RE: COLORADO
Jamie hatte sich doch eigentlich schon damit abgefunden, dass Sex nichts für sie war. Das es eben Menschen gab, die daran Spaß hatten und eben auch welche, bei denen das so nicht war. Sie hatte das hier gewollt, sie hatte Gus auf diese Art und Weise nahe kommen wollen, weil es dazu gehörte und weil sie Neugierig war, warum aber was da nun mit ihr geschah, dass hatte sie so doch nie kommen sehen. Etwas, was sie nur peinlich Berührt hatte und was sie in Angst und Panik versetzte, dass machte sie auf einmal Glücklich. Diese Blicke, die die beiden teilten, während sich Gus in ihr bewegte, diese Intimität, dass war unfassbar. Auch was das an ihrem Selbstwertgefühl veränderte sollte sich noch zeigen, denn nackter konnte man sich vor einem Jungen nicht machen und ja, dass hob auch die Gefühle für ihn noch auf ein neues Level. Seinen Atem so Nahe bei sich zu haben, den Schutz aufzugeben, sich jemandem so auszuliefern, da schwang so viel mit in dieser Nacht zwischen den beiden in dem Zelt, dass würde Jamie niemals vergessen und die Drogen sorgten dafür, dass es keine negative oder zweifelnde Sequenz gab. Nichts berührte sie peinlich, wenn sie ungeschickt mit ihren Fingern an seiner, leicht feuchten, Haut abrutschte und auch nicht, wenn ein Keuchen von ihr in seiner Mundhöhle erstarb, wofür sie sich sonst Entschuldigen würde oder aber das versuchen würde zu vermeiden. Natürlich lieferte sie nun keine Show wie ein Porno-Sternchen, richtete sich über ihm auf oder erkundete mit den Lippen seinen ganzen Körper, das wäre auch zu viel – das wäre absolut nicht Jamie aber sie wusste auch, dass war es gar nicht, was Gus von ihr verlangte. Wenn sie ab und an ihr Becken anhob, sich ausprobierte und sie dabei spürte, wie er seine Muskeln entzückt und erregt anspannte, dann war das schon ein Schritt und sie selbst durfte hier entscheiden, welcher für sie in Ordnung war und welcher nicht. Jamie fühlte sich nicht benutzt oder als würde sie hier etwas Aushalten um jemand anderem zu Gefallen, sie gefiel Gus auch einfach so. Das hier passierte für und zwischen den beiden. Sie verstand nun auch, was Matt und auch Gus ihr hatten sagen wollen, wenn man Sex miteinander lernte und sie war so unglaublich Glücklich, dass sie genau diesen jungen Mann dafür an ihrer Seite hatte. Als dieser dann auch noch erzitternd zum Höhepunkt kam, während ihre Schenkel unter der ungewohnten Position leicht bebten, kuschelte sie sich einfach fest an ihn – ohne ihn wegen des Gewichtes von sich zu schieben. Ihre Nase vergrub sich an seiner Schulter, an seiner Halsbeuge und mit geschlossenen Augen versuchte sie zu ergründen, was da in ihr passierte und auch wie es sein konnte, dass ein Hochgefühl von ihm, sie so ansteckte, sich gut zu fühlen. Dieses Gut fühlen und dieses Glücklich sein, dass sah man noch in ihrem Lächeln, als sie ihn nach einer Weile ansah und er neben ihr lag. Jamie suchte auch nicht verzweifelt nach ihren Sachen, es reichte vollkommen, dass ihr Schlafsack locker über den Körpern der beiden lag und sie dabei ungestört einige Züge seines Körpers mit faszinierten Blicken nachzeichnen konnte. Jamie wusste nicht, ob er nicht sprach, weil sie es nicht tat oder ob er ebenso paralysiert schien wie sie aber das war alles nicht wichtig, solange es beiden gut ging. Selbst als sie durch die nicht endenden Berührungen erneut seine Nähe suchte, ihr Bein etwas enger um seine Hüften schloss und ihr Körper wie von selbst Signale der Sehnsucht ausstrahlte. Wenn auch im Schutz der Decke schob Gus seine Finger erneut an die empfindliche Stelle zwischen ihren Schenkeln und Liebkoste ihren Oberkörper, bis sie Überfordert schien und ihren Kopf senkte, um nach seinen Lippen zu verlangen, um sich mit den Küssen in Sicherheit zu wiegen. Es war Irre, wie auch ihr Körper ohne Kontrolle zu zucken begann, wie sie sich an seiner Schulter rieb, um das Stöhnen zu vertuschen, was ganz von alleine aus ihrer Kehle kam. Schon fast Hilfesuchend hielt sie sich an seiner Schulter fest, als sie das erste mal mit den umfassenden Körperlichen und Emotionalen Wellen eines Höhepunktes konfrontiert wurde. Die Überforderung hätte ihr ohne die Drogen ebenso eine riesige Angst bereitet und eventuell hätte das einen Schatten auf alles geworfen aber jetzt wollte sie Gus nur Nahe sein. Zitternd aber Lächelnd ließ sie sich von ihm in seine Arme ziehen, ignorierte jegliche Scham vor übrigen Körperflüssigkeiten und anderen, komischen Nebeneffekten von diesem Mysterium Namens Sex und konzentrierte sich auf das schöne. Ob da nun Drogen, diese Erfahrung oder auch die Wahrheit aus ihr Sprach – Gus wusste immerhin schon lange, dass er Jamies erste, große Liebe war – aber als sie sich erschöpft, mit eilig schlagendem Herzen in seine Arme kuschelte, er die Decke um die beiden zog, beugte sie sich zu seinem Ohr und flüsterte hinein. „ Ich Liebe dich und... und das war so überwältigend schön. Ich... Vertraue dir, von ganzem Herzen.“ Und bei den letzten Worten lehnte sie sich wieder auf ihre Schulter zurück, betrachtete tatsächlich freiwillig sein Gesicht und das ohne sich zu Wünschen im Erdboden zu versinken denn diese letzten Worte, dass war es, was Gus am meisten am Herzen gelegen hatte. Das Jamie ihm wieder Vertrauen konnte. In einen so samtig, wohligen Schlaf war sie wohl noch nie gefallen und die Schatten des morgigen Tages, die sah noch niemand kommen.
