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LENN'S LOFT
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Emma Sophia Roberts
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Beitrag #53
RE: LENN
Emma hatte schon in ihrem eigenen Flur, in der Tür zu ihrer Wohnung, bei dem Abschied von Lenn ganz deutlich gespürt wie schwer es ihr fallen würde ohne ihn zu sein. Vielleicht lag es an den vergangenen Wochen und Monaten, vielleicht sehnte sie sich nach Nähe, nach Zuneigung, nach Sicherheit und Selbstbewusstsein - das alles hätte sie aus einer Affäre mit ihm ziehen könnten - aber vielleicht war sie auch einfach viel schwächer, als sie ahnte. Vielleicht war sie nicht so selbstbestimmt wie sie immer vorgab zu sein, vielleicht war sie genauso abhängig von ihren emotionalen, romantischen und sexuellen Beziehungen wie andere Frauen auch. Vielleicht lag das einfach in der Natur einer Frau, vielleicht war das tatsächlich so, und vielleicht konnte sie einfach nichts dagegen tun wie sehr sie in den kommenden Tagen leiden musste. Nicht nur wegen Lenn, auch wegen April. Sie fühlte sich auf einmal so verloren in dieser Stadt, ungewollt und ungeliebt. Ihre beste Freundin sprach seit dem Vorfall kein Wort mit ihr, nur einmal hatte sie sich auf eine lautstarke, wütende Auseinandersetzung mit Emma eingelassen, in der sie sich all die Vorwürfe anhören musste, die sie zweifelsohne verdient hatte, aber danach herrschte wieder Funkstille. Manchmal stolperte sie in der Küche über Zeitschriften mit Immobilienanzeigen, aber als sie ihre Freundin einmal gefragt hatte, ob sie nach einer neuen Wohnung suchte, hatte sie auch darauf nicht reagiert. Es herrschte eine unfassbar eisige, kalte Stimmung in diesen Räumen und keiner konnte verhindern, dass sich das nach und nach auch auf ihren Job übertrug. Gerüchte machten die Runde, die anderen Mädchen ergriffen entweder Partei für April oder für Emma, es gab vermehrt Zickereien, Anfeindungen und natürlich drang das alles auch bis zu Chas durch. Vor ihm blieb nichts verborgen. All das, wovor Lenn sich gefürchtet hatte, wurde auf einmal wahr. Emma sah ihn zwar nicht mehr oft, anscheinend wurde er vermehrt zu Einsätzen geschickt, die nicht in der Nähe des Clubs stattfanden - oder er hatte sich freiwillig für solche Aufgaben gemeldet - aber wenn sie ihn dann mal sah, dann fiel ihr natürlich auf wie sehr auch ihn diese Situation ärgerte. Emma sah das in seinem harten Blick, in seiner Ignoranz, in der Spannung in seinen Schultern und oftmals, ja, oftmals verzehrte sie sich so sehr danach ihm diesen Stress zu nehmen. Er fehlte ihr, sie wollte ihn berühren, ihn küssen, fühlen, in seinen Armen liegen, aber das, was sie ihm in ihrer geöffneten Tür angedroht hatte, das trat auch tatsächlich ein: Sie wurde immer ablehnender ihm gegenüber. Die junge Frau konnte es nicht leiden, wenn sie von einem Mann abgewiesen wurde, und nach einigen Tagen der Trauer und der Sehnsucht folgte dann das, was sie auch diesmal spürte. Nach außen hin gab sie sich unnahbar, stark, desinteressiert und gleichgültig. Sie wollte Lenn nicht zeigen wie schlecht es ihr innerlich tatsächlich ging, eher reagierte sie eisig und distanziert, wenn ihre Wege sich dann doch einmal kreuzten. Manchmal traf ihn ein kurzer, harter Blick oder wenn sie gezwungen wurden miteinander zu kommunizieren, dann tat sie das nur sehr abgehakt und bissig, denn wer Emma einmal abwies, der bekam sie auch nicht wieder zurück. Daran hatte sie sich bisher ihr ganzes Leben lang gehalten, doch diesmal- diesmal kam sie irgendwann an einen schwachen Punkt. Sie hatte zwar zwischen den anderen Mädchen von Chas ein paar weitere Freundinnen, aber keine, der sie sich so nah fühlte wie April und dass sie jetzt nicht für sie da sein konnte, um ihren Liebeskummer aufzufangen, das stellte Emma wohlmöglich ein Bein. Statt sich in Selbstmitleid zu suhlen, tonnenweise Schokolade zu essen, unzählige Actionthriller zu gucken - weil sie den Sinn von romantischen Komöden nicht verstand -, sich regelmäßig zu betrinken und dann hinterher von ihrer besten Freundin ins Bett gebracht zu werden - ohne ihr Handy, damit sie nicht auf die dumme Idee kam ihren Verflossenen betrunken zu kontaktieren - war sie diesmal auf sich alleine gestellt. Sie ging zwar immer wieder mit ein paar der anderen Frauen aus, aber keine von ihnen wusste so recht, was in ihr vorging. Emma fluchte laut auf die Männer, doch das Vertrauen war nicht groß genug, dass sie auch ihre verletzliche Seite zeigen würde. Stattdessen glaubten die Damen, dass die junge Frau genauso tough war wie sie sich nach außen hin gab. Sie glaubten, dass diese Affäre zu