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KRANKENHAUS
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Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
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RE: KRANKENHAUS
Ich hatte überhaupt nicht beabsichtigt Jamie so zu verschrecken, dass sie jetzt wieder völlig in sich zusammen sank und schuldbewusst auf den Boden starrte. Meine vorwurfsvollen Fragen waren doch viel eher ein Zeichen meiner Angst, nicht etwa meiner Wut. Es war die Panik in mir, die immer noch dafür sorgte, dass ich sie erschrocken anstarrte und dass das Herz in meiner Brust unaufhaltsam raste. Dort unter Wasser hatte ich wirklich für einen Moment geglaubt, dass Jamie das nicht überleben würde und dass ich nie wieder die Chance bekommen würde sie in die Arme zu nehmen oder ihr zu sagen, wie liebenswert sie war. Sie war doch so viel mehr, als sie glaubte, verdammt. Und weil mir mit einem Mal schlagartig klar wurde, dass ich ihr das auch zeigen musste, schloss ich fest meine Arme um ihren schmalen Körper. Ich ließ sie nicht sofort wieder los, wie eben auf dem Küchentisch, und ich zog mich auch nicht sofort wieder zurück, so wie sie es gerade getan hatte. So lange ich konnte hielt ich sie an mir, drückte sie gegen meine Brust und versenkte meine Finger in ihrem triefend nassen Oberteil. "Mach das nie wieder, hast du verstanden?", sprach ich verzweifelt in ihre feuchten Haare, drückte dabei meine Hände nur noch fester in ihre Haut. "Wehe du machst das nochmal, Jamie. Egal wie viel es wird. Wehe du lässt mich hier alleine!" Bis in ihren Nacken schob ich eine Hand hinauf, bis meine Finger auf ihre nackten Haut trafen und sich dort in den Saum ihres Oberteils gruben. Konnte das überhaupt unter uns bleiben? Würde ich Matt nicht davon erzählen müssen? Oder den Ärzten? War das wirklich nur eine Überreaktion auf den Schock, den Jamie gerade durchlebte? Oder wollte sie das wirklich? Und was hatte es damit zutun, was sie mir vor einigen Stunden gesagt hatte, über den Tod? Über diese Leichtigkeit, die sie gespürt hatte? Überfordert von all diesen Fragen drückte ich einfach meine Nase in ihr Haar und versuchte mich darauf zu besinnen, dass sie hier war. Und dass es ihr gut ging. Und dass sie wieder laufen konnte, was neben allem anderen fast schon in den Hintergrund rückte. "Das bleibt unter uns", sagte ich ihr dennoch leise zu, wohl wissend, dass sie dafür jedoch noch viele Fragen über sich ergehen lassen musste.
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
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21.01.2016 20:20 |
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RE: KRANKENHAUS - Gus Evans - 21.01.2016 20:20
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