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JUGENDZENTRUM
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: JUGENDZENTRUM
Neutralität bewahren, rief ich mir selber ins Gedächtnis, weil ich ganz kurz davor stand die Augen im Kopf zu verdrehen und das junge Mädchen für ihre Ignoranz und Respektlosigkeit auszulachen. So funktionierte das hier aber nicht, zumindest nicht, wenn meine eine Autoritätsperson für die Jugendlichen sein sollte, und deshalb blieb ich auch ganz ruhig, bewegungslos auf meinem Platz stehen, verschränkte die Arme vor meiner Brust und wartete einfach, bis Cat ihr Telefonat beendet hatte und dann tatsächlich vor mir zum Stehen kam. Es wurde Zeit, dass ich mein Studium endlich abschloss, diese Arbeit hier würde mir irgendwann noch den letzten Nerv rauben. "Du warst zu Beginn des Trainings nicht da, deshalb hast du die Regeln wahrscheinlich verpasst, aber für jede Missachtung gibt es Straf-Liegestütze. Also- Bitte." Einladend deutete ich mit meiner Hand auf den Boden, doch weil ich schon davon ausging, dass Cat nicht diskussionslos meiner Bitte folgen würde, drehte ich ihr einfach wieder meinen Rücken zu und strafte sie mit Nichtachtung. Meistens funktionierte das am Besten, gerade bei so auffälligen, lauten Mädchen, die es gewohnt waren ständig im Mittelpunkt zu stehen. Dieses hier schien allerdings andere Pläne zu haben.
Ich half gerade einem anderen jungen Mann bei der Haltung seiner Arme, als die verbalen Beleidigungen durch den Raum hallten und ich noch glaubte ich könne das mit einem lauten, ermahnenden "Ruhe!" unterbinden. Falsch gedacht. Ehe ich mich versah gingen die Beiden tatsächlich aufeinander los und sorgten mit dieser Aufruhr sogar dafür, dass auch alle anderen Anwesenden aus ihren Übungen fielen und lieber - teilweise lachend - die Auseinandersetzung begafften. Fantastisch. "Auseinander! Sofort!" Schnellen Schrittes ging ich auf die beiden zu, drängte mich zwischen sie und drückte beide mit der Kraft meines Körpers auseinander. Jedes Mal, wenn sie wieder aufeinander losgehen wollten, verhinderte ich das mit meinen ausgestreckten Armen. Zu diesem jungen Mann hier hatte ich allerdings während der vergangenen Wochen schon eher einen Draht gefunden als zu Cat, er schien dieses Training ernst zu nehmen und seine Vorteile darin zu erkennen, also wandte ich mich ihm als Erstes mit hartem Blick zu und deutete in eine Ecke des Raumes. "Fünfzig Liegestütze", wies ich ihn an, doch obwohl er meckerte und sich beschwerte, kam er meiner Aufforderung nach und ging gefrustet dorthin, wo ich ihn haben wollte. Bei Cat würde das ein bisschen schwieriger, das war mir schon klar, als ich mich in ihre Richtung drehte und ihr in die Augen sah. "Das Gleiche gilt für dich! Euer Stress miteinander hat hier nichts verloren, ist das klar? Also los, andere Ecke." Um jedoch von Anfang an schon zu unterbinden, dass das junge Mädchen erneut meine Regeln missachtete, versuchte ich es sofort mit dem Druck der Gruppe. Auch das funktionierte gerade bei jungen Frauen besonders gut. "Solange du nicht damit fertig bist, ist die Stunde für keinen hier beendet. Alle bleiben." Ganz wie ich es beabsichtigt hatte ging dabei ein genervtes Raunen und Stöhnen durch den Raum. Einige versuchten es mit der altbekannten, ungeduldigen Boah, mach endlich!-Technik, andere sprachen ihr eher motivierend zu.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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07.10.2015 09:55 |