Lenn, von der mittlerweile sowieso jeder wusste, nur Spaß gewesen sei und wenn Emma laut auf alle Männer dieses Planeten schimpfte, dann stiegen sie jubelnd mit ein, anstatt hinter ihre Fassade zu blicken und sich zu fragen, wo diese Wut auf einmal wieder herkam. Und in einer dieser betrunkenen Nächte fühlte sie sich deshalb so einsam, so verloren, dass sie gar nicht anders konnte, als unter Einfluss von zu viel Alkohol zu Lenns Wohnung zu torkeln. Anstatt ihn dort in der Tür anzutreffen, war es jedoch jemand anders, der direkt vor ihr stand: Eine junge Frau, ganz anders als sie selber. Sie wirkte so dunkel, so bedrohlich. Pechschwarze Haare hatte sie, den leicht bekleideten Körper - nur in ein Handtuch gewickelt - voll dunkler Tätowierungen, vor ihren lila gefärbten Augen schrak Emma sogar kurz zurück und die tiefen Narben in ihrem Gesicht, ließen sie auch nicht gerade wohler fühlen. Im ersten Moment erschien ihr die einzig logische Erklärung, dass diese Frau eine Einbrecherin sein musste, in ihrem betrunkenen Kopf wollte sie schon um Hilfe schreien oder die Polizei anrufen, doch gerade als sie das Handy in ihrer Tasche fest umgriff, erschien auf einmal Lenn hinter der Frau. Und er trug ebenfalls nur ein Handtuch. Das konnte doch nicht- Das war nicht sein ernst, oder? Hatte er Emma so schnell ausgewechselt? Sich eine neue Frau zum Spielen gesucht? Eine neue Herausforderung? War es das? Natürlich waren ihre Anschuldigungen völlig haltlos, Lenn konnte sexuell tun und lassen was er wollte und mittlerweile waren doch auch mehrere Wochen seit dem Abschied vergangen, Emma konnte nicht von ihm erwarten, dass er monatelang enthaltsam lebte, aber dieser Anblick, darauf war sie nicht vorbereitet gewesen. Und das belastete sie mehr, als sie wollte. Schon allein die Vorstellung wie dieser Mann, den sie so sehr in ihr Herz geschlossen hatte, einer anderen Frau so nah kam wie ihr, der holte Emotionen in ihr hervor, die sie in diesem Moment eigentlich gar nicht zeigen wollte, aber Emma konnte auch nichts dagegen tun, dass auf einmal alles aus ihr herauskam, was sie während der vergangenen Wochen in sich halten musste. Wütend stürmte sie an der fremden Person vorbei, stieß dabei ganz absichtlich ihren Körper so gegen sie, dass dieser Alien dabei ein Stück nach hinten taumelte, aber beachtete sie dann gar nicht mehr, sondern ging direkt auf Lenn zu und schlug erbost ihre Hände gegen seine nackte Brust. Genauso wie sie es schon so oft getan hatte. Mitten in der Nacht machte sie ihm lautstarke Vorwürfe, eine ganz offensichtliche Szene der Eifersucht. Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen, sie ließ nicht zu, dass er mit seinen starken Händen beruhigend nach ihr greifen konnte, sondern schrie bloß all das heraus, was endlich raus musste. Wie sie ihn hasste, wie falsch er war, wie sie wünschte das alles wäre nie passiert. Emma sagte sie wollte Lenn am liebsten nie wiedersehen, sie beleidigte seine absurd aussehende neue Frau und brach sogar irgendwann in Tränen aus, weil sie einfach nicht mehr konnte und der Alkohol sie zu schnell an ihre Grenzen beförderte. Lenn würde sehen und spüren können, dass es Emma mit ihm nicht mehr nur um Sex ging, da war viel mehr als das, aber selbst wenn er etwas dazu hätte sagen wollen, ließ sie das nicht zu. Immer, wenn er versuchte das Wort zu ergreifen, schrie sie nur noch lauter, bis sie dann irgendwann mit verweintem Gesicht aus der Tür wieder hinaus stürmte und sich so elend, so ausgeliefert und schwach fühlend in das nächste Taxi stürzte. Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen, so verzweifelt und so beschämt war sie, nicht auf dem Weg zu ihrer Wohnung und auch nicht in ihren vier Wänden, wo sie sich schluchzend auf ihr Bett fallen ließ. Erst als es vorsichtig an der Tür klopfte, als April mit einer Packung Keksen hinein kam und sich behutsam neben Emma auf das Bett setzte, um langsam beruhigend über ihren Rücken zu streicheln, da versiegten die Tränen nach und nach.
30.11.2016 12:54
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LENN'S LOFT - Admiss - 13.03.2016, 17:29
RE: Lenn - Emma Sophia Roberts - 13.03.2016, 17:30
RE: LENN - Lenn Damien Parker - 13.03.2016, 21:32
RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 14.03.2016, 14:11
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RE: LENN - April Clinton - 27.10.2016, 20:53
RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 30.11.2016 12:54
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RE: LENN - Ellie Mae Rose - 03.12.2016, 17:18
RE: LENN - Lenn Damien Parker - 06.12.2016, 00:52
RE: LENN - Ellie Mae Rose - 07.12.2016, 23:26