RE: FAMILIE SMIRNOW
Zum Glück raubte Noah der Situation sofort die Gelegenheit, wieder zwischen ihnen stehen zu können, als er ihre Hand nahm. Bex brauchte das gerade einfach, sie hatte sich noch nie so hilflos und alleine gefühlt. Als er nämlich all diese Fragen an Sie hatte, wurde ihr nur klar, wie wenig sie Jokers leben kannte und auch, wie viel ihre Eltern noch nicht wussten. " Trotzdem... dann wenigstens danke für deine Hilfe." Bex sah wohl wissend, dass ihrer Mutter das Händchen halten der beiden nicht gefallen würde, immer wieder zur Küchen Tür. In ihrer Familie wäre das nicht nachvollziehbar, dass man so auch für Freunde da war und ihre Eltern würden sich darüber erschrecken, sie schnell Ihre Tochter über Joker hinweg wäre. Das es hier um etwas ganz anderes ging, zumindest in ihrer gefühlswelt, könnten sie nicht nach empfinden. " Als ich ihm nach spioniert hab, hab ich ihn dort erwischt und es gesehen... Danach hab ich ihn zur Rede gestellt und wollte Schluss machen. Dann ist es nur immer wieder eskaliert. Er hat mich nicht gehen lassen, ihm tat das auch immer unglaublich leid, wenn er mir dabei weh getan hat... Wie lange und wie... weit er das alles macht, weiß ich gar nicht. Ich hab mich irgendwann nicht mehr getraut zu fragen." Und auch wenn Noah so nicht war und Bex das auch genau wusste, drückte sie eher Hilfe- und Schutzsuchend zärtlich seine Finger und blickte genau so auch in sein Gesicht. " Also ich weiß nicht was da noch passieren kann und ich weiß auch nicht was ich ihm entgegen setzen soll." Als der Schatten ihrer Mutter auftauchte, ließ sie dann aber Noahs Hand rechtzeitig los und nahm ihre Haltung wieder ein. Während ihre Mutter versuchte, dem Gast die angespannte Stimmung, mit essen angenehmer zu gestalten, sprach sie ihre Tochter an, sie sollte schon mal alles für den Übernachtungsgast vorbereiten. Bei Russen war das nun mal so, dass es einem Gast an nichts fehlen sollte und während Noah sämtliche Spezialitäten angeboten wurden, legte Bex ihm ein Handtuch hin und legte eine Matratze für ihn in ihrem Zimmer bereit, bezog ein Bettzeug neu. Sie hatte das so gelernt und es gab nichts, was sie daran zweifeln ließ, dass das schon richtig so war aber als sie sein Domizil betrachtete... Wurde ihr klar, die beiden hatten schon in einem Bett geschlafen. Das würden ihre Eltern nur auch so wenig begreifen und ihr wurde dadurch mal wieder so deutlich, wie unterschiedlich seine und ihre Welt waren. Offene liebe und Beziehungen? Das würde es in diesem Haus nicht geben. Weil Bex aber auch ihre Familie liebte und sie immer um das Wohlergehen aller besorgt war, brachte sie ihrer Oma danach lieber noch etwas von den aufgetischten, besonderen Süßigkeiten ans Bett, statt sich sofort wieder nieder zu lassen. Dabei stellte sie auch fest, wie spät es geworden war und im Wohnzimmer zurück, drückte sie ihre Mutter, die ihr trotz des Grolls, über die Haare strich und einen Kuss aufs Kinn drückte. So war das eben, das war für sie normal. Weniger normal war es, danach mit Noah in ihrem Zimmer zu stehen und nicht recht zu wissen, wie sie damit umgehen sollte. Es war auch komisch ihn in ihrem privaten Umfeld zu haben aber irgendwo auch schön - sie wusste es nicht einzuordnen.
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