RE: SUMMER
Summer ließ sich die Worte durch den Kopf gehen aber er schaffte es nicht, sie von ihrem bisherigen Standpunkt weg zu bewegen. Viel eher schüttelte sie belehrend den Kopf „ Wenn ich in der Situation bin, dass mir jemand an mein Leben will, dann habe ich das Recht mich und mein Leben zu verteidigen. Ich habe immerhin nur das eine und keine Lust, jemand anderen darüber bestimmen zu lassen, wann es vorbei ist. Das ist doch scheiße. Oder wenn jemand mein Leben ruinieren will, glaub mir, du bist nicht der einzige Idiot, der glaubt, mein Job beinhaltet auch ein Happy End – wenn das zu krass wird, dann muss ich ihm zur Not auch mit der Waffe beibringen, dass das ganz alleine mein Körper ist. Wenn es aber um, ganz gleich wie viel oder wessen, Geld geht oder Drogen, dann ist das etwas Materielles und niemals mit einem Menschenleben gleichzusetzen. In meinen Augen. Sag mir nicht, dass die nicht eh alle genug davon haben. Leider ist diese Welt so gemacht, dass die größten Verbrecher – ob in den fetten Firmen oder den krummen Geschäften – immer viel zu viel haben und ihnen ihr Ego über den Kopf wächst. Das tut dem Oberstübchen nicht gut, meistens ist das bei Männern so.“ Summer war irgendwo, aufgrund der Vergangenheit, sicherlich eine Männerfeindin und während sie sich zu untermalung der Worte den Zeigefinger gegen die Schläfe hielt, um jemanden als Irre abzustempeln, konnte sie nicht ahnen, dass die größte Drogenbossin in Compton eine rothaarige Frau war. Sie ärgerte sich gerade selber darüber, sich mit John so gut verstanden zu haben und man konnte für ihn nur hoffen, er würde sie nie wieder buchen. Dann würde er definitiv mal eine Zicke von Escort erleben dürfen, dass war zum Glück künstlerische Freiheit in ihrem Job. „ Also, für dich nochmal kompakt – es war richtig mein und auch dein Leben mit der Waffe zu verteidigen aber von den Männern, die sich darüber ärgern, weil sie bei einem Deal den kürzeren gezogen haben, war es nicht rechtens einfach wild um sich zu ballern. Das Problem ist einfach, Kerle sind für raffinierte Rache einfach nicht schlau genug, also machen wir einen Schwanzvergleich, wer hat die schnelleren, besseren, größeren Waffen.“ damit Lächelte sie ihn süßlich an, denn Summer hatte auf keinen Fall vergessen, dass sie auch Chas einen solchen Denkzettel mit Frauenrache hatte zukommen lassen und das war auch nicht das erste mal. Ihr Mundwerk war mittlerweile auf dem Stand, wie sie mit jedem herkömmlichen Freund auch sprechen würde – es schätzte sie nicht jeder dafür. Gerade Männer hatten oft ein Problem mit ihrer Art und Weise, es interessierte sie nur nicht. So oft wie sie sich aus einer Stadt verzog wäre es auch ziemlich anstrengend, jeden Bewohner von sich zu überzeugen. Man konnte ja auch gehen und ihr damit nicht mehr zuhören. Mit wem sie wirklich immer gut klar kam mit der Art war Matt, wie oft er sich schon amüsiert hatte, dass gerade so eine Frau wie sie, solch eine Aussprache an den Tag legte. Kilian war da schon etwas Spießiger. „ Und klar finde ich Bad Boys heiß, dass sind meistens die, die im Bett was drauf haben – wie bei Frauen die dummen, nach deiner These. Wenn ich mich nicht so lange mit ihnen abgeben muss, wie mit dir und sie sich auch ein bisschen Charmant anstellen, vertreibe ich mir meine Zeit ganz gerne mit ihnen. Ich habe es auch nicht nötig zu Lügen, klar siehst du – wenn du nicht gerade blass und zusammengeflickt bist – wie eine nette Beute aus aber leider habe ich dich schon zu viele Worte sagen hören, die mir nicht passen und ja, du bist zu arrogant und überheblich. Da passen High Heels und Kleidchen wieder zu mir, ich will einen richtigen Mann, der weiß, was er tut.“ Summer brauchte kein Versteckspiel spielen, Chas hatte sie durchschaut und was eine Art Frau sie war. Was er vielleicht nicht so direkt vermutet hatte, dass Summer kein Problem damit hatte, von Männern als einmaligem Zeitvertreib zu reden. Beziehungen waren einfach nicht ihr Ding, die große Liebe war ein dämliches Kindermärchen. Selbstbewusst stand sie darüber, dass sie wohl nicht so anders war als Chas – nur das sie es als Frau bevorzugte einfach erobert zu werden und so ließ sie seine Anmerkung auch im leeren stehen, dass er es noch schaffen würde. Sie ging nicht davon aus. „ Klar steht das Sofa noch, ich weiß ja, dass da nichts passiert und nach deinem Blutverlust zu urteilen, wirst du mir zumindest heute Nacht unterlegen sein.“ Wäre er nun top fit müsste sie sich das durch den Kopf gehen lassen, Kerle wie er konnten unberechenbar sein aber so? Pf, bekam er halt noch mal was ab! Außerdem wollte sie ihn nun doch etwas weiter provozieren und Summer wusste, was sie zu bieten hatte.So verschwand sie eben im Bad und kam mit einem Shirt bis knapp unter dem Hintern wieder zurück, lediglich die Panty schützte den Körper vor Chas Blick und das war ihre Art Jogginganzug. So lief sie hier oft so oder mit weniger durch die Wohnung, Summer hatte auch die Eigenart, die Klamotten oft als etwas lästiges zu betrachten – wenn sie nun Chas Grenzen damit weiter abtastete, wollte sie das doch gerne mal Beobachten.
|| GANGSTER ROMANCE » 32 YEARS OLD » CHAS ||
You're dealing with the devil, that's no lie.
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