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SAN FRANCISCO CROSS PUB
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Lucy Anderson
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Beitrag #2
RE: CROSS PUB
Lucy hatte noch eine Woche in der Psychatrie bleiben müssen, eher sie für sich zumindest keine direkte Gefahr mehr darstellte. Aidens besuche und auch seine Briefe halfen ihr dabei ganz langsam zu verarbeiten, was Chris ihr angetan hatte aber was er in ihr Zerstört hatte, war sie sich sicher, würde sie ihr Leben nicht wieder reparieren können. Es waren noch immer die Medikamente, die ihr halfen, genügend Schlaf zwischen den Albträumen zu finden und wenn sie wieder in Panik geriet, gab es wieder andere, die sie außer Gefecht setzten einen klaren Gedanken zu finden. Dann war es, als säße nur eine leere Hülle ihrer selbst dort und die großen, leeren Augen fixierten das Nichts. Es war traurig und sicher hart für Aiden das mit anzusehen, wo gerade Lucy sich Jahrelang gegen den Konsum von Drogen ausgesprochen hatte – gerade wenn es ihr schlecht ging – und nun kam sie sich abhängig davon vor und konnte ihre eigene Stimmung nicht mehr bestimmen. Unternahm sie einen Versuch, es ohne Substanzen zu überwinden, kamen diese Gedanken wieder, dass Leben wäre jetzt nicht mehr Lebenswert. Dann begann sie unkontrolliert zu weinen und einmal musste sie Aiden sogar bitten, ihr die Tablette in den Mund zu legen, weil sie zu lange gewartet hatte. Ab dieser Erfahrung kam es nicht mehr vor. Sie wollte es ihm doch nicht noch schwerer machen. Wie versprochen nahm er sie mit nach San Francisco, holte sie ab und ließ wegen ihr diese Stadt zurück. Seine Heimat. Lucy hatte eingewilligt, dass er mit den Ärzten und Therapeuten über sie und ihren Zustand reden durfte. Damit er ein wenig Einblick in ihren Kopf hatte und er wusste, was zu tun war. Worauf er achten sollte. Sie glaubte zu Wissen, dass er am Anfang kaum Schlaf hatte, aus Angst sie würde einfach abhauen. Auch im Alltag sah er sie manchmal so Misstrauisch und lange an. Die junge Frau fragte sich, wie lange das so gehen würde und ob es jemals wieder normal werden würde. Sie verstand ihn aber auch – natürlich – denn sie selber hatte manchmal Angst vor ihren Gedanken. Um sie nicht zu Überfordern erzählte er ihr auch erst in San Francisco davon, dass Chris durch Lahja tatsächlich dachte, sie habe sich das Leben genommen. Er Glaubte ihr sicher, weil sie ihre Sachen nie abgeholt hatte. Zu beginn beunruhigten sie wieder die Gedanken an ihn, bis sich die Gewissheit einschlich, er würde nicht nach ihr Suchen! Die alte Lucy hätte sicher San Francisco toll gefunden, sich die Stadt angeschaut und festgestellt, wie schön es hier war aber daran war im Moment nicht zu denken. Die Wunden in ihrem Gesicht heilten nach und nach ab, was in ihr war, wollte sich nicht so schnell erholen. Als sie das erste Mal mit Aiden vor die Tür wollte, da brach sie ihm im Flur zusammen und konnte sich die Angst nicht erklären – aber sie konnte keinen Schritt vor die Tür setzten. Gefrustet davon und das sie so auch noch Aiden auf der Tasche lag, der ein kleines Zimmer mit Möbeln für die beiden angemietet hatte auf die Schnelle, verkroch sie sich den Rest des Tages auf der Luftmatratze am Boden. Ihr Begleiter durch diese schwere Zeit hätte sie sicher auch in dem Bett schlafen lassen aber wenigstens dabei setzte sie sich durch. Es war doch ihr Problem und ihre Schuld, dass sie nicht so nahe bei ihm sein konnte. Der muskulöse Körper eines Mannes jagte ihr Angst ein, die junge Frau fürchtete sich, er könnte im Schlaf einen Arm oder ein Bein über sie legen und sie wusste nicht, was das in ihr Auslösen würde. Bei dem Thema hatte er ihr ganz die Zügel in die Hände gelegt, er drängte sie die ganze Zeit zu nichts und beschwerte sich nicht einmal. Im Gegenteil, als sie sagte, sie wollte zumindest einen kleinen Job suchen um ihn zu Unterstützen, schien es ihr als freue er sich über ihre Motivation am Alltag teilzunehmen aber nur bis zu dem Moment, als ihm klar wurde, dass sie dann für einige Stunden in der Woche raus gehen würde. Alleine. Ohne einen wachenden Blick. Bisher hatte sie ein paar kleine Ausflüge in die Stadt mit ihm gemacht, an seiner Hand, wie ein Kind. Wenn er bei seiner Band war, konnte er sich aber bis jetzt Sicher sein, war sie daheim geblieben. Natürlich war es schwer und hieß Überwindung sich allein den vielen Menschen zu stellen und vor allem den Gedanken in ihrem Kopf aber das war doch so kein Leben. Mehr als einen Monat dauerte es, bis sie so weit war. Der Job schien ihr am Anfang alles nur schwerer zu machen, ab und an kam sie heim und war wie gehetzt wegen der Angst, die sie auf dem Heimweg überfallen hatte, weil sie jemanden gesehen hatte der Chris ähnelte. Weil sie einfach ein drücken in ihrem Herz spürte, was sie panisch werden ließ. Doch es lenkte sie auch ab, an einem