RE: AIRCRAFT BONEYARD
Das, was Madison mir gerade sagte, das fühlte sich in etwa so an wie Geburtstag und Weihnachten zusammen. Als würden all meine Wünsche und all meine Hoffnungen wahr werden, was uns und unsere Beziehung anging. Über Wochen hinweg hatte ich tatsächlich all meine Energie in etwas hinein investiert, das viel zu oft aussichtslos wirkte, und obwohl meine Frau mich nicht nur einmal von sich gewiesen hatte, war ich trotzdem standhaft geblieben. Bis jetzt. Weil ich - im Gegensatz zu ihr - wusste, wofür ich hier kämpfte. Sie war mein Leben. Meine Partnerin, meine Liebe, meine Komplizin in dummen Abenteuern, die Quasi-Mutter meiner Tochter-Schwester und meine beste Freundin. Sie war alles und ich hätte auch noch viel länger um uns gekämpft, so lange, bis wirklich jede Hoffnung im Keim erstickt wäre. Und selbst dann hätte ich all diese Energie, die ich in uns investiert hatte, niemals bereut. Weil ich wusste, dass es sich lohnte. Mit Sicherheit war der Weg noch weit, den wir vor uns hatten, und mit Madison wusste man nie so genau, was einen am nächsten Tag erwartete und ob sie nicht doch wieder eilig das Weite suchte, weil ihr meine Nähe zu viel wurde, aber im Moment wollte ich mich gar nicht damit auseinander setzen. Ich wollte nur mein schwer schlagendes Herz spüren, wollte sie berühren, mit ihr lachen und einfach glücklich sein. Verliebt sein. Das geriet zwar für einen Moment ins Wanken, als sie sich auf einmal so erschrocken von mir abwandte, als sie sich anzog und ich nur unsicher hinter ihr stand, aber als sie plötzlich vor mir auf die Knie ging waren jegliche Zweifel auch schon wieder wie weggefegt. Stattdessen konnte ich gar nicht anders, als erneut zu lachen und ihre verrückte - aber für uns so typische - Idee zu kommentieren, indem ich meine flache Hand sanft gegen ihre Stirn schlug. "Du bist bescheuert." Verdammt verführerisch bescheuert. "Nicht-Scheidung? Dein Ernst? Ich weiß ja nicht, Frau Lane-Dawson, aber das ist schon ein sehr großer Schritt. Sind Sie sich sicher, dass sie den gehen möchten? Wir kennen uns doch erst seit ein paar Wochen. Das geht mir vielleicht alles ein bisschen zu schnell." Nein, überhaupt nicht. Das Grinsen, das ich einfach nicht verhindern konnte, verriet mich auch leider darin. "Okay. Gut. Aber nur, weil du es bist und weil ich dir in der Pose da unten sowieso keinen Wunsch abschlagen kann. Feiern wir unsere Nicht-Scheidung. In unserem Haus. Mit unseren Freunden." Sehr feminin-grazil streckte ich ihr meine Hand entgegen, damit sie den provisorischen Ring mit ein wenig Gewalt auf meinen Finger schieben konnte, ehe ich mich lachend zu ihr hinab beugte und meine Frau schon wieder küsste. Oh, Kilian würde uns hassen. Nicht-Scheidungen verlangten schließlich auch nach Geschenken, damit wir unsere zweiten Flitterwochen finanzieren konnten. Er würde uns verfluchen, aber auch das war okay. "Ich bin wirklich unfassbar verliebt in dich." Endlich nahm meine Stimme eine ernste, aufrichtige Tonlage an, während ich meine Hand um ihre legte und sie vor mir wieder auf die Beine zog, damit ich sie umarmen und ihren Körper an mich drücken konnte. "Und es ist okay, wenn du Zeit brauchst. Es ist auch okay, wenn du Angst kriegst. Ich hab noch verdammt viel Energie für ein paar dumme Servietten oder unpassende Trinkspiele, keine Sorge. Ich weiß wie schnell du dich eingeengt fühlst, deshalb- bist du dir sicher, dass du das auch wirklich willst? Diese Feier, meine ich. Mit all unseren Freunden. Und danach Jamie und Gus besuchen? Das ist schon- das ist ein großer Schritt und wenn du das Gefühl hast, dass wir das doch zu viel wird, dann ist das okay. Ich will nur, dass du das weißt, ja?" Noch einmal bedeckte ich ihre Lippen mit meinen, ehe dann doch wieder ein Grinsen mein Gesicht einnahm. "Man, ich muss verdammt gut beim Sex sein, wenn du mir direkt so zu Füßen liegst. Wortwörtlich. Pass auf, dass ich mir darauf jetzt nichts einbilde."
MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK
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