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Catherine Hudson
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RE: JUGENDZENTRUM
Cat selber viel es schon etwas schwerer, sich gegen Zac zu wehren als gegen den Kerl mit dem sie Unstimmigkeiten hatte. Sie Akzeptierte den Trainer mit dem breiten Kreuz noch nicht als Autoritätsperson oder jemanden, der ihr was zu sagen hatte aber er Leitete immerhin die Gruppe, in der sie noch ein paar Mal ihre scheiß Strafe absitzen musste. Das junge Mädchen ging davon aus, so lange, bis er einfach die Schnauze voll von ihr hatte und aufgeben würde – nicht, dass die Betreuer sich nicht Alternativ etwas kreatives Ausdenken würden aber das war schon fast Gewohnheit. Wie ein Party-Hopping nur eben von einer zur anderen Strafmaßnahme, wenigstens musste Cat dafür nichts zahlen. Oder aber das hier ging schneller, als sie dachte, denn eines stand schon fest als sie ihre Ecke ansteuerte: Mit dem Druck der Gruppe erreichte er bei ihr gar nichts. Besonders nicht mit der Hand voll, mit der sie schon seid Jahren in dem Kinderheim lebte und deren Streitereien tiefer saßen und zäh anhielten. Lieber sank sie auf den Boden, im Schneidersitz, den Rücken an die Wand und sah vor sich auf den Boden. Die Ignoranz zog richtige Aggressionen nach sich und wenn Zac nicht aufpassen würde, endete diese Sportstunde gleich in einer Massenschlägerei. Cat winkte damit nur das Ticket, nicht mehr her kommen zu müssen – wenn da nicht noch jemand auf der Bildfläche erschien. Blöd, die kleine Diva hatte doch in dem Ärger die Zeit aus den Augen verloren und ihren Freund vergessen, der sie Abholen sollte und der Gewiss nicht einer dieser Zeitgenossen war, die man warten lassen sollte. Es wurde ein wenig ruhiger in der Halle, auch in den Kreisen war sein Gesicht nicht Unbekannt und der ein oder andere hatte mehr als einmal Handy, Geldbörse oder Schuhe an ihren Freund oder seine Freunde verloren. Cat richtete sich auf, kam aber nicht schnell genug auf ihre zwei Beine als er ihren Arm schon umfasste und mit einem deutlichen Ruck dafür Sorge trug, dass sie ihm kerzengerade Gegenüberstand. „ Tut mir Leid, Strafliege...“ aber sie kam gar nicht so weit, bis er mit den Augen und einem erneuten Ruck an ihrem Arm die Stimme verstummen ließ. “ Mir scheiß egal, ich komm extra her und du lässt mich draußen warten? Unnötig Mädchen, einfach daneben. Mach den Mist hier zu Ende und dann kannst du nachkommen, Überleg´ dabei schon mal, wie du das wieder gut machst.“ Völlig entgegen dem, was er sagte, presste er ihr einen Kuss auf die Lippen, das musste doch Liebe sein, und ging. Dabei hob er noch die Hand in Zac´s Richtung “ Sorry für die kurze Störung, ich hab´s Eilig.“ Sicher, ihr Freund sah auch aus wie ein Geschäftsmann mit dringenden Terminen und nachkommen sollte sie nicht in den Keller eines Bekannten, der umfunktioniert war als Raum wo man sich zum Kiffen, Saufen, Zocken oder was auch immer traf. Egal, das zog, das zeigte Wirkung und ohne irgendjemand in der Sporthalle noch mal anzuschauen begann sie auch mit dem schmerzenden Oberarm und den Folgen des Alkohols die Liegestütze. Cat fixierte den Boden, wenn auch keiner der Anwesenden mehr lachte aber alle noch warteten, Zac hatte noch