RE: THE WAREHOUSE
Nachdem Cathy sich um das Gesicht von Troy gekümmert hatte, war Jamie etwas Ratlos, was sie nun tun sollte. Schon mit Troy alleine in ihrem Zimmer zu sein, verunsicherte sie aber auf der anderen Seite war sie auch noch so voller Schuldgefühlen. Sie entschied sich also vorerst, ihm anzubieten, sich zu setzen und als sie sah, dass er mit seiner eigenen Jacke die Blutflecken aus seinem Gesicht reinigte, schüttelte sie den Kopf. „ Warte kurz...“ Eilte ins Bad, nahm ein kleines Handtuch. „ Darf ich?“ fragte sie ihn, um ihm dabei zu Helfen auch das getrocknete Blut, was es bis ans Kinn geschafft hatte, zu beseitigen. Danach wickelte sie das Kühlpad in das Handtuch ein und reichte es ihm, damit er die Stelle kühlen konnte. In dem Moment als sie sich auf das Bett setzte, auf dem sie auch ihm einen Platz angeboten hatte, fühlte sie sich erleichtert. Komisch, eigentlich dachte, sie wäre nun nur noch verspannter. Dieser junge Mann neben ihr hatte aber jetzt schon zum zweiten Mal seinen Kopf für sie hingehalten und er schien sie einfach nett zu finden. All den Trubel hatten sie nun ausgesperrt, mit der geschlossenen Tür und das rothaarige Mädchen kam endlich wieder etwas zu sich selbst. Endlich legte sich die Aufregung in ihr. Als er die Fragen stellte, brachte sie es sogar fertig, ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu zeigen. Sie konnte sich noch gut erinnern, wie sie selbst geschaut hatte, als sie nach Los Angeles zurück gekommen war und man ihr verkündet hatte, sie lebte ab jetzt hier. Wie sie durch die Flure gegangen war, unter der Obhut von einem Vertrauten von Haily aber gar nicht so wirklich fassen konnte, dass dies hier ihr neues Zuhause sein sollte. Bevor aber all seine Fragen beantwortet wurden, kam ihr wieder in den Sinn, was sie eben gänzlich verschwitzt hatte. Erneut stand sie auf, nur kurz, um ihm ein Bier zu reichen, welches sie unten aus dem Kühlschrank mit nach oben gebracht hatte. „ Erst eine kleine Entschädigung für deinen versäumten Abend mit deinen Freunden – das brauche ich auch, wenn wir schon Anfangen über meinen komischen Wohnort zu sprechen...“ Und sie rieb sich verlegen über die Schläfe, nachdem sie den Blick in seine Augen gesucht und dann erneut abgebrochen, den Kopf wieder gesenkt hatte. „...also hört die Geschichte in der Firma auf, dass ich von der Reise mit meinem Exfreund her gekommen bin. Um mich um einen Studienplatz zu kümmern.“...und weil der Rest nicht mehr gepasst hat. Fügte sie in Gedanken hinzu aber jeder Mensch könnte sich das ja auch selbst denken, oder? Was dann Folgte, konnte man sich eher weniger Vorstellen und zum Glück verschaffte Jamie der Drogenkonsum auch, sich mal etwas von der Seele zu Reden. Mit jemandem, der dieses Haus nicht so zelebrierte, wie dessen Bewohner oder aber so cool fand, wie ihre Studienkollegen. „ Das hier ist... umsonst. Mein... Erziehungsberechtigter....“ Das klang so Absurd, Matt damit zu meinen, dass sie schon den Kopf schüttelte. „...mein Halbbruder reist mit der... Besitzerin oder andere würden eher sagen, ersten Besetzerin, dieses Hauses durch Amerika. Er und seine Exfrau haben mich Adoptiert, es gab... milde gesprochen, Ärger mit meinen Eltern. Die beiden haben sich aber getrennt, als ich selbst nicht hier war und als ich wieder kam, haben sie das Haus an eine Familie vergeben... zu einer kleinen Miete, damit die Studiengebühren ein kleinen Teil gedeckt sind. Vorher umsonst. Eine Familie die sich das Haus sonst nicht leisten könnte. Weil aber meine Adoptivmutter nun als Tättowiererin durch die Welt reist und mein Adoptivvater in einem VW Bus durch Amerika, will ich das Haus natürlich auch nicht beanspruchen und keinem auf der Tasche liegen. Also das Angebot hier zu wohnen. Für Miete in einer Wohnung in Los Angeles reicht das Geld nicht, ich will auf niemandem Umstände machen aber so viele Nebenjobs wie ich dafür bräuchte, kann ich nicht annehmen – also dieses Haus, ohne Haustür, mit immer so viel zu viel Besuch. Also nicht, dass ich nicht dankbar bin aber das ist schon... sehr eigen.“ Jamie mochte ja auch irgendwie diese alternative Lebensweise und sie kam besser damit klar nur leider bot einem so eine Welt nicht viel Platz, auch einfach mal alleine zu sein. Wie Troy schon richtig erkannt hatte, einfach jeder war in der Lage, hier rein zu spazieren. „ Mein Zimmer kann ich zumindest abschließen, ich bin nicht... immer eine Person die Menschen um sich braucht und will... das ist hier etwas schwer. Übrigens habe ich nun so viel darüber gesprochen, wie viel zu viel mir Menschen werden können aber ich meine es ehrlich, wenn ich dir anbiete, hier zu schlafen. Ich kann mir eine Matratze besorgen – aber wenn noch etwas wäre, musst du nicht heim? Oder ich bringe dich?“ Sie selbst kannte sich doch mit Verletzungen nicht aus, sie wollte nur ein ruhiges Gewissen, dass nichts schlimmeres passierte. Vielleicht wartete aber auch jemand auf ihn Zuhause, dann würde sie ihn halt nur Begleiten. " Hoffentlich habe ich dich nun nicht zu sehr zugequatscht." Schon wurde ihr unerwarteter Redefluss wieder unangenehm.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
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