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CHAS' SUITE AT THE ROOSEVELT HOTEL
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE


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Beitrag #27
RE: THE ROOSEVELT HOTEL
Eigentlich ging ich fest davon aus, dass mich keine körperlichen Verletzungen mehr schockieren konnten. Ich hatte in meinem Leben schon zu viel gesehen, war davon abgehärtet, und auch Summer musste ich erst blutend von der Straße kratzen, bevor der Arzt ihren Körper verbunden hatte. Darunter war also nichts, was ich nicht bereits kannte oder erahnen konnte, aber als sich hörbar der Schlüssel in der Badezimmertür herumdrehte und ich danach vorsichtig die Klinke herunter drückte, um hinein zu gehen, da blieb ich tatsächlich für einen Moment regungslos stehen, um meine Fassung wiederzufinden. Fast die gesamte Haut, die vorher unter Verbänden versteckt gewesen war, glänzte in lilafarbenen, blauen und teilweise auch grünlichen Farbtönen. Die Schwellungen waren ein wenig abgeklungen, aber das wirkliche Ausmaß der Gewalt, die man ihr angetan hatte, wurde jetzt erst so recht sichtbar. Immer wieder hatte man auf sie eingeschlagen und -getreten und ihr Körper trug auch jetzt noch die Spuren davon. In Zusammenhang mit Summers erschöpftem, verzweifeltem und auch beschämtem Gesichtsausdruck gab das ein Bild ab, das sich fest in meinen Kopf brannte und mich auch so schnell nicht wieder loslassen würde. Ihre Unversehrtheit und dass es ihr gut ging war während der letzten Wochen zu meiner größten Priorität geworden, das hier war also eine Darstellung meines Versagens und eine Erinnerung daran, dass ich es beim nächsten Mal besser machen musste.
So wie immer konnte Summer das aber natürlich nicht in meinem emotionslosen Gesicht erkennen und sah daher nur wie ich geschockt einen Moment stehen blieb, bevor ich langsam auf sie zuging, wortlos und ganz vorsichtig meinen Arm um ihre Hüfte legte und sie achtsam zur Badewanne führte, wo ich ihr half sich wieder hinzusetzen und ihrem müden Körper Linderung zu verschaffen. Kaum etwas, das in Summer vorging, war ein Geheimnis für mich. Ich konnte unheimlich viel aus ihrer Mimik und Gestik lesen und konnte mir daher schon denken, weshalb sie nicht zulassen wollte, dass jemand sie so sah. Deshalb fragte ich auch gar nicht danach. Noch nicht. Wenn sie mit mir darüber reden wollte, dann konnte sie das tun, aber anstatt sie damit zu konfrontieren, was sie sich eben im Spiegel ansehen musste und wie sich das auf sie auswirkte, wollte ich ihr erstmal einfach helfen diese Wunden zu versorgen und dann wieder zu verdecken. Wortlos zog ich daher nur das Handtuch von ihren Schultern, so dass ich ihr dabei nicht weh tat, und sah mir das gesamte Ausmaß der Gewalt an. Ihren Oberkörper hatte es am Schlimmsten getroffen, ihre Haut wirkte so malträtiert, als hätte man sie regelrecht gefoltert. Es ließ sich gar nicht verhindern, dass sich bei dem Anblick unangenehm meine Muskeln verspannten, doch trotzdem sank ich ganz ruhig vor ihr in die Hocke und legte vorsichtig meine Hände auf ihre Knie. "Kann ich den Arzt holen, Summer? Damit er sich das ansieht und dir neue Verbände anlegt? Oder möchtest du nicht, dass jemand kommt? Soll ich dir helfen?"


CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL

[Bild: chas01.png]
01.05.2016 17:43
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