RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO
Jamie wusste zu alle dem nichts mehr zu sagen, insbesondere nicht, als er das Gespräch damit schloss – sie hätte es doch wissen müssen. „ Es tut mir Leid, ich habe mir das ja auch nicht ausgesucht.“ gab sie dann wieder Kleinlaut zurück, denn damit hatte er sie erwischt. Seid dem ersten Tag, an dem die beiden sich gesehen hatten, hatte er immer versichert, sich nie lange in einer Stadt aufzuhalten. Oder eher, für immer, eben nur solange die Stadt für ihn Interessant war. Auch wenn sie sich vornahm, Lahja nach dem Gespräch der beiden zu Fragen, stellte sie das erst einmal alles hinten an. Weil sie fertig war. Weil sie nicht vor ihm in dem Moment einknicken wollte. Weil sie schmerzen hatte und so sah sie eine Weile auf ihre Hand, richtete sich dann den Rucksack aus „ Ich... versuch was zu schlafen?“ und auch wenn sie die Augenlieder nur geschlossen hielt, das gleichmäßige Bewegen des Busses unter sich spürte, gelang es ihr etwas abzuschalten und auch abzuschließen, mit dem, was sie eben ins Rollen gebracht hatte. In San Francisco angekommen war sie geplättet von dem, was sie getan hatte. In einer fremden Stadt, mit niemand anderem an ihrer Seite als Gus und sozusagen vor ihrer Familie geflohen. Das war alles so verdammt Irreal und auf der Suche nach Anschluss, einem Schlafplatz und allem was dazu gehörte, war das Gespräch irgendwann in den Hintergrund gerückt. Natürlich stand das irgendwie zwischen den beiden aber Jamie begann wieder eher die Dankbarkeit im Vordergrund zu sehen, dass er ihr überhaupt geholfen hatte und über dieses Gefühl gelang es ihr dann auch, normalität einkehren zu lassen. Als die beiden sich was gesucht hatten, ein marodes Haus, in dem sie nicht alleine waren aber geduldet wurden, begann das neue Leben für sie. Auch wenn sie sich das mit dem Trinken so Gedacht hatte, sie war nicht so rapide schnell und an dem ersten Abend tastete sie sich mit ein paar Bier an das Gefühl heran, wie es war, wenn der Boden unter den Füßen leicht zu schwanken schien. Durch den frischen Wind, den das Mädchen in die alt eingesessenen Menschen auf der Straße brachte, kamen die beiden dann auch mit den anderen ins Gespräch. Viele schienen fasziniert von ihr zu sein, wenn sie von der Schule sprach, von den wenigen Erfahurngen und das sie nun hier war. Das persönliche Schicksal ließ sie aus. Gus unterhielt sich mit den Leuten über andere Dinge, sie glaubte, den beiden täte es ganz gut, sich unterschiedlich Anschluss zu suchen. Denn wenn es eines gab, was sie nun im Hinterkopf hatte, dass Gus irgendwann gehen würde – egal an wem das nun lag. Natürlich betrachtete sie ihn immer mal wieder, in dem schwachen Schein der dürftigen Beleuchtung und ihr Herz schlug dabei auch noch deutlich schneller aber es war auch Ablenkung mit den anderen Menschen hier über das zu Reden, was für sie so neu war und für die anderen schon gewohnheit.
So kam es auch dazu, dass sie sich mit einem jungen Mann schon Ende zwanzig ganz gut verstand. Auch er war relativ spät zu der Erkenntnis gekommen, sich für das Leben zu Entscheiden – auch wenn sie das nicht mal bewusst getan hatte und genoss es allem Anschein nach mit ihr über das Leben zu reden, was man hier als Spießig betitelte. Jamie war die Aufmerksamkeit neu, sie kannte das nicht. Sicher, von den Tagen unter der Brücke mit Gus aber da waren nicht Leute, die dem alter der beiden nicht so fern waren und wo sie auch ein wenig von sich mit einfließen lassen konnte. Das der junge Mann Jamie auch auf eine andere Art ansah, ein paar Tage darauf, dazu war sie schlichtweg zu naiv. Sie dachte er klebte so an ihren Lippen, weil die beiden sich gerade darüber unterhielten, dass sie eine Menge Geld mit der Gitarre zusammen bekommen hatte. Weil Jamie aber mit Gus her gekommen war hatte sie den beiden davon etwas Proviant besorgt und auch etwas Alkoholisches bekommen. Möglicherweise ging sie etwas zu selbsticher nach dem ersten Versuch vor, denn während sie so saß und quatschte, war ihr gar nicht bewusst, dass sie schon ein Bier mehr als das letzte Mal getrunken hatte. Tollpatschig und unter Alkohol wollte sie dann die Treppe im Flur hinunter ins Bad, woraufhin ihr Gesprächspartner sich anbot, ihr bei dem Weg zu helfen.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
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