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KRANKENHAUS
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Ava Nolan
WILL BE YOURS, FOREVER.
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RE: KRANKENHAUS
Ava war es tatsächlich nur darum gegangen, ob Zac sich körperlich auf seine Exfreundin eingelassen hatte oder nicht. Was er empfunden hatte, als er ihr über den Weg gelaufen war oder welche Sehnsüchte es in ihm erweckt hatte, wäre in der Lebenssituation der beiden nicht mal objektiv zu sehen. Auch ihr gingen bestimmte Szenarien und Gedanken durch den Kopf, wenn sie einem ihrer ehemaligen Partner über den Weg lief und das war nichts, was die Liebe zu Zac schmälern würde. Es waren einfach diese Gedanken, die man hatte, wenn man jemanden wiedersah, mit dem man einen Teil seines Lebens verbracht hatte. Es war ja auch nicht so, dass sie von ihm nichts über seine Vergangenheit wusste und so war es klar, dass in der Phase, in der er sich entschlossen hatte, diesen Kampf anzutreten, Lahja ein willkommener Gegenpart in seinem Leben war. Es hieß nicht, dass Ava ihrem Verlobten deswegen nun alles verzieh, dass sie nicht mit ihm noch darüber Reden wollte aber in diesem Augenblick bestätigte ihr das, er hatte sie nicht körperlich Betrogen. Das, wovor sie sich so lange schon fürchtete und weshalb sie sich fast um die Gesundheit des gemeinsamen Babys gehungert hatte, war nicht eingetreten.
Zac gab alles, um bei ihr zu sein, um sie zu Unterstützen, so gut es ging und das war auch gut und Notwendig. Konnten diese Schwestern, diese Hebamme, diese Ärzte sich eigentlich vorstellen, wie das für sie war? Sie lag mit geöffneten Beinen auf dem besonderen Bett – was so tief nach unten geneigt war, dass ihr Kopf höher lag als ihr Unterkörper. Ihr selbst war die Sicht durch ein Tuch genommen und immer wieder kam jemand, um ihren Unterleib zu untersuchen. Zu ertasten, wie das Baby gerade lag, wie weit sie schon war und dann hörte sie nicht mal etwas gutes? Für die Dauer der Wehen war der Muttermund nicht weit genug geöffnet, ihr Blutdruck war zu hoch, bald müssten sie an einen Kaiserschnitt denken. Immer wieder konnte Zac sehen, wie seine Verlobte litt, wie unangenehm diese gesamte Situation für sie war und wie sie kämpfte. Wie sie trotzdem mit ihm gemeinsam Atmete, seine Hand drückte um die Schmerzen auszuhalten, die Geburt voran zu bringen und dann doch wimmernd und enttäuscht zusammen zu sacken. Solange, bis doch etwas passierte, bis sich der Raum doch mit Aufregung füllte. Ihre Fruchtblase war geplatzt, Ava spürte das und endlich konnte man ein erleichtertes Lächeln auf ihrem Gesicht finden, wenn auch nur ganz klein und kurz. Ihre Muskeln zitterten müde und überanstrengt aber dennoch schaffte sie es, sich in dem Bett aufzurichten, immer und immer wieder, um doch zu Beweisen, dass Frauen auf diesen Moment Instinktiv vorbereitet waren. Das ihre Mutterliebe nun schon über jegliche, körperliche Grenze hinaus reichte, Sie Schrie nicht mehr, ihre Kehle war ganz rau und es kamen eher gequälte Laute aus ihrer Kehle aber nach einer weiteren, nervenzehrenden Stunde, verkündete der Arzt, dass die beiden nun Eltern wären.
Ava war körperlich so am Ende und die Ärzte sahen noch immer besorgt auf den Zustand von ihr und ihrem Baby, man verwehrte ihr also das wichtigste, das schönste, das Elementarste, nach so einer Geburt. Das Baby musste eilig von ihr getrennt, die Nabelschnur durchtrennt werden und der Säugling daraufhin untersucht werden, wie es um die Funktionen der eigenen Organe stand. Zac wurde darauf hingewiesen, seine Verlobte zu Beruhigen und sie zu Vernunft zu bringen. Er hatte schon während der ganzen Geburtenphase gezeigt, dass er eine ganz andere Wirkung auf sie hatte, als die Ärzte, denen sie eher Feindlich gestimmt war, weil sie doch alle nicht wussten, was in ihr passierte. Zac hingegen konnte sie verstehen, er würde für sie einstehen und Wissen, was richtig war. Als auch er ihr aber sagen musste, es wäre besser für die gemeinsame Tochter, von ihr getrennt zu bleiben, da verlor Ava all ihren Kampfeswillen. Sie durfte ihr Baby nicht halten, sie würden es ihr nicht in die Arme legen und sie kam sich so hilflos vor und sie kam sich ganz besonders so vor, als habe sie versagt. Die kleine war zu früh auf der Welt, sie musste von ihr getrennt werden, in einen Brutkasten, der die Aufgaben ihres Bauches übernahm und sie? Sie bekam lediglich ein Bändchen, dass sie mit ihrer Tochter über den Namen verband? Ganz abwesend sank sie in die Kissen, während die Mediziner alles taten, ihren Zustand zu verbessern. Dafür musste auch Zac den Raum verlassen und wurde darüber Aufgeklärt, dass es bei Ava zu einer Gestose gekommen war. Ihr Blutdruck blieb viel zu hoch, stieg sogar noch und diese Tatsache war Lebensbedrohlich. Das passierte öfter bei Müttern, die sehr jung waren – es handelte sich um ein Phänomen, wobei so eine medizinische, Lebensbedrohliche Situation, ganz unüblich, binnen drei Tagen wieder verschwinden konnte aber bis dahin war äußerste Vorsicht geboten. Besonders Infektionen oder irgendwas, was Ava schwächen könnte, könnte hier Tödlich enden. Also rieten sie dem frisch gebackenen Vater lieber, sich um seine Tochter zu kümmern. Zum Glück konnte sie ohne Hilfe Atmen und es schien, als wäre abgesehen von ihrer Körpergröße und einigen Kleinigkeiten, durch das zu frühe auf die Welt kommen, nichts in Mitleidenschaft gezogen worden. Damit das so blieb musste sie aber in dem Brutkasten bleiben. Die Schwestern ermutigten ihn dennoch dazu, sein Kind durch die Handschuhe an der Seite zu berühren und versicherten ihm, dass die kleine das spüren würde. Das der erste Kontakt, wenn auch so, unfassbar wichtig war.
Ava blieb das alles versagt, während sie die nächsten Stunden um ihr Leben kämpfte. Dies war jedoch auch etwas, was innerlich so viel in ihr anrichtete. Aus Schutz davor, den Lebenskampf hinzuschmeißen, schob sie die Gedanken an ihre Tochter so weit von sich, wie es nur ging und fühlte sich dementsprechend leer und kühl, als Zac erst nach knapp zehn Stunden, ihr Zimmer betreten durfte.
|| PRETECT MY LIL GIRL » 27 YEARS OLD » ZAC ||
i'm sorry if i say "i need you" but i don't care.
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08.11.2016 22:57 |
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RE: KRANKENHAUS - Ava Nolan - 08.11.2016 22:57
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