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FABRIK
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Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.


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Beitrag #3
RE: FABRIK
Wenn die junge Frau in den Mittelpunkt eines Geschehens geriet, dann geschah das ganz Gewiss nicht mit Absicht. Noch immer war sie unter Menschen absolut Verunsichert. Jamie war Schüchtern und hielt sich am liebsten unter dem Radar ihrer Mitmenschen auf. Am Wochenende war das anders, da kam sie aus sich heraus aber da – so Glaubte sie zumindest – war mit ihr auch etwas anzufangen. Egal wie oft Gus versucht hatte, ihr das beizubringen, was für ein Liebenswerter und Interessanter Mensch sie war, Jamie konnte das noch immer nicht sehen. Am allerwenigsten jetzt wo sie niemanden an ihrer Seite hatte, der sie daran erinnerte und gerade war sie eben einfach ganz alleine. So groß hatte sich Los Angeles noch nie für die junge Frau angefühlt und sie hatte tatsächlich schon einige Male mit dem Gedanken gespielt, sich bei ihren Eltern zu melden. Nur gab es bei beiden Elternteilen ganz andere Gründe, es nicht zu tun. Noch immer wusste Jamie nicht wo ihre Mutter abgeblieben war, auch nicht nach dem Tod ihres Liebhabers. Was, wenn sie auf einen neuen Ganoven reingefallen war? Wenn Jamie sich wieder in Gefahr brachte? Es war noch nicht mal jemand hier, der sie sofort Suchen könnte. Kilian und die Freunde von Haily, die waren alle lieb und Matt hatte sogar Lahja einmal gezwungen nach Jamie zu sehen. Sie telefonierte auch mit ihrem Halbbruder und Adoptivvater genauso wie mit Madison aber das war doch alles nicht das gleiche. Zu ihrem Vater zu gehen war einfacher aber was, wenn der sie erneut verstoßen würde? Wenn er sie noch immer hasste? Das würde sie gar nicht aushalten. Also blieb ihr nichts anderes übrig als alleine klar zu kommen. Eigentlich ging das auch ganz gut bis hier her, bis diese neue Situation bei dem Aushilfsjob ihr das Herz wieder so unglaublich schwer machte. Wenn sie das Geld nur nicht so dringend brauchen würde. Jetzt noch etwas anderes zu finden, würde ihr Finanzierung deutlich erschweren und Matt wollte sie damit nicht belasten. Er hatte versucht zig Hebel in Bewegung zu setzen, ihr unter die Arme zu greifen aber sie ging sogar so weit, dass sie es ablehnte. Er brauchte doch Geld zum reisen und er hatte ihr so viel gegeben, jetzt war er dran. Schlimm genug, dass er Maddi schon wieder verloren hatte – oder eher die beiden sich und nun resignierte auch Jamie. Eventuell war das zwischen den beiden nicht zu retten, vielleicht war da zu viel passiert. Was wusste sie denn schon davon? Bei ihr hatte die erste Beziehung ja auch nicht das gebracht, was sie sich zu beginn so sehr erhofft hatte. Noch immer fehlte Gus ihr, manchmal so unfassbar doll aber sie war einfach zu dumm gewesen, frühzeitig zu verstehen, was es hieß, wieder ohne ihn zu sein. Jamie hatte die Angst mal wieder Gewinnen lassen und diesmal war der Preis unglaublich hoch gewesen. Wie oft Gus sie davor gewarnt hatte, ihren Ängsten den Vortritt zu lassen.
