RE: THE ROOSEVELT HOTEL
Zugegeben, manchmal schlug sie über ihre Strenge und manchmal waren ihre Ideen auch unverhältnismäßig aber bisher hatte sich noch niemand beschwert. Zumindest nicht bei einer Überraschung, die dahin führte, wo sie diese hier hinführen sollte. Wenn sie sich – wie bald geplant – in Lebensgefahr begab, dann konnte Chas gerne Rumpelstielzchen sein aber gerade? Nein, gerade war sie sich Sicher, das Blatt noch wenden zu können. Abwarten. Das war aber auch wieder reizvoll, für sich festzustellen, wo waren die Grenzen? Wo konnte sie ihn nicht mehr bezirzen sondern zog nur seinen Unmut auf sich. Damit konnte sie im Übrigen auch verdammt gut Leben, denn Summer fürchtete sich nicht davor, sich mit Chas zu streiten – sie selbst nicht. Problematisch wurde es dann, wenn ihre Freunde in seiner Schusslinie standen aber sie? Nein. Nicht nur nach dieser intimen Zeit, die die beiden hier miteinander verbracht hatten, auch davor schon. Wenn auch widerwillig musste sie sich eingestehen, nach dieser Zeit hier in dem Hotelzimmer – könnte Chas wohl fast alles aus ihren Augen lesen. Sie hatte ihn an Gefühlen, Gedanken und Emotionen in ihrer Hilflosigkeit teilhaben lassen, die sie nie wieder zurück nehmen könnte und so würde er auch immer irgendwie bei ihr sein. Schon komisch. Wenigstens auf dieser einen, feurigen Ebene wollte sie sich also ihre Joker und Asse im Ärmel behalten und deshalb zog sie auch mit diesem schmalen aber durchaus teuflischem Grinsen die Mundwinkel hoch. Statt sich sofort zu erklären, sah sie ihn eine Weile schweigend an, amüsiert und drehte die Waffe auf dem Tisch und leerte das Weinglas. Als Chas dann bald wirklich der Explosion nahe schien, mit solch einer Ignoranz behandelt zu werden, schob sie sich vom Tisch und ohne Waffe oder Wein kam sie ihm doch ziemlich Nahe – ihr betörender Duft würde ihm als erstes in die Nase steigen. „ Das ist mein Ernst – du weißt doch, dass ich Aufregung um meine Person mag. Besonders diese hier.“ Tja Chas, aufgepasst – denn das Arzt-Instrument zum Abhören legte sie ihm um den Hals und der Kittel, den sie bis hierher zugehalten hatte, löste sich – ganz zufällig – in dem Moment und seine Augen erahnten einen Streifen ihres sowas von Hautengen Kleides. Ja, Summer hatte etwas getobt, weil sie eine Nummer größer wegen ihrer Rippe brauchte aber gut, da stand sie ja drüber – jetzt zumindest. „ Aber wenn du natürlich keine Zeit hast, dann – schickst du mir einen deiner Aufpasser rein.“ Oh wie Provokant die Augen der jungen Frau so nahe an ihm vorbei zu Tür schlichen. „ Oder aber ich beschäftigte mich mit mir selbst. Ich dachte, nach der Abstinenz wolltest du Live dabei sein aber ich kann dir auch ein Zufriedenes Selfie zukommen lassen, wenn ich soweit bin.“ Das hier war auch ein Spiel was sie genoss, denn Summer brauchte keine Goldkettchen oder Diamanten, sie genoss diesen Machtkampf und das Spiel und sie genoss es, dass er einfach alles stehen und liegen ließ, wenn ihr der Kopf nach Dummheiten stand. Weil er sich nie Sicher sein konnte. Einer Sache konnte er sich aber Sicher sein, wenn er nun ging, dann würde sie nicht gefrustet auf dem Bett liegen – einen Vorgeschmack davon gab sie ihm, indem sie mit einer Hand zwar weiter an seiner Schulter hängen blieb aber die andere an eindeutigen Stellen ihres Körpers hinab wanderte und sie sich selbst auf die Unterlippe biss. " Dabei wollte ich mich doch um dich kümmern und nicht um mich selbst..." Bewusst war ihre Stimme Atemlos und ziemlich hell.
|| GANGSTER ROMANCE » 32 YEARS OLD » CHAS ||
You're dealing with the devil, that's no lie.
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