RE: AIRCRAFT BONEYARD
Im ersten Augenblick schien sie wieder etwas Verunsichert darüber, den Humor mit in das Liebesspiel zu bringen. Matt hatte es damals geschafft. Madison immer wieder an seine Verrücktheiten zu gewöhnen und daran, was es hieß, sich auf einen Menschen so völlig einzulassen, dass nichts peinlich oder unpassend war. Das war ein langwieriger Prozess gewesen und auch nach Jahren war es noch so, dass Maddi, wenn sie zickig gewesen war – sich dann dem Liebesspiel bockig entzogen hatte und er ihr die Ohren voll gequengelt hatte. Ohja, selbst in der Ehe noch, musste Matt manchmal feststellen, dass seine Frau unberechenbar war und das es nicht gelogen war, dass sie für ihn auch gerne jeden Tag in eine andere Rolle schlüpfte – das tat sie einfach so, weil sie ein Launenmensch war. Manchmal ein verdammt garstiger. Heute aber ließ sie sich mit Haut und Haar genauso wie mit Herz und Verstand auf ihn ein und deswegen lachte auch sie bei ihren intuitiven Gedanken auf. „ Auch wenn ich eher auf neue, innovative Ideen von dir Vertraut habe...“ Damit gab sie tatsächlich zu, dass hier war nicht einmalig von ihr geplant sondern – das ließ Schlussfolgern, dass sie das wiederholen wollte – wenn auch noch vage und unter der Voraussetzung einer guten Idee und nicht wegen der Emotionen dahinter. „...ich verspreche dir hiermit, wenn du noch einmal dazu kommst, dass ein Lehrer dich auf die Nachsitzbank verbannt – du armer, unschuldiger Kerl – dann ruf mich und ich Rette dich in dem Kostüm.“ Das klang schon fast wie eine Herausforderung an so jemanden wie Matt es war, ihr würde das verführerische und provokante Lächeln wohl noch vergehen, mit dem sie ihm gerade tief in die Augen schaute. Nichts war daran jetzt noch komisch und deswegen ließ auch sie sich nicht davon bremsen, ihn zu Berühren und seinen Körper weiter zu Erkunden. Im Gegensatz zu ihm konnte sie sich nicht so detailliert daran erinnern, wie er sich unter ihren Fingerspitzen anfühlte. So lange, bis sie an seinem Bauchnabel angelangt war, ihr Oberteil nicht mehr weiter hinab zu ziehen war. Madison schob sich nach und nach in Richtung seiner Knie ohne den Kuss zu unterbrechen,stand daraufhin auf, umfasste seine Hände und legte sie erneut an das Kostüm. Matt schien Kommunikationslos zu Begreifen und als der Kuss ausklang, begann er schon damit, seine Frau gänzlich von ihren Kleidungsstücken zu befreien. Seine Lippen trafen ihre Hüfte, die Spuren seiner Finger darauf und gingen hinab bis zum Knie – auf der anderen Seite hinauf. Die Lust in Madison stieg so sehr, dass sie es war, die beinahe den Verstand verlor. Mit einer Hand suchte sie, mit dem kratzigen Geräusch ihrer Fingernägel, halt an der Wand, die andere fand ihn an seiner Schulter. Wenn er eine empfindsame Stelle traf, dann wurde der Raum von ihrem lustvollen Raunen eingenommen und der Druck, mit dem sie sich an ihm festhielt, wurde für einen Augenblick fast Schmerzhaft für ihn aber sie war sich fast Sicher, es würde ihn auch nur mehr erregen. Nach und nach räumte sie ihm das Vertrauen ein, dass sie ein Bein hob, es neben ihm abstellte, nur höher als eben und so saß er vor ihr und konnte sie dabei verwöhnen. Er konnte seiner Frau die Geräusche entlocken, die er schon so lange nicht mehr zu hören bekommen hatte und ab und zu schaute er zu ihr hinauf, um zufrieden und sie meinte zu sehen, auch unfassbar Glücklich mit zu Beobachten, wie sehr sie sich hingab. Denn das tat Madison nur, wenn sie jemandem Vertraute – über alle Maßen. Als sie sich durch die blonde Mähne fuhr, kam ihr die Idee, sie nahm das Lasso in ihre Finger und legte es um seinen Nacken, um ihn auf die Beine zu ziehen und auch sofort etwas näher zu sich. Verführerisch zog sich ihr Zeigefinger über seine Schläfe, seine Lippen, seinen Hals, das Brustbein hinab, umkreiste