Denn an diesem Tag erhielt Matt einen Anruf, der eigentlich viel eher darauf konzentriert war, von seiner Schwester zu hören, wo dieses debile, verliebte Grinsen herkam. Ach Gottchen, die beiden machten ja schon Madison und ihm Konkurrenz aber statt wie Kilian herum zu Garsten, erfreute er sich. Ebenso Madison, die nach der Nacht im See von einem Ort zum anderen kroch, um zu schlafen, zu zeichnen oder aber die Natur zu genießen. Wenn sie auf dem Bauch lag, die Arme über ihren Malsachen verkreutzt und ihren Kopf darauf gebettet, kam ihr Mann des öfteren mit einem Klaps auf den Po an, schmiss sich auf sie, um sie abzuknutschen. Auch sie konnte diese Idylle genießen, es war selten bei der jungen Frau aber machbar. Manchmal vernahm Matt sogar dieses Zufriedenen Raunen von seiner Angetrauten, wenn sie sich unter ihm herum drehte, um ihn erst zu Küssen und dann in einen Hinterhalt zu manövrieren. Indem sie sich wie Nala und Simba durch den Dreck wühlten, er ihre Haare zerzauste oder aber sie sich garstig in einer seiner Schwachstellen verbiss. Endlich schienen die vier einen Familienausflug zu erleben, indem Frieden herrschte und das auf diese ganz eigene, Art und Weise, die Maddi mittlerweile gelernt hatte und unglaublich schätzte. Es gelang ihr aber auch zu deuten, was es hieß, als Matt zum Telefonieren in dem Bus verschwand und danach auf dem Beifahrersitz saß und sich angespannt durch die Haare fuhr. Liebevoll suchte sie seine Nähe, schob sich auf seinen Schoß um zu Fragen, was los sei. In gedämpfter Stimmlage berichtete er von dem Anruf von Summer, indem sie ihn darum gebeten hatte, Haily aufzunehmen, abzufangen und nicht aus den Augen zu lassen – weil etwas schlimmes passiert war. Von Chris Tod erfuhr Maddi auch und in größter Mühe, die beiden Turteltauben nicht zu verunsichern, klammerte sich die junge Frau an Matt und irgendwo gaben die beiden einander Halt und Kraft, sich auf das Vorzubereiten, was kam und mit mit den neuen Nachrichten umzugehen. Erst als beide sich dazu in der Lage sahen, teilten sie den ankommenden Besuch mit Gus und Jamie. Die beiden sollten Entscheiden, ob sie hier bleiben wollten oder nun eilig das weite suchten aber am Ende war es wohl klar Jamies Wunsch, der gewann – die beiden blieben. Sie wollte ihre, so lange verschollene, Freundin sehen. Wenn sie auch nicht wusste warum sie her kam. Natürlich überließ das rothaarige, junge Mädchen Gus die Wahl, auch hier zu bleiben, damit er nicht aus Überforderung floh aber eventuell hielten ihn gerade die Worte oder das Erlebte von gestern hier. Oder aber die Sorge, dass mit der Ankunft seiner Schwester auch etwas schlechtes auf sie warten könnte – immerhin bedeutete Haily auch Chas und Summer, die angerufen hatte, dass war die Freundin von ihm. War es nun an der Zeit Matt alles zu sagen, um das Unheil abzuwenden? Eventuell waren das Gus Gedanken aber wenn man sah, wie Jamie sich freute, egal, wie eisig die Grundstimmung eigentlich war, war auch das eigentlich falsch.
Keiner konnte aber damit rechnen, wie angespannt es wirklich werden würde, als das blonde Hippie Mädchen irgendwann ankam. Als sie eher verloren an dem Bus stehen blieb, den Rucksack fallen ließ und sich die Blicke von Matt und ihr kreuzten. Er war der, der am meisten Wusste und auch wenn Madisons Augenpaare Mitgefühl ausstrahlten und Jamie so eine Freude in ihrem Gesicht hatte, zog Haily ganz Hilflos ihre Schultern an und fixierte nur Matt im dunklen – wobei ihre Augen nach und nach glasiger im Feuer zu werden schienen.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
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