keinen von ihnen Entlassen. Cat war das Schnuppe, hier Bewies sie, wenn man wusste wie, dann konnte sie auch und obwohl ihr das Training fehlte genauso wie jede blau gemachte Sportstunde, die Raucherlunge wie Feuer brannte, gab sie sich alle Mühe die Strafe so schnell und souverän über die Bühne zu bringen, wie sie es dem Trainer nach von Anfang an hätte tun sollen. Nur hatte er ihr nichts zu sagen, ihr Freund schon. Die beiden glichen sich von der Statur her ziemlich, auch wenn Cat nie sagen könnte, was von ihrem Freund echt war und was künstliche Mittelchen schafften und viel Altersunterschied lag zwischen Zac und ihm auch bestimmt nicht aber dennoch waren sie Grund verschieden. An der Aussprache der Worte, an den Blicken, an seinem Benehmen und auch an der Kleidung ließ sich festmachen, es handelte sich um einen dieser Kleinkriminellen die nicht Erwachsen werden wollten und denen es auch heute noch gefiel, wenn der Raum verstummte vor Respekt oder Angst. In seinen Augen war das so wie ein Promi-Status. Cat´s Muskeln begannen bei der vierzigsten an zu zittern, sie kniff die Lider zusammen und biss die Zähne aufeinander. Fuck, dann doch lieber ne Ohrfeige als das hier. „ Danach ist Ende?“ Nicht das er sich einbildete, sie würde die Zeit nachholen, die sie gefehlt hatte, gleich brauchte sie eh erst ein Sauerstoffzelt aber Kratzbürstig sein und Sport? Damn, das war zu Anstrengend. „ Gibt´s ne Dusche hier irgendwo?“
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07.10.2015 21:27 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: JUGENDZENTRUM
Mehrmals versuchte ich mich daran zu erinnern, ob ich schon jemals zuvor ein so stures, aufmüpfiges Mädchen in meiner Sportgruppe gehabt hatte, aber nein. Ich konnte mich nicht daran erinnern. Keine meiner Techniken schien bei ihr zu funktionieren und obwohl ich wusste wie sehr das meine Autorität infrage stellte war ich schon kurz davor meine besagte Regel fallen zu lassen und einfach alle nach Hause zu schicken, bevor hier tatsächlich noch jeder auf jeden losging, während diese junge Frau einfach seelenruhig in einer Ecke saß und alle Anwesenden mit Desinteresse strafte, als es dann doch auf einmal ganz anders kam. Unsicher zog ich meine Stirn zusammen, als ein Mann den Raum betrat, der eigentlich eher in meinem Alter war, aber bei vielen der Jugendlichen wohl so viel Respekt auslöste, dass es auf einmal deutlich ruhiger wurde. Interessant. Aber ich kannte diese Art von Männern. Das waren diejenigen, die schon zu Schulzeiten die Schwächeren in Mülltonnen geschmissen oder mit dem Kopf in Toilettenschüsseln gesteckt hatten. Meistens, um zu kompensieren, dass ihre eigentlichen Bezugspersonen sie missachteten. Fast immer die Eltern oder älteren Geschwister. Doch diesen Gedanken konnte ich gar nicht fortführen, als sein Umgang mit Cat auf einmal meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich wollte schon einen Schritt auf die beiden zugehen, nachdem er sie so grob am Arm auf die Beine gezogen hatte, doch so weit kam ich nicht, bevor die Lippen der beiden einander trafen und er sich schon wieder abwandte, um wütend herauszugehen. Was war das denn für ein Auftritt? Mit verschränkten Armen sah ich dem jungen Mann nach und merkte deshalb auch erst ein paar Sekunden später, dass seine Art anscheinend ein Weg war, mit der man bei Cat etwas erreichen