RE: NATE
Immer, wenn meine Eltern unterwegs waren, nutzte ich das Wochenende viel zu gerne dazu eine riesige Party bei mir zu schmeißen und das ganze Haus auf den Kopf zu stellen, aber dieser Abend versprach aus mehreren Gründen legendär zu werden. Nicht nur, weil es die letzte Party vor unserem Abschlussball und damit auch vor dem Ende unserer Schulzeit war, sondern auch, weil ich jetzt schon seit mehreren Tagen mit ein paar Freunden eine Wette am Laufen hatte und sehr zuversichtlich war diese heute zu gewinnen. Es ging um Jamie, ein komisches Streber-Mädchen aus unserem Jahrgang, deren Namen ich mir bis vor ein paar Wochen nicht einmal merken konnte. Bisher war sie auch nur nützlich für mich gewesen, um ab und zu wichtige Hausaufgaben einzufordern oder als Objekt der Belustigung, wenn niemand Besseres vorbei lief, aber genau das brachte unsere Beziehung zueinander auch ziemlich auf den Punkt. Meistens war sie für mich zu unscheinbar und zu ruhig, um sie wirklich durch den Dreck zu ziehen und sie zu schikanieren, da nahm ich mir lieber den geistig leicht behinderten Computer-Nerd mit der dicken Brille oder das Gothic-Mädchen mit dem großen Leberfleck auf der Wange. Was Jamie jedoch von den anderen abhob und was sie tatsächlich zum perfekten Opfer für unsere Wette werden ließ, war die Veränderung, die sie innerhalb der letzten Wochen durchgemacht hatte, denn auf einmal war sie gar nicht mehr so grauenhaft anzusehen. Im Gegenteil sogar. Etwas Schminke und ordentlich geschnittene Klamotten ließen sie richtig hübsch wirken, also warum sollten wir nicht völlig uneigennützig dafür sorgen, dass jeder ihre wahre Schönheit zu Gesicht bekam? Wahre Schönheit hieß in unserem Fall: Nackt. Fickbar war sie, definitiv, und deshalb diskutierte ich auch gar nicht lange, als einer meine Freunde betrunken mit mir wettete, dass ich sie niemals rumkriegen würde. Von wegen. Motiviert ging ich ein paar Tage später in der Schule direkt auf sie zu und lud sie zu der Party in meinem Haus ein, mit meinem schönsten Lächeln auf den Lippen, welchem sie sowieso niemals widerstehen könnte.
Und genauso war es auch. Sie kam zwar nicht sonderlich spät, war aber zum Glück auch keine von den überpünktlichen Personen, die tatsächlich schon um 21 Uhr auf der Matte standen. Und sie sah wirklich nicht schlecht aus heute, verdammt. Wenn sie nicht ganz so verkrampft, nerdig und komisch wäre, könnte aus der nochmal richtig was werden. Sie war aber heute auch nicht hier, damit ich ihre Zukunft analysieren konnte, und als einer meiner Jungs mir grinsend gegen die Schulter schlug und mich regelrecht in ihre Richtung schob, begann ich wie geplant mit den Vorbereitungen für unsere gemeinsame Nacht: Interesse zeigen und sie gleichzeitig abfüllen. "Jamie!", rief ich laut, als ich direkt auf sie zuging, breitete meine Arme aus und umarmte sie fest, sanft, vielleicht sogar eine Sekunde zu lange. "Wie schön, dass du wirklich gekommen bist! Hast du gut hierher gefunden?" Bewusst schloss ich meine Finger um ihr Handgelenk, zog sie mit in meine Richtung und wechselte auf dem Weg in die Küche mit meiner Hand von ihrem Arm auf ihren Rücken. "Was willst du trinken? Irgendwelche Wünsche?"
|