RE: EAST LOS ANGELES
Natürlich war nach einer knappen Woche Bettruhe noch so viel mehr Energie in ihr, als sie vertrug aber egal. Die konnte heute ausgelebt werden. Eventuell würde sie sich ja total Lebensmüde und Löwenmutig in den Pit begeben – ha, wer es glaubte. Zumindest hegte sie aber solche Energiegeladenen Gedanken, als sie die Augenbrauen neckisch anzog, den Kopf schräg legte und die Hände in die Hüften stemmte. „ Na hör mal, ich dachte du wartest nur darauf, wann du Wiederholung aus meinem Mund hörst.“ Gab sie entrüstet von sich, eher sie aber wieder begann zu Lachen. Eines hatte sie nämlich auch ganz deutlich gespürt, als sie mit ihm danach auf dem Waldboden gelegen hatte oder an den Tagen danach. Er wollte sie nicht ausnutzen, für schnellen Sex oder um jemanden zu haben, wo er dafür hin konnte. Das hatte er auch nicht nötig. Er hatte sie gerne und er hatte auch Geduld mit ihr, wenn sie auch den drängenden und gemeinen Gedanken einfach nicht abschütteln konnte, dass sein komisches Verhalten etwas damit zu tun hatte, was auf dem Rave zwischen den beiden passiert war. Den Zweifel hatte sie mehr als ein Mal geäußert, als er seine Besuche nach so kurzer Zeit wieder beendet hatte. Zum Glück verstand Haily sich darauf, Menschen um sich zu scharren und war nie wirklich alleine aber es war doch er, der ihr mehr als einmal an ihrer Seite gefehlt hatte. Zu seinem Vorteil wagte sie es sich aber nicht zu sagen, denn sie wollte ihm etwas Zeit geben, auch mit sich klar zu kommen – wenn er an dem Abend nicht etwas zwischen den beiden gespürt hatte, war er wirklich etwas Gefühlsresistent. Haily wusste aber ja auch von Lucy und sie wüsste nicht, wie sie werden würde, wenn sie jemals einen Partner so hätte verlieren müssen. So für immer. Sie mochte den Gedanken an den Tod generell nicht aber an jemandem, der ihr am Herzen lag? Nein. Das existierte irgendwo in ihrem Hinterkopf aber nicht greifbar. Lieber zelebrierte sie, ihm seine Antwort zu geben und erwiderte den Kuss nicht nur kurz sondern fesselte seine Lippen neckisch und kichernd, schob ihn vor sich her, bis die beiden gemeinsam auf dem gammeligen Sofa landeten. Sie belagerte Selbstbewusst seinen Schoß, fehlte nur noch, dass sie ihre Haily-Flagge schwang und tippte ihm soft auf die Nase. Einfach, weil sie das mochte. Das war süß. „ Ich hoffe... das erledigt sich wieder. Deswegen habe ich in meinem desolaten Zustand in der letzten Woche nämlich trotzdem mein Oberstübchen angestellt, damit ich dir was dazu sagen kann und damit das nicht so weit weg ist... ich finde das war unheimlich groß von mir, in Anbetracht dessen, dass ich diese schweren Stunden ganz alleine ausharren musste.“ Das blonde Mädchen kicherte gegen seinen Hals, als sie ihm das sagte, weil sie sich etwas zu ihm gelehnt hatte, eher sie sich dann wieder ein wenig aufrichtete. „ Nein, Spaß beiseite – Ernst...“ Dreimal sog sie die Luft tief ein, um sich sichtlich darauf Vorzubereiten aber der Ausdruck in ihren Augen schenkte Aiden so viel sanfte Zuneigung, dass er es auch ohne die ungewohnte, langsame Wortwahl verstanden hätte. „ Ich... ich möchte das nochmal. Wieder.“ Nickte sie, eher sie auf ihren Schoß sah und behutsam immer wieder seine Hand angelte. „ Ich weiß nicht, ich habe etwas anderes darin gefunden als du aber das ist okay. Es geht ja nicht immer darum, dass selbe gut zu finden sondern ob ich damit irgendwie... umgehen kann. Ich kann dir weh tun, wenn ich Überfordert bin dabei aber ich werde dir nie aus Eigenmotivation Schmerz zufügen wollen. Das fühlt sich auch danach für mich falsch an. Der Sex an sich überfordert mich, ich kann glaube ich nichts erotisches in dem Schmerz finden, noch nicht... vielleicht kommt das nach und nach, weiß ich nicht. Das hört sich alles so Negativ an, jetzt darfst du dich Berechtigt