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JOE'S BAR
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April Clinton
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RE: JOE'S BAR
April war nach dem Auszug an ihrem absoluten Tiefpunkt und das nicht, weil sie mit einer handvoll Sachen bei ihrer Mutter klingeln musste um die Couch zu erbetteln sondern auch weil sie nie wieder in ihrem Traumjob arbeiten würde. Nie wieder. Es gab keinen Zweifel, dass nun auch noch Polizeibefragungen kommen würden und wer wusste, was sie noch für eine Strafe erwartete. Ganz zu schweigen von der Angst – wie würden die Männer reagieren, die wegen ihr aufgeflogen waren? Das waren ja nicht irgendwelche Kleinkriminellen von der Straße, die ein paar Pillen vertickt hatten. Die Angst, die Chris in ihr geweckt hatte, die aber durch Lenn´s Schuldenausgleich in den Hintergrund gerückt war, die pochte nun wieder dauerhaft in ihrem Kopf. Deswegen konnte sie nicht auf der Straße leben, wie vor dem Einzug bei Kilian. Jetzt war es schon schwer genug, nach jedem Auftritt im Dunklen alleine Heim zu gehen und oft genug wünschte sie sich, ihren eifersüchtigen Exfreund an der Haltestelle auf sie warten zu sehen. April selbst hatte das aber verhindert, indem sie nichts zu ihm durchsickern ließ. Ihre Ma verleugnete sie, Nachrichten oder Anrufe, sie vernichtete alles sofort, ohne sich darum zu scheren oder es an sich heran zu lassen. Kilian, Lahja, selbst Matt, Madison und Jamie – ihr fehlte das – denn ihr fehlte dieser Mann, der Merkwürdig ihr Herz erobert hatte aber sie war so unfassbar Enttäuscht. Natürlich versuchte sie sich in ihn hinein zu versetzen, er hatte das nicht mit Absicht getan aber das änderte nichts daran, diesmal trug er wirklich eine Schuld daran, wo sie gelandet war und das war ganz unten. Als sie sich auf den Weg ins Joes machte, war ihr noch nicht klar, was sie von ihm wollte – ob sie in der Lage sein könnte, ihm Ansatzweise zu verzeihen aber nach ein paar Gläsern Rotwein hatten sie die Gefühle gepackt. Da war so wenig in ihrem Leben gerade, ihre Mutter zeigte am wenigsten Verständnis und das sie noch immer die Frau war, die Egoistisch und an ihren Selbsterhalt dachte, bewies sie an Heiligabend eindrucksvoll. Da saß ein Mann am Tisch, so alt wie ihre Ma, könnte also auch ihr Vater sein aber mit einem fetten Portmone und im Laufe des Abendessens stellte sich heraus, dass er irgendwelche Erwartungen an April zu haben schien. In der Küche stellte die ihre Mutter zu Rede und ernsthaft. Ihre Ma war bereit die blonde, junge Tochter an der Seite eines Mannes zu sehen, ohne Gefühle, um ihren eigenen Lebensstandart wieder zu heben – damals hatten Lenn und April sie immer Unterstützt – und rechtfertigte das auch noch damit, dass April nicht ewig auf ihrem Sofa leben konnte? Der blonden Frau war das zu viel und sie besann sich, lieber Kilian aufzusuchen, der ihr Leben zumindest zerstört hatte, wegen der Sympathie, die er für sie hatte und nicht aus eigenem Nutzen. Oder? Vielleicht wollte sie das Wissen – als sie die Tür vom Joes öffnete aber es sollte ganz anders kommen. Sie sah den beiden eine Gefühlte Ewigkeit dabei zu, wie sie sich vergnügten und als Summer sich umdrehte, erkannte sie die Frau, die ihr immerhin eine Waffe an die Schläfe gehalten hatte. War es nicht Kilian, der voller Groll und Wut gewesen war? Bevor der sie ansehen konnte und ihr davon noch übel würde, verschwand sie aus der Tür – bis sie am Arm von ihrem Weg abgebracht wurde. Energisch riss sie sich wieder los. „ Fass... mich bloß nicht mit den Händen an, mit denen du eben noch an ihr herumgefummelt hast. Kilian, halt einfach deinen Mund – es ist noch nicht so lange her, dass ich mir habe sagen lassen, es ist nicht wonach es aussieht und das hat nichts zu bedeuten. Sag doch noch, das hat nichts mit mir zu tun? Dann ist es ziemlich genau Lenn´s Wortlaut - darin kam mindestens genauso oft das Wort ich, ich, ich vor.“ Aprils Ehe war fast genauso gescheitert und nun das hier? Sie kam sich vor wie in einem schlechten Film. „ Warum soll ich nicht gehen? Willst du mich etwa auf eine Runde einladen? Und du dachtest, ausgerechnet ich vögel mich durch meine Kundschaft?“ April wollte ihn am liebsten mit Nichtachtung Strafen und gehen aber sie war so wütend, sie konnte nicht anders, als das los zu werden. Das war einfach zu viel für die harmonische Person, die so lange mitten im Leben gestanden hatte und nun vor einem Scherbenhaufen.
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06.01.2016 21:36 |
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RE: JOE'S BAR - April Clinton - 06.01.2016 21:36
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