konnte, denn auf einmal tat sie genau das, was ich von ihr wollte. Fünfzig Liegestütze, auf die Zahl genau, selbst als ihre Muskeln schon zitterten zog sie ihre Strafaufgabe trotzdem durch. "Danach ist Ende", bestätigte ich ihre Frage tonlos, starrte noch immer regungslos auf ihren Körper hinab, aber in meinem Kopf arbeitete es. Das war mein Beruf und meine Leidenschaft. Im Kopf versuchte ich die Zusammenhänge zwischen dem herzustellen, was ich eben gesehen hatte. Weshalb sie so reagierte, wie sie reagierte. Wortlos deutete ich deshalb auch nur mit meiner Hand in Richtung der Duschräume für die Mädchen, wandte mich dann den anderen Jugendlichen zu und erklärte die Stunde für beendet. Eine Hand voll Jungs gingen auch noch unter die Dusche, aber die Meisten räumten lieber schnell ihre Sachen zusammen und verließen das Gebäude, weil sie durch die Verzögerung sowieso schon spät dran waren für ihre geplanten Verabredungen. Nur ich blieb genau da, wo ich war, inmitten der Halle, räumte ein paar Hanteln an die Seite und sah immer wieder zu den Umkleidekabinen, bis sich die Tür öffnete und Cat frisch geduscht wieder herauskam. Langsam richtete ich mich wieder auf, ging ein paar Schritte auf sie zu, diesmal jedoch viel weniger autoritär, als vorhin beim Training. "Kann ich mal kurz mit dir reden, Cat?" Es war erschreckend wie sehr sie mich an Nele erinnerte, mit den offenen Haaren nach dem Duschen nur noch viel mehr. "Dauert auch nicht lange."
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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08.10.2015 11:10 |
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Catherine Hudson
Unregistered
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RE: JUGENDZENTRUM
Na wenigstens hatte sie es dann damit endlich geschafft und nachdem er ihr den Weg zur Dusche deutete, ging sie ohne Umschweife dorthin und griff auf dem Weg nach ihrer Tasche. Wenn Cat in ihrem jungen Leben schon eines gelernt hatte, dann war es, wie sie ihrem Freund nun zeigen musste, wie Leid ihr das eben getan hatte und wie sehr sie ihn mochte. In den Kreisen in denen sie sich aufhielt war es immer wichtig Älter auszusehen, als man war, denn im Normalfall wurde sie gar nicht wie heute von den Bullen kontrolliert – die heute hatten sie einfach schon von Diebstählen in einem Drogeriemarkt gekannt und daher gewusst, sie war noch nicht Volljährig und deswegen hatte das Bier in ihrer Hand da auch nichts zu suchen gehabt. Dieses Älter werden erreichte man, wie so viele, andere, junge Mädchen auch mit Schminke und den richtigen Klamotten. Hatte schon etwas wahres an sich, wenn die Oma´s über die knappen Sachen der jungen Dinger heute Lästerten. Cat kam sehr gelegen hinzu, sie war von Natur aus weit Entwickelt für ihr Alter von der Statur, dem Körper und vom Gesicht. Das hatte sie sowohl von ihrer Ma als auch von ihrem Dad. Beide markante Züge. Sie trieb sich also länger als anzunehmen war in den Duschräumen herum, bis sie ihren eigenen Ansprüchen und Vorstellungen entsprach aber noch mehr die ihres Freundes erfüllte. Sollte Zac halt warten, er hatte doch sogar noch eine extra Schicht für sie dran hängen wollen, schien also nichts vor zu haben. Sie richtete ihr Pony, was sie beim Sport aus dem Gesicht verbannt hatte, über den rußig, schwarz geschminkten Augen und zog an einer Masche die durcheinander