Tag so sehr, dass sie auf dem Heimweg sogar in Gedanken Aidens Hand fasste, der sie einsammeln wollte und statt vor ihm zurück zu schrecken, drückte sie diese sanft. Die Gefühle zu Aiden waren so schwer zu Beschreiben, es war Dankbarkeit und sie wusste, sie liebte ihn aber ihr Herz wollte das nicht zulassen. Es hatte einfach Angst davor, zu was er in der Lage wäre. Wenn die beiden sich einen Film ansahen, kam es nun manchmal vor, dass sie ihre Schulter gegen seinen lehnte. Den Platz neben ihn auf dem Bett einnahm aber wenn es darum ging sich richtig anzukuscheln, scheiterte sie an der Angst, ihn anzumachen und seine Triebe zu wecken. So unglaublich Grauenhaft das auch war, sie wollte das in einem Mann nicht Ansprechen und Schuld sein, dass man sich wieder über sie hermachte. An einem Abend war sie so Müde, da schlief sie unbewusst an seiner Schulter ein und wanderte erst in der Nacht, als sie wach wurde wieder auf den anderen Schlafplatz. Dann lag sie schwer atmend da, fragte sich, ob nichts passiert war und weinte. Immer wieder teilte sie ihre Gedanken mit Aiden, der nicht wollte, dass die beiden sich wieder auseinander lebten aber es fühlte sich auch immer grausam an. Sie sah doch, wie es ihn traf, wenn sie ihn mit Chris verglich und sie fragte sich, wann seine Geduld enden würde. Das tat sie aber nicht, so wurde das immer mehr – das sie bei ihm einschlief, immer erst spät in der Nacht wieder verschwand und auch die darauf folgenden Tränen wurden weniger. Sollte sich das bessern? Ganz behutsam, wie eine Pflanze, hatte Lucy das Gefühl ihr Leben wieder zurück zu erobern. Ihre Psychologie Bücher aber las sie nur noch zum Hobby, um zu verstehen, was mit ihr los war – nach der Logik zu suchen aber mal wieder biss sie sich die Zähne aus und Aiden wusste, bis sie nichts gefunden hatte, wie sie sich ihr neues Ich selber Erklären könnte, würde sie mit dem Studium nicht wieder Anfangen und sie würde auch bis dahin wohl nie wieder die selbe werden. Es war mal wieder unglaublich schwer für sie, abzuschließen. Das war schon immer eines der Probleme von Lucy. Was sie dann irgendwann einholte, war, dass sie neben Aiden schlief und als sie dieses Mal in der Nacht wurde, nahe bei ihm, spürte sie seine Erregung. Es war gegen Morgen und das war sicher ganz normal aber in ihr brach eine solche Panik aus. An dem Morgen verschwand sie in aller frühe – ihm einen Zettel hinterlassend damit er sich nicht Sorgte, ihr Chef hätte sie zu sich bestellt. Sie arbeitete in einem Café und müsste den Brunch übernehmen. In Wirklichkeit war sie unglaublich durcheinander und verbrachte den Tag am Skateplatz, bis sie einen Entschluss gefasst hatte. Per SMS bat sie Aiden am Abend mit ihr auszugehen, in ihren Augen hatte er nun lange genug verzichtet. Da sie die Vorahnung hatte er sähe das nicht so, wartete sie, bis sie ein paar Bier getrunken hatten und sah sich dann in der Bar um, fragte eher Beiläufig, welche Haare oder Augen oder aber Figuren ihn so Ansprachen. Eine Frau hatte auch definitiv ein Auge auf ihn geworfen und da Lucy und Aiden in der Öffentlichkeit auch Kumpels hätten sein können, stand Lucy irgendwann auf um der Frau zu sagen, ihre Begleitung hätte ein Auge auf sie geworfen, sie würde abhauen – er sollte gleich auf sein Handy schauen, da würde sie ihm das schon Mitteilen aber er sei so schüchtern, wenn sie das nicht so durchziehen würde, würde er nie eine Frau Ansprechen. Aiden hatte sie beim Aufstehen gesagt, sie wäre nur kurz auf der Toilette aber nun sah er sie fragend an... sie hob Entschuldigend die Schultern um zur Ausgangstür zu verschwinden. Die fremde Frau schien gut angetrunken und keine Zeit verstreichen lassen zu wollen, offensiv auf Aiden zuzugehen. Lucy war immer wieder überrascht, früher wie heute, dass es solche Frauen gab. Vor der Tür zückte sie schnell ihr Handy Das ist alles okay für mich... ich will, dass du mal wieder eine schöne Nacht hast – kein Drama. Love You. diese Endung war das, was sie Aiden geben konnte. Aussprechen oder ihn spüren lassen, wie sehr sie ihn noch liebte, das ging nicht aber unter jedem Briefchen oder Zettel stand das, unter allen drei Nachrichten an diesem Tag. Zum Glück war es noch nicht allzu Finster, wie damals schon nach der Entführung war die Nacht die bedrohlichste Uhrzeit.
28.07.2015 00:16
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Nachrichten in diesem Thema
SAN FRANCISCO CROSS PUB - Admiss - 28.07.2015, 00:15
RE: CROSS PUB - Lucy Anderson - 28.07.2015 00:16
RE: CROSS PUB - Aiden Rutherford - 29.07.2015, 10:01
RE: CROSS PUB - Lucy Anderson - 29.07.2015, 22:11
RE: CROSS PUB - Aiden Rutherford - 30.07.2015, 01:57
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RE: CROSS PUB - Noah Scott - 10.03.2017, 21:43
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RE: CROSS PUB - Noah Scott - 13.03.2017, 22:04
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