seinen Nabel und verhakte sich in seiner Hose. Haltlos trafen ihre Lippen seinen Adamsapfel, über sein Kinn hinweg, bis sie an seinen Lippen stoppte – sie sich einige Millimeter Abstand schaffte aber so, dass die beiden die hitzigen Luftzüge des anderen deutlich auf der Haut spürten. Leidenschaftlich kreuzten sich die Blicke der beiden, eher sie die Worte von eben aufgriff. „ Also ich mag das, wenn du durcheinander bist – ich würde auch nackt vor dem Museum Demonstrieren aber... ich glaube ich setzte das lieber als Geheimwaffe ein. Denn eines versichere ich dir, auch ohne Lasso, setzt du Wonder Women absolut außer Gefecht...“ Ihre Augen blitzten, bei der Anspielung darauf, wie er sie eben mit der Zunge dazu gebracht hatte, dass ihre Beine sich angefühlt hatten wie Wackelpudding. Das bisschen, was an Belustigung in ihren Augen zu finden war, verfinsterte sich jedoch erneut und wich den begehrenden Blicken, mit denen sie ihm dann die Hose ganz langsam öffnete. Die beiden Berührten sich sonst gar nicht, alle Körperteile nur beinahe und das war ganz schön prickelnd nach der intensiven Nähe – zumindest ihr Körper wollte diesen Entzug momentan kein bisschen. „ Aber ich finde, nun sollte ich dich auch... endlich mal Retten, mein Ruf als Superheldin steht auf dem Spiel...“ Was für eine stumpfe Anspielung, als sie dabei an ihm hinunter sah, während diesmal er seine Klamotten gänzlich verlor. Gewiss deshalb genau nach seinem versauten Humor, der mehr als einmal Grenzen überschritt. Nachdem er Madison ein Stück angehoben hatte, diese auf dem Waschbecken saß und zu hoffen blieb, dass hier nichts auseinander brach, näherten die beiden sich schon wieder ungewohnt zärtlich – nach der gedankenlosen Leidenschaft aber das war so ein perfekter und harmonischer Wechsel, sie konnte das noch immer nicht ganz fassen. Es gab aber den Impuls dafür, dass sie ihm zeigen wollte und auch konnte, was er für eine Rolle in ihrem Leben hatte. Quälend langsam zog sie das Lasso über eine seiner Schultern, warf es über ein Rohr an der Decke knapp über den beiden und drehte verführerisch ihre Handgelenke ein. Damit signalisierte sie ihm, dass sie sich durchaus von ihm in die Situation bringen lassen würde, so Bewegungsunfähig zu sein und mehr konnte Madison ihm in ihren Augen gar nicht schenken. Das war ihre größte Furcht, mit der sie ihn dort spielen lassen wollte und dieses mal ließ sie auch nicht zu, dass Zweifel in ihr Laut wurden. Nein, sie genoss es lediglich, sich ihm auszuliefern und das war weitaus mehr als die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Das hier war ein Liebesbeweis an Matt, unbewusst aber tiefgreifend. Als die beiden miteinander schliefen, erzitterte sie immer wieder überwältigt, zwischen den Gierirgen Küssen gab es auch immer wieder die mit Bedacht und ja, es gab sogar die Verschnaufpausen, in denen sie ihren Kopf nur an seiner Brust ablegte, die Augen schloss, ihn nur so nahe bei sich oder in sich fühlen wollte. Das hier waren echte Küsse und es war das echte Verlangen seiner Hände auf ihrer Haut, wenn sie sich ihm entgegen wölbte, ihre Schenkel enger um seinen Körper schlossen oder aber ihre Lippen es über sich brachten, ihm deutlich ins Ohr zu sagen, dass sie ihn fester oder tiefer wollte – eine perfekte Mischung aus dirty-talk und tiefgehenden, stummen Gefühlen. Wenn sie die doch auch nur über die Lippen bringen könnte, dass dachte sie sich spätestens, als die beiden völlig erschöpft aber glücklich, mehr als auf ihre kosten gekommen waren. Beide Körper waren von den Berührungen des anderen mehr als gezeichnet – begonnen bei seinem zerkratzten Rücken, bis hin zu den dunklen Rändern an ihren Handgelenken. Nichts davon fühlte sich falsch an, endlich hatte Madison das Gefühl, genau so sollte ihr Leben und dieser Moment sein.
|