Heute war einer dieser Tage wo einfach alles daneben lief. Das Bad war nicht frei geworden, der Bus nicht gekommen, sie war hier her gerannt und konnte somit kein Essen holen, was im Supermarkt so viel billiger gewesen wäre als in der Kantine und im Kiosk. Abgehetzt hatte sie pünktlich einstempeln können aber es graute ihr schon vor der Mittagspause. Jamie war auf der Schule schon über Jahre hinweg gemobbt worden und das die Auszubildenden gerade so ruhig waren, beäugte sie mit Misstrauen. Da kam doch nur etwas neues, gemeines, mit dem sie nicht rechnete. Das rothaarige Mädchen hätte die Gemeinheiten nie auf die Herkunft der jungen Männer geschoben aber diesen Eindruck machte auch der Fremde nicht, der ihre Schulter berührte, als die neue, von ihr schon erwartete Attacke, stattgefunden hatte. Sprach er da gerade ihren Namen aus? Sie war so durcheinander, dass sie sich tatsächlich aufrichtete. Ihre Wangen waren noch ganz rötlich, weil alle auf sie gesehen hatten. Natürlich war es laut geworden, als das Glas auf dem Boden brach, wie das Besteck klirrend aufkam und in ihrem Kopf war es noch mindestens hundertmal so laut. „ Das... das... ist... schon okay, ich... kann auch helfen.“ Sie war so verdutzt und dank diesen Jungs wusste sie ja auch, wo es lag und holte deshalb das Kehrblech, um zu helfen aber der fremde Junge ließ sie nicht. Der, der ihr eben noch das Bein gestellt hatte, schüttelte eilig den Kopf, als sie erneut in die Knie ging und nahm ihr die zwei Teile aus der Hand. Was hatte denn dieser Scheue Blick zu dem anderen, fremden an ihrer Seite zu heißen? Jamie war nicht arrogant und wollte sich die Namen nicht merken, nur ein neues Gesicht sprach sich viel eher herum als die Neue alle aus einem solchen, riesigen Betrieb kennen lernen konnte. Weil sie noch so neben sich stand, hatte sie eh vergessen, dass er ihren Namen ja schon gesagt hatte, also stand sie verloren neben ihm, wusste nicht was sie tun sollte und stellte sich, absolut Überflüssig, vor. „ Jamie, und du bist?“ Als ihr Fehler ihr sofort auffiel, wurde sie nur noch peinlicher Berührt und senkte das Kinn ein wenig. „ Du weißt ja schon... meinen Namen... kurz vergessen.“ Genau, das klang bestimmt sehr Überzeugend und weil sie noch so schön dabei Stotterte, ließen sie hoffentlich bald alle hier in Ruhe, weil sie dachten, sie wäre geistig nicht ganz fit. „... für mich sind das so viele Namen auf einmal zu lernen.“ Sie unterbrach den Schwall an Schwachsinn besser, das wollte sie zumindest eigentlich aber weil Schweigen sich genauso blöd anfühlte, zuckte sie die Schultern. „ Der Tag hat schon daneben angefangen, Frühstück war hier her zu sprinten und bevor noch irgendwas dummes passiert, schreibe ich das mit dem Essen für heute ab und bin froh, wenn ich...“ Zuhause war? Welches Zuhause? „... wenn endlich Ende für heute ist.“ Mit keinem Wort sagte sie, dass diese Jungs für den blöden Teil am Mittag verantwortlich waren, so war Jamie einfach nicht. So wie sie dastand und wie sie extra versuchte, nicht zuzusehen, wie der Junge den Boden wischte weil es ihr unangenehm war nicht zu helfen, könnte man meinen, sie sei selbst daran Schuld gewesen. Bis ihr auffiel, wie undankbar sie gerade war. Immerhin hatte jemand für sie eingestanden. Das passierte nur so selten, sie schaute sogar überrascht als es ihr wieder selber einfiel. „ Danke trotzdem... für die Hilfe. Wirklich.“ Wenn sie wüsste, wie genau seine Hilfestellung ausgesehen hatte, hätte sie nun nicht so weich einen kurzen Blick in sein Gesicht riskiert.


|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.

[Bild: 49335606856_2b89a5e67b_o.jpg]

01.12.2016 00:50
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FABRIK - Jamie Bennett - 29.11.2016, 20:25
RE: FABRIK - Troy Chambers - 30.11.2016, 11:32
RE: FABRIK - Jamie Bennett - 01.12.2016 00:50
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RE: FABRIK - Troy Chambers - 07.12.2016, 21:14