete? Niemals, dass würde sie nicht aus sich machen lassen.
Wie bei Matt schien aber auch keine Angst oder Sorge der Welt das Verständnis bei Jamie wecken zu wollen, warum Madison nicht kämpfen wollte. Das rothaarige Mädchen weinte in ihren Armen, als sie ihr aber genauso auflistete, welche Hilfsmöglichkeiten es schon gab. Welche Top Ärzte – von Schulmedizin bis Naturheilverfahren. Madison hatte fast vergessen, wie gut Jamie auf jedem Fachgebiet war, durch ihre Wissbegierde aber dennoch. Immer wieder musste Jamie einsehen, dass Madison einen Entschluss für sich gefasst hatte und klammerte sich nur noch mehr an ihr fest, bis auch die erwachsene Frau schon wieder zu weinen begann. So saßen sie auf dem Sofa, in dem neuen und so liebevoll wirkenden, neuen Zuhause von Jamie bis Matt ankam. Der Abschied von Jamie wäre grauenvoll und auch wenn Maddi beruhigt sein müsste und ihr sagte, wie Stolz sie war, wie gut sie im Leben angekommen zu sein schien, es wurde ihr deutlich, mit wie viel Kummer sie ihre Schultern beschwert hatte. Genau das hatte sie nicht gewollt. Das jetzt schon jeder Blick von Jamie so leidend schien, denn weniger standhaft als Matt, ebbte die Bitte ab, doch zu Kämpfen und zurück blieb nur Traurigkeit und dieses Mitleid, was Madison so schlecht ertrug. Ob es richtig war Matt zu bitten, das noch länger als Nötig auszuhalten? Ja, denn wenn sie es schon Wissen musste, dann brauchte sie nun auch noch eine starke Madison, die sich immer und immer wieder selbst zwang, Jamie die Sorge zu nehmen, ohne sie an ihrer Seite und mit der Gewissheit, irgendwo auf der Welt ging es Maddi schon gut, nicht weiter glücklich sein zu können. Einmal gab Matts kleine Tochter-Schwester auch von sich, sie zu wenig besucht zu haben und zu wenig Wertschätzung ihr Gegenüber gezeigt zu haben und weil Madison nicht wusste, wie sie ihr diesen Schwachsinn aus dem Kopf streichen konnte, war sie es, die Matt die Türe öffnete und ihn Wütend anstarrte. Er wusste, es hatte nichts mit wirklicher Wut zu tun – sondern damit, dass Maddi eben nicht mit jeder Reaktion umgehen konnte und das sie verdammt nochmal Hilfe brauchte, Worte zu formen, die es für Jamie besser machen konnten. Sie verwies ihn kurz auf den Flur, indem sie die Tür halb hinter ihrem Rücken schloss. „ Sie ist nicht mal halb so hartnäckig wie du sturer Bock und sie... akzeptiert, was ich möchte aber sie... fängt jetzt schon wieder an, nach etwas zu suchen, was sie falsch gemacht haben könnte. An Tagen, wo sie lieber bei ihrem Freund war als mich zu besuchen oder wenn ich mal in der Stadt war und sie für die Uni gelernt hat, statt etwas trinken zu gehen mit mir. Was... Wie ändere ich das?“ Hoffentlich konnte er ihr irgendwas geben, was ihr dabei half, diese Gedanken in Jamie zum schweigen zu bringen.
02.01.2017 00:23
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MOUNT GLEASON - Matthew Dawson - 22.12.2016, 18:54
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