RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO
Jamie wunderte sich immer, wie sich Alkohol auf den Körper auswirkte. Man fühlte sich so merkwürdig taub, wenn man aus versehen irgendwo aneckte, kribbelte es noch ganz komisch auf ihrer Haut. Der Blick war so schwammig und die Gedanken fühlten sich ganz langsam an. Der Boden unter einem spielte einem den Streich, uneben zu sein und man versuchte deswegen verbissen sich zu Konzentrieren, besonders wenn man nicht so eine rotine darin besaß. Trotzdem nicht verkehrt oder schlimm, denn Probleme waren in ihrem Hirn wie in Watte gepackt und erreichten sie gar nicht – zumindest noch nicht, weil sie noch nie einen richtigen Absturz gehabt hatte. Noch fühlte sich alles rosarot und angenehm an. Als der junge Mann, mit dem sie sich in den letzten Tagen einige Male Unterhalten hatte, ihr die Hand auf den Rücken legte fühlte sich das für Jamie ganz komisch an. Vertraut aber dennoch war die Berührung an sich ihr so fremd, sie wusste das nicht zuzuordnen. Das junge Mädchen konnte sich aber doch langsam auch nicht mehr davor verschließen, neugierig auf Berührungen mit dem anderen Geschlecht zu sein. Sie konnte nicht mehr leugnen, die Hand auf ihrem Rücken gab ihr gerade halt und nach allem was passiert war und auch das Gespräch mit Gus und ihre Zweifel an all den Gefühlen, dass hier fühlte sich irgendwie seltsam gut an. Nicht so alleine. Also war sie auch dementsprechend überrumpelt von sich und von dem, was in ihrem Kopf für Szenarien vor sich gingen, als er sie an der Hüfte an sich heran zog um ihr ins Ohr zu Flüstern, wie schön und anziehend sie sei. Jamie wurde im selben Augenblick einfach nur rot und senkte ihr Kinn ein wenig, Komplimente waren für sie noch immer unheimlich. Gerade als sie die Vorahnung hatte, ihr Gegenüber wollte seine Hand heben um ihren Kopf nach oben zu drücken um ihr einen Kuss zu geben, trat aber jemand anderes zu den beiden. Eine in den letzten Wochen so bekannte Stimme sprach ihren Namen aus und Jamie sah schockiert auf, warum tat er das? Unsicher sah sie Gus an, war alles in Ordnung? Wollte sie das hier? „ Alles in Ordnung, ich... bin etwas betrunken. Glaube ich.“ machte mit den Fingern eine kleine Geste aber dann betrachtete sie ihn mit einem fragenden aber zeitgleich auch etwas wütenden Blick. Warum, wusste sie nicht einmal. Wieso kam er so anti in diese Situation? Jamie war sowas fremd, denn der junge Mann, der sie so nahe an sich gezogen hatte, machte sich gerade und damit etwas Größer um Gus zu sagen, ihn ginge das nichts an und sie selber sei doch alt genug. Ihr wurde das unter dem Alkohl zu viel und sie sah zwischen beiden her, schloss dann aber die Tür des Bades und verschanzte sich dahinter. Ihr Herz raste in der Brust, das Adrenalin vertrug sich aber gar nicht mit dem Alkohol und sie hielt sich am Waschbecken fest. Ihre Stimmung verwandelte sich aus genau dieser Überforderung und sie blieb sicher hinter der verschlossenen Tür „ Geht einfach beide weg.“ sie wunderte sich über ihre bestimmende Tonart. Binnen Sekunden konnte sich also ein positiver Alkoholrausch auch in einen schlechten Verwandeln? Hätte Matt ihr das nicht sagen können. Jamie sah in den Spiegel vor sich, warum gefiel ihr so sehr die Aufmerksamkeit von dem jungen Mann und war sie bereit dazu, auch solche Dinge auf die Liste zu setzen, die ihr begannen zu fehlen? Die begannen sie Neugierig zu machen?
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
|