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KRANKENHAUS
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Ava Nolan
WILL BE YOURS, FOREVER.
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RE: KRANKENHAUS
Zac war seiner Verlobten noch immer so viele Schritte voraus. Das, was sich langsam in ihr ausbreitete, was begann sich zu festigen, dass hatte er schon Empfunden. Er hatte seine Tochter schon so oft auf den Armen gehalten, diese bedingungslose Elternliebe zugelassen und er hatte es sofort nach der Geburt gekonnt. Da zu sein. Sich zu kümmern. Ava kam sich noch immer vor, als habe sie Versagt. Als hätte sie etwas dagegen tun können, nach der Schwangerschaft einfach nur im Bett zu liegen aber nicht genügend Willensstärke bewiesen. Sie hatte daraufhin begonnen, dieses Kind, ihr Kind, nicht an sich heran zu lassen und diese Bindung musste sie erneut schaffen. Diese Verknüpfungen in ihrem Kopf, die während der Schwangerschaft und nach der Geburt so Selbstverständlich waren, die waren ihr abhanden gekommen. Sie Glaubte nicht mehr an ihre eigenen Instinkte, sie hatte Angst, mit ihrer Tochter alleine zu sein. Überfordert zu sein. Was, wenn Scarlett nach Hause durfte? Wann würde sie ihr Baby das erste Mal stillen? Würde sie das können? Da waren so viele Schritte noch, die nach dem einen, ersten, auf sie warteten aber gerade, in diesem Augenblick konnte sie zumindest an diese Zukunft wieder denken. Bisher hatte sie sich dagegen gewehrt. Auch, weil die Zukunft mit Zac so ungewiss war. Durfte sie ihn dabei an ihrer Seite sehen oder nicht? Wie konnte sie dieses Misstrauen abstellen, um mit ihm so umzugehen, wie vor seiner Lüge? Die Sehnsucht in ihr war so enorm, sie merkte das, als er ihren Haaransatz küsste. Wie sehr ihr das gefehlt hatte aber wie viel Angst es ihr bereitete, gleich mit ihm nach Hause zu gehen, um darüber zu sprechen, wie es weiter ging? Sie durfte durch diese Sehnsüchte einfach nicht einknicken und so tun, als wäre nichts gewesen denn es würde beide einholen. Da war sie sich Sicher. Jetzt existierte das in ihrem Kopf aber noch nicht, jetzt beobachtete sie ihre Tochter. Die Augen. Wie sie sich bewegte. Was sie interessierte. Was eine Regung in ihr auslöste – wo und wie sie ihr Baby berührte, ließ welche Emotion erahnen? Ava konnte gar nicht sagen, wie viel Zeit verging, wie lange sie hier saß, bis der kleine Körper so erschöpft war, dass Scarlett immer wieder Ruhiger wurde und fast die Augen schloss. Als wenn ihre Tochter genau so gespannt gewesen war, sie kennen zu lernen, kämpfte das kleine Wesen an um dann doch diese glänzenden Augen zu öffnen – bis Ava wieder auf die Hilfe von Zac angewiesen war. Es war demütigend und es war frustrierend aber sie brachte es nicht über ihr Herz, wagte es nicht, ihr Baby zu dem Inkubator zu tragen. Verunsichert sah sie ihn an, haderte mit sich und ringte mit den richtigen Worten. „ Könntest... du?“ Sie hoffte das reichte. Die Scham war noch immer da, wie auch anders? Eine Mutter, die so Unfähig war und so Herzlos, ihr Kind bis heute nicht auf den Arm genommen zu haben, dass sie sich nicht traute, sie wieder zu betten. Das war etwas, was sie selbst vor einiger Zeit noch verurteilt hätte. Deswegen wollte sie weder mit der Schwester noch mit der Ärztin sprechen. Sich das vor Zac einzugestehen, war schon hart genug und das auch nur, weil er es selbst herausgefunden hatte. Das waren auch die ersten und einzigen Fragen auf dem Heimweg, die sie ihm stellte. „ Würdest... du in den nächsten Tagen... noch einmal mit mir zusammen zu unserer Tochter gehen? Weißt du... wann sie nach Hause darf?“ Ava selbst hatte sich nie gewagt, die Schwestern danach zu befragen.
Es war komisch, mit Zac in der Wohnung der beiden anzukommen. So viele Dinge von ihr fehlten ihr, angefangen bei den Jacken auf der Garderobe bis hin zu – einfach ihrem Duft, der in den Räumen gelegen hatte. Es fühlte sich komisch an, hier zu sein, wo Zac nun alleine lebte und sie bei ihrer Mutter. Fast fühlte sie sich hier fremd. Eventuell lag das aber auch an der Anspannung, als sie ihre Jacke und die Schuhe ablegte. Weil sie nicht recht wusste, damit umzugehen und es eben geholfen hatte, sich Mitzuteilen, ging sie auch nun so vor. „ Es ist... Merkwürdig hier zu sein.“ Dabei war es ihr gemeinsames Zuhause. Die beiden hatten ihre Unterhaltungen schon immer im Wohnzimmer gehalten und so steuerte sie auch das an, obwohl sie noch gar nicht wieder bei sich war und eigentlich hätte sie am liebsten alles hinten angestellt, wäre mit Zac ins Schlafzimmer gegangen – ohne Hintergedanken – sich einfach nur an ihn kuschelnd, endlich, ein paar erlösende Stunden zu schlafen. Einfach weil sie sich Sicher war, dass ihr das hier und jetzt gelingen würde aber das wäre doch falsch, oder? War es nicht wichtiger, erst alles Auszudiskutieren? Weil Ava noch immer so Emotional und Gerührt war, sprach sie aber auch diese Sehnsucht leise aus. „ Am liebsten würde ich einfach kurz so tun, als wäre nichts... passiert.“ Danach wäre es aber nur noch schlimmer? Es würde falsche Signale senden?
|| PRETECT MY LIL GIRL » 27 YEARS OLD » ZAC ||
i'm sorry if i say "i need you" but i don't care.
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07.12.2016 23:37 |
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RE: KRANKENHAUS - Ava Nolan - 07.12.2016 23:37
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