RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO
Wer hätte denn gedacht, das ihr verrückter Bruder so dermaßen Recht behalten sollte? Gus war wirklich kompliziert, das merkte sie, als von seinem Reden schon ihr Kopf rauschte und sie seine Worte einfach so gar nicht nachvollziehen konnte. Man nannte sowas vielleicht auch einfach diese rosarote Brille, denn alles, was er sagte, das wollte sie doch gar nicht hören. Das er nicht das beste und das richtige für sie sein könnte. Denn wenn das so war, warum fühlte es sich denn dann bitte so anders an? Trotzdem genoss sie für den Moment einfach nur, wie er ihre Hand nahm, wie er nahe bei ihr war, als die beiden die Treppen hinunter gingen und ließ seine Worte erst einmal sacken. Das sein Kuss schon so lange zurück lag und das aber in etwa genau das war, was sich eben fast zwischen ihr und dem anderen Mann abgespielt hatte. „ Denkst du nicht, dass es auch irgendwie langsam mal Zeit ist, dass nicht alles perfekt ist für mich – wie sich alle anderen Menschen das für mich vorstellen? Meine letzten achtzehn Jahre des Lebens waren für meine Eltern absolut perfekt. Für mich bis vor ein paar Wochen auch. Jetzt sind wir hier, du sagst, ich solle es besser machen – perfekt aber nicht so wie du, weil ich nicht bin wie du. Wie soll ich denn langsam mal herausfinden, wie ich bin und was für mich perfekt wäre?“ etwas verzweifelt sah sie ihn von der Seite an „ Ich Glaube dir das, dass du mir nichts böses willst, keine Frage aber du sagtest du wirst irgendwann gehen, dann kann ich mich auf deinen Rat doch auch nicht mehr verlassen und muss das richtige machen? Irgendwie sind wir Freunde aber auch keine, ich mag dich mehr als dir lieb ist aber auch das ist nicht richtig und gut für mich und alles was gerade dabei herum kommt, ist, dass ich absolut verwirrt bin, betrunken und noch könnte ich mir zumindest mal einen Rat einholen, wie es ist, wenn man so einen Fehler macht? Hätte ich den Kuss morgen bereut, wärst du doch zumindest noch da.“ und wenn es nur war, um ihr zu sagen, er hätte es doch kommen sehen. Vielleicht fühlte sie sich einfach sicherer, sich auszuprobieren, wenn er noch in ihrer nähe war aber das fühlte sich auch total falsch an. Weil er doch eigentlich war, den sie immer heimlich in einem Raum suchte und dessen Nähe sie immer wieder ein bisschen verlegen machte. „ Außerdem hat sich das Gespräch im Bus... keine Ahnung, ich fühle mich etwas allein und zu jemandem degradiert, der zu wenig Erfahrungen hat. Vielleicht ist das nun an der Zeit einfach mal in allen Bereichen des Lebens etwas auszubrechen? Matt war in seiner Jugend ganz anders, ich habe seine Blicke gesehen, als ich gesagt habe, ich war noch nie länger weg oder hab gefeiert. Es ist schön von jemandem aussenstehenden zu hören, der einen nicht so komisch anschaut, wie gut man aussieht – auch mal auf eine andere Art und Weise. Ich habe das noch nie gehört.“ ohje, wieso machte Alkohol die Zunge so locker, zum Glück war es dunkel. Jamie konnte mit dem Thema nicht umgehen und war wie bei Matt im Zimmer einer Tomate von der Farbe her sehr ähnlich. Weil sie aber so in Gedanken war, kam es, wie es bei dem tollpatsch kommen musste und sie rannte in Gus rein, als der stehen blieb. Das Gleichgewicht ging flöten und so saß sie vor ihm, als er ihr Erklärte, dass es nichts mit ihr zu tun hatte und sie rieb sich den Kopf, mit dem sie gegen seinen Kiefer gerammt war. „ Keine Ahnung wie das wird, wenn du weg bist – und wie ich mich damit fühle. Ich glaube schon, dass du immer gehen musst, das hast du von Anfang an gesagt aber ich hab noch nicht ganz raus, warum es bis dahin nicht einfach schön sein kann. Wenn es nicht an mir liegt und du mich als Person nicht willst. Weißt du, mein Bruder und seine Frau, sind damals aus der Idee zusammen gekommen, sie sind so lange zusammen, so lange sie einander ein gutes Gefühl geben. Oder – vielleicht – kann dir auch niemand das gute Gefühl geben. Keine Ahnung.“ wieder würde sie es am liebsten auf den gestoßenen Kopf schieben, dass sie so ein wirren Unsinn redete und sich auch noch so bloßstellte, was sie für ihn über hatte und sah auf den Boden „ Ich sollte eine Strichliste für diese Augenblicke führen, wann ich mir wünschte, der Erdboden würde mich einfach verschlucken.“ so peinlich!
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
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