RE: O'BRIENS IRISH PUB
Auch ich schüttelte einmal lachend meinen Kopf. "Es freut mich, dass deiner Mutter mein Durchsetzungsvermögen gefallen hätte. Ihr zuliebe werde ich mich auch in Zukunft darum bemühen und dir damit hart auf die Nerven gehen." Amüsiert legte ich meine Hand in Lahjas Nacken, zog sie daran noch einmal zu mir und küsste sie auf ihre weichen, gutriechenden Haare, ehe wir die Kneipe erreichten und ich meine Finger um den Türknauf legte, um die Tür für uns beide zu öffnen. Meine Freundin ließ ich natürlich vorgehen, ich nahm ihr außerdem die Jacke ab und verhielt ich mich auch darüber hinaus vielleicht ein bisschen zu sehr wie ein altbürgerlicher Gentleman. Meine Freunde saßen noch an einem Tisch in einer Ecke, vier Männer und zwei Frauen, und nachdem ich alle begrüßt hatte, legte ich meine Hand auf Lahjas Rücken, um sie offiziell als meine Freundin vorzustellen. Höflich waren sie von Anfang an alle, sprachen uns auch ihre Glückwünsche aus, aber im Laufe des Abends merkte ich, dass zwei meiner Freunde doch eher misstrauisch wurden. Vielleicht lag es an ihrem Aussehen, vielleicht auch an ihrem Leben. Daran, dass sie beruflich noch keine genauen Vorstellungen für sich hatte. Schwer hatte sie es auch mit einer meiner Freundinnen, von der ich wusste, dass sie mich etwas zu sehr mochte und daher angestrengt nach Fehlern in Lahja suchte. So unsicher die einen ihr gegenüber waren, umso begeisterter waren es jedoch die anderen. Meine andere Freundin nahm mich einmal sogar zur Seite, als ich uns neue Getränke an der Theke besorgte, und sagte mir noch einmal im Vertrauen, wie glücklich ich aussah und wie sehr sie sich für mich freute. Wie schön es auch war meine Freundin kennen lernen zu können, mit Nele hatte das schließlich nie so recht funktioniert. Und auch die anderen beiden Jungs wurden sofort warm mit ihr, fragten Lahja zu ihren Tätowierungen aus oder zu den Geschichten, die sie auf Tour bereits erlebt hatte. Sie waren es auch, mit denen wir uns irgendwann in eine andere Ecke verzogen, um dort am Kicker-Tisch ein paar Runden zu spielen. Kaum jemand fand an diesem Sport so viel Gefallen wie ich und daher wurde meine Freundin jetzt auch endlich mal Zeuge davon, dass ich zwischendurch auch Phasen hatte, in denen ich nicht nur völlig beherrscht und ernst war. Immer wieder rief ich ironische, vernichtende Schlachtrufe aus, jubelte laut, wenn wir ein Tor schossen, oder stieß auch mal gespielt wütend mit der Hand gegen den Tisch, wenn es so aussah, als würden wir verlieren. Ohne den Einfluss von Alkohol veränderte auch ich mich im Laufe des Abends, dank der Geselligkeit und der Atmosphäre in dieser älteren, gut gefüllten Kneipe, und schloss deshalb nach einem weiteren gewonnen Spiel etwas zu fest meine Arme von hinten um den Körper meiner Freundin, legte meine Hände auf ihren Bauch und drückte sie an mich. "Du bist die beste Freundin, die ich je hatte. Nele war grauenhaft im Kickern." Lachend küsste ich sie auf die Schulter, vergrub kurz darauf meine Nase und meinen Mund in ihrer Halsbeuge und atmete dabei tief ihren vertrauten Geruch ein. "Gehst du einen Moment mit mir raus?"
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
|