fragen, warum dann. Nicht dir zu Liebe, das wäre nicht richtig – auch wenn ich sagen kann, Momentan und Absehbar, will ich nur so mit dir Schlafen. Willst du Wissen, wenn sich das mal ändert? - Naja, aber kurz zum eigentlichen, für mich schönem daran. Wir sind so verschieden und mögen trotzdem unsere Zeit teilen, ich mag es in deine Welt zu schnuppern und du in meine und ich bin... noch immer unglaublich verliebt in dich. Ich Vertraue dir in dem Moment einfach alles von mir an, meine Seele, meinen Körper, die Kontrolle, einfach... meine ganze Haily-Welt und du gibst so viel Leidenschaft. Das... das Harmoniert. Das Funktioniert auch nur bei dir, weil... du meine Welt nicht verstehst aber du würdest deine Macht niemals dazu nutzen, sie zu ruinieren. Ich fühle mich dann so Nahe bei dir. Was ich brauche, sind danach... diese... also meinst du, dieses liebevolle danach bleibt? Mich würde das verletzen, wenn du deine Hose danach schließt und dich von mir weg drehst. Dann würde es mir schlecht damit gehen aber solange ich... dir danach ein paar Atemzüge in die Augen sehen kann und ich mich bei dir so Geborgen und Sicher fühle, wäre das okay. Oder... oder ruiniert das deine Stimmung? Danach können wir gerne eine Nase ziehen und weiter feiern, ich muss dich nicht jedes Mal damit zu Quasseln... würde ich, werde ich am Anfang vielleicht aber nur damit du nicht denkst, es ist immer Pflicht. Ich quatsche manchmal gerne und viel.“ So wie jetzt und deswegen kicherte sie auch wieder ein wenig Verlegen, denn bei diesem Thema war und blieb sie doch etwas Unsicher. „ Worauf ich hinaus will, solange ich dabei nicht fühle, du nutzt mich aus sondern du bist mir Nahe und willst mir Nahe sein, würde ich das gerne Wiederholen. Ausprobieren. Du musst nicht danach denken, mir geht es nicht gut oder so – aber das... wird mich noch immer eine Weile aus dem Konzept bringen. Verstehst du alles, was ich dir sagen wollte und willst du noch etwas Wissen und... ganz Wichtig, bist du nun etwas erleichtert?“ Behutsam strich sie über seinen Kopf und legte ein wenig den Kopf schief. „ Ich finde... ich locke dich manchmal aus deiner Erwachsenen Welt in mein Kinderparadies... dabei... ist das anderherum. Ist das so oder kommt mir das nur so vor? Komme ich dir dann auch weniger durchgedreht vor? Und... und ich möchte auch irgendwann mal so eine frauliche Verführung ausprobieren, hilfst du mir dann?“ Diesen Konflikt hatte sie nicht zum ersten Mal. Sie liebte sich, sie war großartig aber ab und an, wollte sie auch mal das ausstrahlen, was sie immer zu sehen bekam und vielleicht war Aiden derjenige, der ihr dabei eine gute Hilfe sein konnte. Dem passierte das immerhin andauernd. Wie gerne sie ihn hatte, konnte man aus dem Dialog nehmen und das sah man, wie viel Liebe zu den kleinsten Details sie sich heute gegeben hatte. Das Zerschnittene, Bauchfreie Oberteil einer alten Band – die abgewetzte Jeanshose oder die lockigen Haare in Kombination mit einem Hauch von Schminke. Sie viel gar nicht als bunter Hippie auf, doch... durch dieses breite Lachen und diese Ausstrahlung zwischen den Hardcore Kids, die dachten, sie sei ein wenig weich in der Birne aber das würde sie immer bleiben. Sonst mochte sie es eben, manchmal Sachen zu tun, die ihm gefielen und sie fand daran auch nichts verwerfliches, wenn man jemanden gerne hatte. Tat sie bei Noah auch. " Und... und ich hoffe ich habe nun wirklich nichts... dummes gemacht. Du weißt, ich bin Expertin. Fändest du mich ab jetzt blöd, müsste ich mal eben den Parkplatz abchecken nach ein paar passablen Entführungs-Mobilen."
|| LOSING HERSELF » 25 YEARS OLD » DIFFUS ||
Just remember to laugh as much as you cry,
and I promise you will find yourself when you are least expecting it.
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