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ZAC'S & AVA'S FLAT
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: ZAC # AVA
All seine Sorgen und all seine Ängste fühlten sich auf einmal gar nicht mehr so schrecklich an, als Ava ihre Arme um Zacs Hals legte und ihren Körper warm gegen seinen drückte. Er könnte stundenlang seine Unterlagen durchforsten und immer wieder Zahlen zusammen rechnen, um darin irgendwo nach einem Gefühl von Sicherheit für ihn, seine Verlobte und das gemeinsame Kind zu suchen, und trotzdem fand er in seinen theoretischen Hochrechnungen nicht das Vertrauen und die Klarheit, die Ava ihm jetzt auf ganz anderem Wege gab. Finanzielle Rücklagen waren wichtig und Zac war sich auch darüber bewusst, dass ein Kind viel Geld einforderte, aber viel wichtiger als das war Zuneigung. Mehr als alles andere brauchte ein Kind die Liebe seiner Eltern. Und als Zac die Arme um seine Freundin legte, um sie sanft an sich zu drücken, da war er sich sicher, dass sie beide gemeinsam auch diese unerwartete Hürde schaffen konnten. Wenn sie nur zusammen hielten.
Liebevoll drückte er Ava wegen dieser Erkenntnis auch einen Kuss auf die Schläfe und hielt sie noch so lange dicht bei sich, bis sie ihn behutsam ins Wohnzimmer zog, wo er die Blumen auf dem kleinen Tisch ablegte und sich dann auf dem Sofa niederließ. Zum Glück durchbrach seine Verlobte die Distanz schnell von selber und als sie so nah an ihn heran rückte, legte er auch ganz selbstverständlich seinen Arm um ihr Bein. Zumindest so lange, bis er schon wieder erstarrte und seine Hand nutzte, um mit schwachen, zittrigen Fingern das Ultraschallbild an sich zu nehmen, das Ava ihm entgegen hielt. Natürlich wäre er gerne bei ihr gewesen, natürlich hätte er gerne mit ihr gemeinsam zum ersten Mal dieses Baby betrachtet, das aus ihm und seiner Verlobten entstanden war, aber in diesem Moment war er viel zu überwältigt davon, was er sah, dass der Rest keine Rolle spielte. Die Gefühle übermannten ihn völlig, während er sich erklären ließ, wo auf diesem verschwommenen, farblosen Bild der winzig kleine Körper zu finden war, gerade einmal so groß wie eine Erbse, und es brauchte auch eine Zeit lang, bis er nach Avas Worten den Blick von dem Bild wieder abwenden und ihr in die Augen sehen konnte. "Ich meinte- Das hab ich nicht so gemeint." Noch einmal sah er auf das Abbild seines Kindes, aber legte das Foto dann so vorsichtig als wäre es zerbrechlich auf dem Couchtisch vor sich ab und drehte lieber seinen Körper so weit zu seiner Verlobten, dass er erneut einen Arm um ihr Bein und den anderen auf die Lehne legen konnte, um behutsam seine Finger durch ihre Haare zu ziehen. "Ich gebe dir nicht die Schuld an irgendetwas und ich wollte damit auch nicht sagen, dass das - das Kind - unser Kind - dein Problem ist. Es ist nur- Es lebt in deinem Körper, Ava, und egal, was ich für richtig halte, hab ich letztendlich- keinen Einfluss auf deinen Körper. Verstehst du? Deshalb hab ich das gesagt. Und es tut mir wirklich Leid, wenn das falsch bei dir ankam. Aber-" Noch einmal hielt Zac kurz inne und senkte seinen Blick auf die Hand seiner Verlobten, die so schützend über ihrem Bauch lag, ehe er vorsichtig lächelte. "Aber ich möchte das Kind. Unser Kind. Ich möchte mit dir eine Familie gründen und ich möchte mit dir alt werden und irgendwann sogar unseren Enkelkindern beim Spielen zusehen. Und Urenkeln. Und Ururenkeln. Es war so nicht geplant, das stimmt, aber- ich hab grad den ganzen Nachmittag damit verbracht alles durchzurechnen und ich denke- ich denke wir könnten das trotzdem schaffen. Für die ersten ein, zwei Jahre wird diese Wohnung reichen. Irgendwann müssten wir uns natürlich etwas Größeres suchen, aber- für den Anfang ist das okay. Und wenn ich jetzt nicht weiter studiere, sondern mir einen Vollzeit-Job suche, irgendwo im sozialen Bereich, dann sind wir auch erstmal abgesichert. Nebenbei könnte ich vielleicht noch Boxtraining anbieten oder Personal Training, irgendetwas, das noch ein bisschen mehr Geld reinbringt. Du müsstest dein Studium wahrscheinlich für ein Semester unterbrechen, aber vielleicht kannst du auch mit deinen Dozenten reden, dass du dir den Stoff aus den Vorlesungen selber aneignest. Und hinterher, wenn unser Kind dann da ist, dann beendest du es als Abendstudium. Oder Fernstudium. Wenn wir außerdem noch ein bisschen Unterstützung vom Staat kriegen, dann müsste das - finanziell gesehen - eigentlich funktionieren." Zumindest hatte Zac laut seinen Berechnungen nie rote Zahlen geschrieben. "Ich kann meinen Master auch später immer noch machen, das läuft mir ja nicht weg. Da gibt es mit Sicherheit auch noch viel zu durchdenken und wir müssten darüber reden wie wir uns das in den ersten Jahren vorstellen, weil ich nicht möchte, dass unser Kind in fremden Händen groß wird, während wir beide arbeiten gehen, aber es könnte funktionieren. Wenn du- das auch willst." Dass Zac sich noch immer eher von seinem Kopf leiten ließ, als von seinem Herzen, das merkte man hieran mal wieder ganz deutlich.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
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28.09.2016 18:20 |
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