RE: THE ROOSEVELT HOTEL
Nachdem ich behutsam und vorsichtig, aber auch äußerst penibel, den Körper von Summer in Verbände gehüllt und danach das seidene Nachthemd über ihrem Kopf nach unten gezogen hatte, blieb auch ich kurz vor ihr stehen, mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, das sicher auch diesem unschuldigen Kuss von ihr geschuldet war. "Du revanchierst dich also, hm? Indem du mich auch verbindest? Kann ich mich schon auf Doktorspiele freuen, sobald du wieder fit bist?" Das amüsierte Grinsen auf meinem Gesicht wurde nur noch breiter, während ich mir bildlich vorstelle wie Summer wohl in einem viel zu kurzen Krankenschwester-Kostüm aussah. "Das klingt sehr verlockend, aber ich tue das nicht, damit du dich irgendwann revanchieren kannst. Ich tue das, weil du gerade jemanden brauchst, der das für dich tut." Ohne Hintergedanken, ohne Gegenleistung und ohne Erwartungen. Leider konnte ich aber auch nicht alles für sie und ihre Verletzungen machen, was sie benötigte, und als Summer dann auch noch kleinlaut erwähnte, dass die gebrochene Rippe ihr Probleme bereitete, bedachte ich sie doch mit einem strengen Blick, half ihr bis zum Bett und holte dann nochmal den Arzt zu Rate, der noch immer vor der Tür stand. Während er ihren verletzten Arm erneut eingipste und danach auch die Rippe von Summer abtastete, stand ich ruhig hinter ihm, mit verschränkten Armen, und beobachtete jeden Handgriff, den er tat, und jedes Wort, das er mit dieser temperamentvollen Frau wechselte. Natürlich war mir nicht entgangen, dass sie eben irgendwelche Flüche heraus geschrien hatte und von ihren Rachegelüsten redete, aber darauf ging ich erst ein, nachdem ich den Doktor verabschiedet hatte und wir wieder unter uns waren. "Ich hoffe das hast du eben nicht zu ernst gemeint. Wehe du mischt dich da in irgendetwas ein, wenn du dich wieder bewegen kannst. Das ist schon alles schwierig genug." Ihre Wut konnte ich zwar verstehen und ich konnte auch verstehen, dass sie sich an dem Verursacher ihrer Verletzungen rächen wollte, aber das war dumm. Und lebensmüde. Das wusste sie hoffentlich auch. "Konzentrier dich erstmal darauf wieder gesund zu werden." Damit hatte ich das Thema dann auch abgeschlossen, hoffte ich zumindest, und legte mich lieber neben Summer ins Bett, um dicht an sie heran zu rutschen. Es war noch relativ früh und wahrscheinlich würde ich gleich auch noch irgendetwas erledigen müssen, deshalb behielt ich meine Kleidung einfach an, aber nahm mir trotzdem die Zeit ihr Gesicht sachte ich mein Hand zu nehmen, mich zu ihr zu beugen und sie zu küssen. Länger und zärtlicher, als sie es eben getan hatte. Meine Hand wanderte dabei ein Stück an ihrem Körper hinab, bis auf ihren Bauch, wo ich meine Finger über den weichen Stoff ihres Nachthemds zog. "Mir gefällt übrigens, was du heute trägst", nuschelte ich gegen ihre Unterlippe, ehe ich den Kopf zur Seite lehnte und statt ihrem Mund den Hals von Summer küsste. "Und du riechst gut." Mist. Das machte es nur noch härter, dass Sex im Moment keine Option war.
CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL
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