RE: AIRCRAFT BONEYARD
Als er sie ein garstiges Biest nannte, sah sie ihn nur schmunzelnd an und hob die Schultern. „ Wenn die Menschen so blöd sind, dann kann ich ja auch gar nicht anders sein... das verstehst du doch.“ und zog ihn liebevoll am Ohr. Das tat sie irgendwie am liebsten, weil er sich dann wehrte wie ein kleiner Junge. Doch als sie das tat, wurde ihr auch etwas anderes deutlich – wie viel leichter es mit einem Mal war, mit ihm umzugehen. Körperlich, mit Worten, dass alles hatte einen spielerischen Charakter angenommen und Madison wollte das bestimmt nicht zugeben aber das rührte schlichtweg daher, dass sie ihm die Chance gegeben hatte, näher an sie heran zu kommen. Durch diese Zeit, in der sie sich schuldig fühlte, jemanden umgebracht zu haben aber dennoch mit der Gewissheit, für ihre Familie eingestanden zu haben – da hatte sie sich zerrissen gefühlt und wie auch immer er das geschafft hatte, Matt hatte den Einfluss auf sie, dass sie sich beisammen hielt. Das das negative eben den Kampf nicht für sich entschieden hatte. War es das und war das die Liebe, die die beiden zusammen gehalten hatte? Das eben alles besser zusammen schien als alleine? Madison behielt solche Erkenntnisse aber immer lieber für sich, nur kurz traf ihn einer dieser ruhigen Blicke seiner Frau, die ihm schon immer die Gewissheit gegeben hatten, dass sie ihn schätze – auch wenn sie noch nie besonders gut darin gewesen war, ihn das Wissen zu lassen. „ Du willst mich anknabbern? Wenn du dir da mal nicht die Zunge verbrennst.“ Hui, was für große Worte, mit denen sie dann auch in dem Bus verschwand. Ohje, sie hatte ja nicht geahnt, wie heiß das hier werden konnte und von auf dem Dach liegen war sie weit entfernt. Um das Kostüm ungesehen los zu werden, warf sie ihm eines der Handtücher über den Kopf, die in dem Bus so herum lagen und legte sich in ihrer Unterwäsche hinten in den Wagen. Na, da hatte er doch den Tag über was zu gucken. Wenn er ihr lachend näher kam, warf sie ihm etwas leckeres zu Essen entgegen aber irgendwann schien es unvermeidlich, dass die beiden sich neckend und lachend über die Fläche hinten im Bus wälzten und zankten. Wenigstens stellte das diese körperliche Vertrautheit wundervoll wieder her und auch Madison bekam langsam eine angenehme Stimmung für die anstehende Überraschung. Sie räumten sich einen Mittagsschlaf ein, eher sie gegen den frühen Abend dann wirklich mit dem betrinken begannen.
Im dunklen war es ein leichtes, die Kleider ungesehen wieder über zu ziehen und wie zwei spielende Kinder kletterten sie irgendwann über den Zaun, machten dem anderen das Leben dabei schwer, bis sie auf der anderen Seite unversehrt aber eher plumsend ankamen. Die Flugzeuge waren nebensächlich, als die beiden dazwischen verstecken spielten, sich dann doch wieder erschreckten, weil sie zu ungeduldig waren, sich finden zu lassen – bis sie durch das innere eines der Wracks schlichen. Wie in einem Zombie-Film. Bis sich die perfekte Gelegenheit bot, Matt von hinten einen Stoß zu versetzen, dass er in eines der Flughafen-Toiletten-Wracks stolperte und Maddi geschmeidig wie eine Katze hinterher huschte und ihm mit dem schließen der Tür den Weg versperrte. Der Mond schien ganz seicht durch die Fenster, dass die beiden nur die silbernen Silhouetten des anderen erahnten und so schön hatte sich Madison das nicht mal ausgemalt. Immerhin handelte es sich hier um ein Klo! Neckisch blinzelte sie ihn mit dem schnell schlagenden Herzen an. „ Du warst lieb und geduldig – jetzt wollen wir doch mal sehen, wie schlau du bist und ob ich.... auf deine Wünsche weiterhin so ein gutes Ohr haben sollte oder nicht. Was wolltest du noch... mal tun? Wo sind wir?“ Oh mein lieber, nun sag nichts falsches! Auch wenn das Vorprogrammiert schien.
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