geratene Netzstrumpfhose nach oben als sie auf ihn zu schlenderte, gerade öffnete sie die verführerisch glänzenden Lippen als sie seinem Abschied ins Wort fiel. Er wollte mit ihr Reden? Skeptisch legte sie die Stirn in Falten, wollte ihn schon Blocken als ihr was in den Sinn kam. Klar doch, er hatte genug von dem Stress. Also ließ sie sich bereitwillig darauf ein, nickte Verständnisvoll noch eher er Luft holen konnte um ihr die gute Nachricht selber zu Übermitteln. „ Schon in Ordnung, ich weiß ja wie Motiviert ihr neuen, jungen immer seid...“ Pha, aus ihrem Mund, wie viel Älter er wohl war als sie? Trotzdem hatte sie bei der Dauer ihres Aufenthaltes im Kinderheim schon einige kommen und gehen sehen „...und ich Beruhige dich auch, wenn du mich aus der Sportgruppe schmeißt, lassen sich meine Betreuer auch was neues einfallen, was mich richtig abfucken wird. Das passt hier einfach nicht...“ mit einer Bewegung deutete sie durch den Raum. „ Ich finde Sport scheiße, ich finde diese ganzen Menschen hier scheiße und das hat nichts mit dir Persönlich zu tun aber diese Art und Weise.“ Cat hob die Schultern ohne das weiter auszubauen. Er redete mit ihr, als sei er ihr Dad, war er aber nicht und deswegen wollte sie sich auch von ihm so nichts sagen lassen. Man hatte schon so seine Probleme mit den Menschen, die sich Jugendarbeit verschrieben, wenn man selber weinend den Armen seines Papa´s entrissen wurde. „ Also, regelst du das mit den Zuständigen oder ist das mein Part?“ Cat war sich eigentlich absolut Sicher nach der fast Schlägerei am Ende, wäre das hier auch das Ende und hielt ihm die Faust hin, nach dem Motto Perfekt, das haben wir sauber über die Bühne gebracht und siehe da, sie konnte dabei sogar Lächeln.
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08.10.2015 20:38 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: JUGENDZENTRUM
Verwirrt legte sich meine Stirn in Falten, als Cat ganz offensichtlich etwas ganz anderes in diese Konversation hinein interpretierte, als ich eigentlich im Sinn gehabt hatte, aber in Ordnung. Ich ließ sie trotzdem reden und speicherte mir all diese Informationen über sie lieber ordentlich ab, denn das alles könnte mir früher oder später noch nützlich sein. Dass ich ganz weit davon entfernt war sie jetzt einfach so ziehen zu lassen, müsste ihr auch langsam klar werden, als ich meinen Blick auf ihre geballte Faust senkte, doch anstatt einzuschlagen nur wieder meine Augen in ihr Gesicht hob. "Tut mir Leid, dass ich dich enttäuschen muss, Cat, aber ich hab nicht vor dich aus der Gruppe zu schmeißen. Das ist auch nicht der Grund dafür, weshalb ich mit dir reden wollte." Es gab kaum jemanden, den man schwieriger erreichen konnte, als junge, spätpubertierende Mädchen. Da konnte man nur die falschen Worte wählen, das zeigte die dunkelhaarige Dame mir heute schon zum wiederholte Male, indem sie mich so genervt ansah. "Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht sicher, ob du hier wirklich richtig aufgehoben bist, weil du auf mich nicht den Eindruck machst, als müsstest du deine Wut und deine Aggressionen mit körperlicher Betätigung ausgleichen, aber das heißt nicht, dass dieser Kurs hier unnötig oder unsinnig ist." Schon aus Prinzip konnte ich Cat nicht sofort vor die Tür setzen, man gab diese Jugendlichen nicht so leicht wieder auf. Ich zumindest nicht.
