RE: THE ROOSEVELT HOTEL
Sie war noch immer so, wie seine Frau? Die Madison, wie auch vor dem Verlust ihres Gedächtnisses? Er hatte sie das noch nicht Wissen lassen, weil die beiden das Thema aus ihren Gesprächen eliminiert hatten aber auf dem Weg zum Fahrstuhl kreisten darum ihre Gedanken, während das brennen auf der Stelle über ihrem Herzen nicht nachlassen wollte. Bald hätte sie es geschafft, Maddi war schon dabei sich wieder in sich zurück zu ziehen – lieber daran zu denken, wie sie neues Crack auftreiben könnte. Sie rechnete bestimmt nicht mit Matt´s Aktion, den Aufzug zu stoppen und so sah sie ihn auch mit großen Augen an und drückte die Hände hinter sich gegen den Spiegel im Aufzug. Besser wurde das nicht, als sie merkte, dass er das getan hatte um weiter und näher an sie heran zu kommen – hatte auch er gemerkt, wie sie schwach geworden war? Ihr Herz schlug bis zum Hals als er ihr so nahe kam und als er ihre Wangen zwischen seine Hände nahm und auch wenn sie das immer Abstreiten würde, sie schmiegte ihre Wange leicht gegen seine Handinnenfläche. Sie ahnte ja nicht, wie oft und wie lange sie in den fehlenden zehn Jahren schon auf ihren eigenen Füßen gestanden hatte und deswegen nicht Vorwärts gekommen war, diese Vergewaltigung hatte ihre Leben und sie als Menschen verändert. Die Veränderung fehlte ihr und nur die Erinnerung an eine Jugendliche Rebellin war da und das war einfach unfassbar schwer zu Begreifen. „ Matt – ich hab Angst davor. Wo es noch hin geht und was noch passiert, ständig, immer, die ganze Zeit. Weder ich will das noch die... Madison, mit der du Verheiratet warst aber ich kann... da nichts gegen tun und dabei bin ich ihr das Schuldig und mir selber. Richtig und Falsch sind so schwer voneinander zu Unterscheiden und dann fühlt sich das hier mal alles gut an, habe ich Angst davor, dass sich das zu schnell wieder ändert, als das ich hinterher komme. Mir fehlt mein inneres Gleichgewicht... Glaube ich. Ich kenne nur das Abbild, eine jugendliche Frau, die ganz viele Visionen von dem Leben und der Welt hatte. Die an Gerechtigkeit und Gleichberechtigung Geglaubt hat und dafür gekämpft hat aber das... fühlt sich nach dem Erlebnis mit Chris alles so falsch an. Das waren nur Träume aber loslassen will ich das auch nicht, mehr habe ich nicht.“ Sie sah ihn Unsicher an... ihre Augen sagten das, was ihre Lippen nicht schafften. Dieses unbekannte Leben hatte sie, Jamie und vor allem hatte sie ihn – Matt. und sie hob ihre Hände auch an seinen Hals, griff schon fast Verzweifelt danach indem sie mit sachtem Druck ihre Fingerspitzen in seiner Haut versenkte. Deswegen war sie eben so geknickt und hatte sich gefühlt, als sollte sie ihn dafür bezahlen, dass er für sie da war und auch jetzt noch konnte sie sich von dem Gedanken nicht Lösen, bald eine Rechnung begleichen zu müssen. Ihr Herz schlug schwer in der Brust als sie aber einfach die Augen schloss und ihre Stirn gegen seine lehnte und die Nasenspitzen der beiden sich berührten. Seinen Puls an seinem Hals zu spüren löste schon etwas in ihr aus, als sie ihn noch näher an sich heran zog, wurde ihr beinahe schwindelig und sie hatte ihn soeben an ihren Gedanken teilhaben lassen. Bei Madison wirkte das so unglaublich, sie hob langsam das Kinn, damit die Lippen der beiden sich berührten und ja – das war es, was sie in diesem Moment wollte und was sie Glücklich machen konnte. Was ihren Kopf ausschaltete und gleichzeitig so überfordernd war. Nicht, weil sie körperliche Berührungen nicht mehr kannte aber weil ihr diese Emotionen dazu fehlten. Sie hatte die Erinnerung nicht, wie die beiden sich das erste Mal ineinander verliebt hatten. Es ging nun auch nicht darum, wild mit ihm im Aufzug herum zu machen – dieser Kuss war mehr. Als sie deswegen, ihr Gesicht noch nahe an seinem, wieder zu ihm hinauf sah, konnte sie nicht anders als zu Lächeln und ihre Unsinnigen Gedanken mit ihm zu teilen. Auf die Gefahr hin alle Romantik zu zerstören. „ Den verrückten Matt aus Las Vegas mochte ich verdammt gerne und auch den, der den Baum aufgestellt hat – zugegeben, den mit dem Zylinder finde ich unglaublich scharf – aber von all dem mal abgesehen, müssten wir denen da unten nun noch einen richtig coolen Abgang bescheren. Hm?“ Und sie hob die Tasche mit einem Finger an. „ Und das Kostüm würde mir eh viel besser stehen.“ Madison hoffte er stand nun nicht auf dem Schlauch, um ihm auf die Sprünge zu helfen, wenn doch, sah sie nach oben. „ Gibt es hier vielleicht so Luken, wie die das in den Filmen immer zeigen.“ Für einen gelungenen Abgang und auch um ungesehen von Kameras hier raus zu kommen, wenn jemand wegen des stecken gebliebenen Fahrstuhls doch die Polizei rufen wollte, Hausfriedensbruch oder wie sich der quatsch nannte. Sie begann auch an Matt´s Hemd herum zu nesteln, zu Grinsen bei dem Gedanken, er müsste annehmen, sie habe etwas ganz anderes vor, als sie sein Hemd ruinierte aber sie wollte ihm á la Zorro eine Augenbinde verpassen. Das wäre ein Innovatives Paar.
|