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CHAS' SUITE AT THE ROOSEVELT HOTEL
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE


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Beitrag #15
RE: THE ROOSEVELT HOTEL
Summers Bitte nach einem Spiegel überhörte ich ganz bewusst. Erstmal sollte sie sich jetzt mit ihrer Bewegungsunfähigkeit anfreunden, mit den vielen Knochenbrüchen und damit, dass sie in der nächsten Zeit auf verdammt viel Hilfe angewiesen sein würde, bevor ich sie auch noch mit dem Anblick ihres doch sehr entstellt wirkenden Gesichts konfrontierte. Die Schwellungen würden zwar wieder zurückgehen, die Verletzungen würden abheilen, aber ob ihr Jochbein wieder ganz gerade zusammen wuchs, das konnte niemand zu diesem Zeitpunkt sagen. "Ich weiß. Wegen mir waren die Männer im Haus. Weil ich einen Fehler gemacht hab", gestand ich ihr stattdessen ein, ohne beschämt meinen Blick von ihren Augen abzuwenden. "Deshalb helfe ich Madison auch mit meinem Anwalt und lasse meine Kontakte zur Polizei spielen, dass nicht zu tief nachgeforscht wird." Das kam aber wahrscheinlich eher mir zugute, als allen anderen. "Ich hab einfach ein wichtiges Detail vergessen, weil ich- dir unbedingt beweisen wollte, dass ich nichts mit dem Schuss auf Matt zutun hatte." Anstatt verzweifelt zu klingen, hörte man in meiner Stimme viel eher die Wut auf mich selber heraus. "Deshalb war ich auch bei Jamie und bevor du es von irgendjemand anderem erfährst: Ja, ich habe ihr gedroht, ich habe ihr Angst gemacht und ich habe auch ihre Hand verbrannt. Sie hat geschrien und geweint und ich habe es trotzdem getan, weil Matt verstehen muss, dass er nicht solche Gerüchte über mich verbreiten kann." Meiner Meinung nach trafen wir damit genau diese Grauzone, über die Summer und ich schon einmal gesprochen hatten: Ich würde niemandem aus ihrem Umfeld etwas antun, aber wenn diese Menschen sich gegen mich stellten, dann musste ich reagieren. Dann konnte ich sie nicht verschonen. "Und ich weiß, dass du mir dazu wahrscheinlich einige Dinge sagen willst, aber du solltest ruhig bleiben. Aufregen bringt dir nichts, außer dass du dir dadurch selber nur noch mehr Schmerzen zufügst." Fürsorglich schob ich auch die Decke an ihrem Körper wieder hoch, die sie eben zur Seite geschlagen hatte, wenn auch hauptsächlich, um mich für einen Moment von Summers Blick lösen zu können und meine eigenen Emotionen zu ordnen, als sie sich selber hinter ihren Freunden zurückstellte. Kilian hatte nicht seine Tochter verloren und Lahja nicht ihren Vater. Matt nicht seine Frau und Madison nicht ihren Mann. "Dafür hätte ich aber beinah dich verloren. Das wäre in Ordnung gewesen?" Kurz hob ich den Blick in ihre Augen, blieb dort aber nicht allzu lange hängen, weil ich lieber aufstand und ins Badezimmer lief, um vor ihrer nächsten Frage zu fliehen. Scheiße, ich wusste doch selber nicht, warum ich Summer geholfen hatte, anstatt - wie immer - meine Geschäfte über alles andere zu stellen. Und ich wusste erst recht nicht, warum sich das auch jetzt, nach vier Tagen und unheimlich viel beruflichem Stress, noch immer so richtig anfühlte. Um davon abzulenken, gab ich aber sogar nach und kam kurz darauf mit einem Spiegel in meiner Hand zurück. Wenn sie sich selber gesehen hatte, dann würden wahrscheinlich alle anderen offenen Fragen erstmal aus ihrem Kopf verschwinden. Hoffte ich zumindest.


CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL

[Bild: chas01.png]
12.04.2016 22:38
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