Mit dieser sanften Tour kam ich bei der jungen Frau aber auch nicht weit, das hatte mir der Auftritt ihres Freundes eben eindrucksvoll bewiesen, und deshalb verschränkte ich auch erneut meine Arme vor der Brust. "Hör zu, du hast vielleicht keinen Bock auf den Sport oder die Leute hier, aber wenn du der Meinung bist, dass du mich mit deinem Rumgezicke schnell wieder los bist, dann muss ich dich enttäuschen. Ich bin stressresistenter, als du denkst. Wenn du meinst, dass du in einer Ecke sitzen und schmollen musst, dann bitte. Ich kann dich nicht an den Füßen in den Raum ziehen oder die Übungen für dich erledigen, aber du wirst drei Mal die Woche pünktlich hier auf der Matte stehen oder dein Verhalten hat Konsequenzen. Ich bin mir sicher, dass du das alles absolut nicht hören willst, aber vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt mir doch mal zuzuhören und ein paar der Techniken auszuprobieren. Wenn dein Macker dich noch einmal so anfasst wie er es gerade getan hat, dann lernst du bei mir wenigstens die Grundlagen, um dich dagegen zu wehren. Nur ein Denkanstoß." Bevor sie mich für die Beleidigung an ihrem Freund angiften konnte, hob ich schon meine Handflächen friedlich in die Luft und schüttelte den Kopf. "Also, ich würde sagen wir sehen uns übermorgen. Deine Attitüde kannst du dann gerne Zuhause lassen, ebenso wie dein Handy." Schwer nickte ich ihr zu, wollte mich schon abwenden, um mich gar nicht erst auf eine Diskussion mit ihr einzulassen, aber hielt dann doch noch einmal inne. "Und noch was, Cat. Versuch mal in Erwägung zu ziehen, dass ich nicht dein Feind bin, in Ordnung? Wir müssen diesen ganzen Samariter-Ich will dir doch nur helfen-Quatsch auch nicht auspacken, aber ich verspreche dir, dass das hier-" Ich deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung im Trainingsraum einmal um mich. "Sehr nützlich für dich sein kann." Und für mich wäre es sehr nützlich ein bisschen mehr über dieses Mädchen zu erfahren, das ich absolut nicht einschätzen konnte. Vielleicht sollte ich ein paar Gefallen bei den Betreuern einfordern und mir Einblick in ihre Akte verschaffen.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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09.10.2015 10:38 |
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Catherine Hudson
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RE: JUGENDZENTRUM
Die gute Miene war wieder dahin und ihre Laune auch, so ein Dreck. Aufhorchen tat sie nur, als er ihr sagte, sie machte auf ihn nicht den Eindruck hier her zu gehören – gut, er kannte sich ja mit so was aus, oder? Cat hatte nämlich keine Ahnung, wo und wie dieser Ausraster in ihr Zustande kamen. Klar, der Psychologe sagte aus ihrer Gewalt geprägten Kindheit aber für sie war das nur ein weiteres Mal, wo man ihrem Vater den schwarzen Peter zuschieben wollte und das konnte Cat nicht Akzeptieren. Danach plapperte er den gleichen Nonsens wie die anderen alle, von wegen, man sollte mit Konsequenzen rechnen und sie sollte Pünktlich sein, jaja. Als hätte jemand wie sie das nicht schon tausendmal Gehört und sich auch tausendmal nicht daran gehalten. „ Richtig, du kannst mich nicht zwingen und wenn heute nicht etwas dazwischen gekommen wäre, wäre ich auch nicht hier gewesen. Konsequenzen? Willst du mich einsacken kommen?“ Sie lachte auf, wurde ihr oft genug Angedroht und es war noch nie eingetreten. Also bitte. Das Kinderheim hatte auch mal damit gedroht sie vor die Tür zu setzen und sie hätte als letzte ein Problem damit aber die durften nicht. Cat war erst siebzehn. „Die Leute fucken sich auf mich ab und ich auf die Leute, was soll denn das?