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CASINO
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Emma Sophia Roberts
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Beitrag #16
RE: CASINO
Emma war so perplex, als Lenn sich auf einmal neben ihr verspannte und dann unerwartet eilig aus dem Bett aufstand, dass sie gar nicht schnell genug reagieren konnte. Ihrer Meinung nach hatte sie nichts Falsches gesagt und sie hatte es auch niemals so persönlich verletzend gemeint wie er es anscheinend auffasste, aber dennoch fand sie in der kurzen Zeit nicht die passenden Worte, um ihn zurückzuhalten oder ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Sie setzte sich bloß im Bett auf, zog die Decke an ihren Körper, winkelte die Beine an und starrte mit großen Augen auf den einschüchternden Mann vor sich, der ihr mit jedem Wort aus seinem Mund mehr und mehr das Gefühl gab einen großen Fehler begangen zu haben. "Lenn", versuchte sie behutsam, leise seinen Namen auszusprechen und die Dinge hoffentlich klarzustellen, aber er wirkte viel zu verspannt und viel zu verletzt, als dass er sich noch weiterhin mit Emma auseinander setzen wollte, und noch ehe sie überhaupt in Erwägung gezogen hatte ebenfalls aufzustehen, sich anzuziehen und ihm den Weg zu versperren, fiel schon die Tür des Hotelzimmers hart ins Schloss. Scheiße. Ganz langsam schüttelte sie ihren Kopf, starrte noch für ein paar Sekunden ziellos in den Raum, ehe sie verzweifelt ihre Hände ins Haar schob und tief die Luft aus ihren Lungen stieß. Das hatte sie doch nicht gewollt, verdammt. Sie hatte ihn nie verletzen wollen. Nicht so. Und trotzdem, ihr blieb nichts anderes übrig, als sich angespannt über den Nacken zu reiben und zu akzeptieren, dass in diesem Mann viel mehr steckte, als ein kaltblütiger, emotionsloser Krimineller. Er war mehr, als einer von den Bösen.
Emma machte sich den ganzen Tag lang so viele Gedanken darum, dass sie gar nicht recht zur Ruhe kam, und auch in Aprils Anwesenheit war sie selbstverständlich angespannter als üblich. Zwei Mal versuchte sie sogar Lenn anzurufen, aber entschied dann, dass sie diese Dinge nicht bei einem Telefonat klären wollte. Das fühlte sich nicht richtig an. Stattdessen versuchte sie ihn am Abend im Stripclub aufzusuchen, aber auch dort war er nicht zu finden und um keine Aufmerksamkeit auf diese mögliche Affäre zwischen den beiden zu lenken, konnte sie auch nicht einmal jemanden nach ihm fragen. Ihr letzter Anhaltspunkt war eigentlich so simpel und offensichtlich, aber schon wieder lag sie bereits im Bett, als sie darauf kam ihn erneut im Casino zu suchen und die Situation vom vorigen Tag sich wiederholte. Spät am Abend stand sie leise wieder auf, verbrachte eine halbe Stunde vor dem Spiegel und schob ihren Körper in ein verführerisches, eng anliegendes Kleid, bevor sie sich ihre High Heels und eine Tasche schnappte, um diesmal direkt zu dem Ort zu fahren, an dem sie Lenn auch gestern gefunden hatte. Mit Erfolg. Sie wünschte sich zwar insgeheim es wäre anders, aber schon wieder stand er dort, an einer Maschine, mit angespanntem, fokussierten Blick und ging seiner Sucht nach. Wie schon am vorherigen Abend, stand auch sie für ein paar Sekunden einfach nur da und beobachtete ihn still, ehe sie diesmal deutlich offensiver auf ihn zutrat. Anstatt vorsichtig auf sich aufmerksam zu machen, legte sie langsam, behutsam von hinten ihre Hände an seine Hüften, presste ihren Körper sachte gegen seinen, drückte ihre Lippen auf seine Schulter und flüsterte leise "Es tut mir Leid" in sein Hemd. "Ich wollte dich nicht verletzen, Lenn. Ich wollte dich nicht wütend machen und ich- ich wollte auch nicht sagen, dass du nicht dazu fähig bist eine Familie zu gründen, ein Haus zu kaufen und einen Baum zu pflanzen. Du wirst das irgendwann tun, du wirst jemanden finden, aber- aber das bin nicht ich. Das sind nicht wir." Emma trat zwar einen kleinen Schritt von seinem Körper zurück, aber nahm für keine Sekunde ihre Hände von Lenn, während sie um ihn herum trat und sich zwischen ihn und die Spielmaschine schob, um ihm direkt in die Augen sehen zu können. "Ich- ich wusste ja auch nicht, dass du das überhaupt noch willst. April hat mir von euren Plänen erzählt, das schon, aber- das war doch vor- allem. Vor deinem Job. Du kannst nicht- Du kannst doch nicht tagsüber- Menschen umbringen und dann abends nach Hause kommen und deine Kinder mit dem Geld ernähren, das du dabei verdienst. Vielleicht ist das zu beschränkt, vielleicht ist das zu kurzsichtig von mir, aber- Lenn, das passt nicht in meine Zukunft. Das ist nicht das, was ich mir vorstelle. Wir- wir passen einfach nicht zusammen, nicht so, aber das heißt doch nicht, dass du niemals eine Frau findest, die- genau das möchte, was du auch willst. Das wollte ich damit nicht sagen. Und falls du das so aufgefasst hast, tut es mir wirklich, ehrlich Leid."
20.10.2016 00:08
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CASINO - Admiss - 09.10.2016, 19:24
RE: CASINO - Emma Sophia Roberts - 09.10.2016, 19:24
RE: CASINO - Lenn Damien Parker - 09.10.2016, 20:06
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