RE: VENICE BEACH
Ich konnte gar nicht recht definieren, was in mir vorging, als Madison ihre Tasche öffnete und ich das rot-blau-goldene Wonder Woman Kostüm darin erkannte, welches mir vor ein paar Stunden in dem Shop noch den Atem geraubt hatte. Einerseits verspürte ich eine gewisse Euphorie darüber, dass sie sich überhaupt noch an meine Fantasie erinnerte und dass sie in ihrem Kopf präsent genug war, um von selber daran zu denken, aber dieses eigentlich positive Gefühl wurde von etwas ganz anderem erdrückt. Lag es meiner Frau tatsächlich so fern diese Fantasien mit mir gemeinsam auszuleben? Ich erinnerte mich noch unfassbar gut an unsere ersten gemeinsamen Wochen, vor vielen Jahren, in New York. An all unsere sexuellen Abenteuer, wie fixiert wir aufeinander gewesen war, an all den Spaß und die Experimente. Und vor allem erinnerte ich mich daran, wie anziehend wir von Anfang an füreinander gewesen waren. Ich konnte damals kaum die Finger von dieser schönen Frau lassen und auch sie hatte sich damals in jeglichen Situationen auf mich gestürzt. Wo war das jetzt? Warum fand sie mich nicht mehr so attraktiv wie damals? Und was bedeutete das letztendlich für uns? Hatten wir überhaupt noch eine Chance, wenn diese Leidenschaft nicht mehr existierte? Dieses Feuer von damals? Verdammt, ich tat doch alles für diese Frau, was ich konnte. Ich tat sogar so, als hätte ich sie noch nie zuvor gesehen, in der Hoffnung, dass sich die Vergangenheit wiederholte und dass wir unsere Geschichte noch ein zweites Mal durchleben konnten. Dass sie sich neu in mich verlieben konnte. Aber das geschah nicht und das merkte ich jetzt ganz deutlich. Die letzten Tage hatten mir gezeigt, dass ich mich in diese blonde Schönheit noch einmal so verlieben konnte wie schon vor vielen Jahren, aber diese Situation hier - wie sie mich jetzt anlächelte und mich zum verrückten Sex mit einer anderen Frau motivierte - zeigte mir, dass es bei ihr nicht so war. Und da brach auf einmal alles in mir zusammen. "Du willst das wirklich, oder?" Meine Stimme war gedämpft, damit unsere Dates nicht verstehen konnten, was ich hier sagte, aber trotzdem sah ich einmal kurz zu dem Mann von Madison und dann zu der rothaarigen Frau, mit der ich mich jetzt schon seit einiger Zeit unterhielt. "Sex? Mit ihm? Und dass ich mit ihr mitgehe?" Nervös rieb ich mir über meinen Hals, meine Brust, aber ging dann noch einen Schritt an meine Frau heran und griff nach ihren Schultern. Meine Finger drückten sich in ihre warme Haut. "Ich will das nicht. Ich will nicht mit ihr nach Hause gehen und ich will vor allem nicht, dass sie das Kostüm trägt. Oder meine- komischen Fantasien erfüllt. Und ich will nicht, dass das für dich so- okay ist. Dass es für dich in Ordnung ist." Fest starrte ich ihr in die Augen, ließ sie aber gar nicht erst zu Wort kommen. "Das sollte für dich nicht in Ordnung sein, Madison. Ich will nicht zu viel von dir erwarten, ich will dich zu nichts drängen und ich versuche die ganze Zeit schon, dass- ich so für dich da bin, wie du mich brauchst. Ich möchte überhaupt nicht, dass wir unsere Ehe so weiterleben wie vorher. Ich weiß, dass das nicht geht. Ich erwarte von dir nicht einmal, dass wir sofort wieder ein Paar sind, aber ich erinnere mich daran, wie es vor ein paar Jahren zwischen uns war. Wie es sich angefühlt hat mich in dich zu verlieben und vor allem wie es sich angefühlt hat, als du dich langsam in mich verliebt hast. Ich weiß noch, wie du mich damals angesehen hast, Madison. Und ich dachte- Manchmal dachte ich, dass dieser Blick wieder da ist, eben in dem Kostümladen, zum Beispiel. Aber jetzt gerade- jetzt siehst du mich nicht so an. Was passiert also hier? Bilde ich mir das nur ein? Was bin ich für dich? Ein Freund? Ist das wirklich gar kein Problem für dich, dass ich mit anderen Frauen schlafe? Weil- wenn das so ist, dann muss ich das wissen. Und zwar so schnell wie möglich." Es brauchte gerade einmal ein paar Sekunden, bis ich all diese Worte schon wieder bereute, aus Angst damit einen Fehler begangen zu haben. Aus Angst davor, dass ich sie damit in eine Ecke drängte und ihr zu viel Druck auflastete.
MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK
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