“ Ohja, sie hatte ein Problem mit diesen Menschen hier ihre Freizeit zu verbringen, wenigstens das hätte man ihr Ersparen können. „ Und Sport? Sich hauen? Auf Kommando? Deckung? Wie Lächerlich -“ Herausfordernd blickte sie ihn an und einfach aus einem Reflex heraus, den Gedanken raus zu lassen, den sie schon die ganze Zeit in sich trug stieß sie ihn so fest es eben ging gegen seine Schulter und was passierte? Genau, nichts, weil er nicht damit rechnete. „- Das sieht man nicht kommen, wenn man es richtig anstellt. Wenn doch, ist es meistens keine Gefahr weil der andere dann schlecht darin ist. Ich brauche keine fetten Muskeln, das ruiniert meine Figur.“ Cat hatte eine ganz eigene Definition der Gewalt und auch wegen dieser Tatsache schaute sie verwirrt in seine Augen als er ihren Macker ins Boot holen wollte. „ Stopp mal. Ich habe ihn da draußen warten lassen, das war blöd von mir und mein Fehler also kann ich verstehen, dass er Sauer war. Mir tat das Leid. Er liebt mich.“ Ob Zac zwischen den Zeilen auch heraushören konnte, wie sie diese grobe Art mit Zuneigung rechtfertigte oder eher noch Verwechselte war ihr nicht klar aber auch egal. Das Mädchen mit den dunklen Augen konnte Ignorant sein aber sie hatte schon Verstanden, wie die Gesellschaft ihre Ansichten nicht teilte oder zumindest diese elendigen Sozial-Menschen „ Auch egal, wäre nur Nett, wenn der Betreuer fragt – erwähne das gar nicht erst.“ Zac war bestimmt nicht in der Situation, ihr einen gefallen tun zu wollen und erst Recht nicht ohne Grund aber man konnte es ja mal Probieren und damit Stress im Heim vermeiden. Da hatte sie natürlich Angst, dass man ihr den Umgang mit ihr Verbot oder Einschränkte. „ Das wäre es dann auch mit dem Samarita oder Feind Spiel, du bist beides nicht und wir müssen auch nicht Quatschen. Keine Ahnung wie lange du den Kram schon lernst aber ich lebe hier schon einige Jahre im Heim und es ist immer wieder diese Leier. Für uns ist das manchmal wie für den Führerschein lernen, wenn man mit euch Redet.“ Genau, das Gegenüber arbeitete eine Imaginäre Checkliste ab und man selber war gut und gab die Antworten, um alles in die richtige Richtung zu lenken oder man ritt sich richtig in den Mist und wurde zu einem schweren Fall. Nein Danke. Das sie schon einer dieser schweren Fälle war, ahnte sie nicht weil eigentlich hielt sie sich doch aus allem raus. „ Okay, war es das dann?“ Sie wusste noch nicht genau, ob sie die Stunde aufsuchen würde oder nicht aber ein Fakt gab es, ihr Handy war am Start. Was wenn ihr Freund oder aber ihr Papa sich meldeten? Nein, Cat gab die Hoffnung nicht auf!
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10.10.2015 02:01 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: JUGENDZENTRUM
Cat sagte einige Dinge, die ich nicht nachvollziehen konnte und die mich immer wieder inne halten ließen, um mit gerunzelter Stirn den Blick in ihre Augen zu heben, aber ich blieb trotzdem bei dem, was ich mir vorgenommen hatte, und zuckte gleichgültig mit den Schultern, als sie damit fertig war mir ihren Standpunkt deutlich zu machen. Ich hatte definitiv Besseres zutun, als mich jetzt auf Diskussion mit einem zickigen, arroganten jungen Mädchen einzulassen. "Ja, ich denke das war es dann. Aber wenn du willst, dass das mit deinem Freund unter uns bleibt, dann sehen wir uns übermorgen." Diesmal wandte ich ihr nach einem schweren, abschließenden Nicken meinerseits tatsächlich den Rücken zu, räumte den Trainingsraum auf und nahm mir innerlich fest vor, dass ich herausfinden wollte, was da tatsächlich in ihr vorging. Warum sie so verquere Ansichten bezüglich ihrer Beziehung hatte und weshalb sie nicht wollte, dass ich mit einem Betreuer über das Geschehen sprach.
Wenigstens erschien Cat zwei Tage später tatsächlich beim Training, fast pünktlich sogar, und machte ein wenig widerwillig die Übungen mit, nur von ihrem Handy wollte sie sich partout nicht trennen. Ich konnte nicht recht einschätzen, ob sie hier war, weil ich mit meinen Worten etwas bei ihr erreicht hatte, ob es dabei um unsere Übereinkunft ging oder ob ein Betreuer sie wieder hierher zerren musste, aber für den Moment vermied ich es ihr zu viel Aufmerksamkeit und Lob für etwas zu schenken, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, und behandelte sie deshalb wie alle anderen Jugendlichen in meiner Gruppe. Dazu gehörte auch, dass ich sie vorerst nicht nochmal zu einem Gespräch unter vier Augen bat, sondern sie - wie alle anderen auch - pünktlich entließ.
Das änderte sich erst etwa eineinhalb Wochen später, nachdem ich endlich mit einem Betreuer gesprochen hatte, mit dem ich mich ausnahmsweise ganz gut verstand. Über das Leben der Jugendlichen mit mir zu reden brach natürlich seine Schweigepflicht, aber wir kannten einander schon länger und er wusste, dass ich immer nur das Beste für die Kids im Sinn hatte und dass es mir auch äußerst gut lag einen Draht zu ihnen aufzubauen. Meistens mit den Jungs, aber laut ihm galt Cat im Moment als ein Problemkind. Dass keiner der Betreuer es schaffte zu ihr durchzukommen und dass er wirklich viel Hoffnung in das Training mit mir legte. Und deshalb erzählte er mir auch von ihrer Vergangenheit, von dem frühen Tod ihrer Mutter und der Misshandlung ihres Vaters. Er redete von ihrem Leben im Heim, von ihrem Alkoholkonsum, ihren Beziehungen, von dem Ruf, den sie inne hatte und sagte mir auch, dass ihr aktueller Freund den Betreuern ein Dorn im Auge war, weil es schien als ginge er sehr grob mit ihr um. In den nächsten Tagen arbeitete es in meinem Kopf merklich, ich versuchte Cats Familienleben und ihre Reaktionen mit den Büchern und Forschungen zu vergleichen, die ich für mein Studium gelesen hatte, und einen Zusammenhang daraus herzustellen. Ich war zwar kein Psychologe, aber es war ganz offensichtlich, dass Gewalt schon immer ein großes Thema für sie gewesen war. Aber auch, dass sie diese Gewalt ihr gegenüber ganz falsch assoziierte. Was letztendlich dazu führte, dass sie die Gewalt in sich selber auch nicht recht verstehen konnte. Das alles war zwar nichts äußerst Ungewöhnliches, denn viele Jugendliche aus gewalttätigen Haushalten wurden im Laufe ihres Leben auch handgreiflich, jedem Zweiten in meiner Gruppe ging es so, aber den Meisten konnte ich mit meinem Training auch tatsächlich helfen. Ihr nicht. Zumindest schien sie es nicht an sich heran lassen zu wollen, also musste ich doch etwas anderes versuchen, oder? Objektiv gesehen lag das nicht in meinem Aufgabenbereich, natürlich nicht, aber- ich konnte sie auch nicht einfach sich selber überlassen. Sie wurde bald 18 Jahre alt, volljährig, und konnte dann tun und lassen, was sie wollte. Wenn sie dann entschied bei ihrem wütenden Freund einzuziehen, dann konnte sie niemand mehr daran hindern. Und nach Lahjas Auszug vor zwei Tagen hatte ich doch sowieso wieder zu viel Zeit.
Noch zwei Tage später, nach dem Training, bei dem Cat überraschenderweise nicht erschienen war, ging ich deshalb auch in dem Heim vorbei, in dem sie lebte, begrüßte einige ihrer Mitbewohner, sprach mit ein paar anderen Jugendlichen, denen ich begegnete, aber fragte letztendlich eine Betreuerin nach dem Zimmer von der 17-Jährigen, um dort an die Tür zu klopfen.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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10.10.2015 16:34 |
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Catherine Hudson
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RE: JUGENDZENTRUM
Wenn man zu Cat´s Zimmer wollte, musste man sich in der Regel unten Anmelden – