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EAST LOS ANGELES
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: EAST LOS ANGELES
"Okay, alles klar", versprach ich mit einem Lächeln im Gesicht. "Wir finden heute Abend zusammen raus, wo die Grenzen sind." Kurz zog ich Lahja nochmal an mich, um sie küssen, bevor wir auf ihre lautstarken Freunde zugingen. Ich hatte schon damit gerechnet, dass es heute ein bisschen anders ablaufen würde als bei meinen Freunden, deshalb stellte ich mich auch ohne Widerworte einfach selber vor und übernahm danach auch die Erklärung, weshalb ich dem Schnaps lieber fern blieb. Nicht nur einen ratlosen Blick warf man mir dafür zu, aber in Situationen wie diesen erzählte ich auch immer nur die Kurzversion: Dass ich Kampfsportler war und Alkohol die Leistung einschränkte. Zwei von Lahjas Freunden konnten meine Faszination für das Krafttraining zwar nachvollziehen, versicherten mir jedoch mehrmals, dass sie dafür niemals auf Alkohol verzichten würden, aber das war okay. Jedem das seine. Zumindest dachte ich das anfangs noch, mit der Zeit allerdings wurden meine Blicke immer kritischer. Während Lahja ihrer befreundeten Band beim Aufbau half, redete ich noch ein wenig mit ihren Freunden, doch obwohl sie alle nett zu mir waren, fühlte ich mich zwischen ihnen genauso fehl am Platz wie meine Freundin zwischen den Leuten, die ich aus dem Studium kannte. Dieser ganze Abend schien sich nur um Eskalation zu drehen, sowohl zu der Musik, als auch mit den Drogen oder mit dem Alkohol. Nicht nur einmal versuchte man meiner Freundin auch etwas von dem Speed anzubieten, was sie - bis jetzt noch - vehement ausschlug, aber mit jedem Mal, dass das geschah, wurde meine Miene ein wenig härter. Nicht, weil ich irgendjemanden bevormunden wollte, schließlich konnte jeder mit seinem Körper tun, was er tun wollte, aber es ärgerte mich, dass man Lahja immer wieder aufforderte. Wussten ihre Freunde nicht, dass sie auf Bewährung war? Dass sie riskierte zurück in den Knast zu gehen, wenn sie sich jetzt von irgendwem dazu drängen ließ? Oder war das einfach egal? Wenigstens sah es so aus als könnte meine Freundin standhaft bleiben und während sie sich unten im Keller um einige Kabel auf der Bühne bemühte, sah ich ihr immer wieder fasziniert dabei zu, weil ich sie sonst selten so motiviert und arbeitswillig erlebte. Man merkte wie wohl sie sich hier fühlte und wie viel Spaß sie an der Arbeit hatte und genau darauf wollte ich mich auch den restlichen Abend konzentrieren. Dass unser Umfeld sehr unterschiedlich aussah, war ja schließlich auch keine neue Erkenntnis für uns.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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19.03.2016 01:18 |
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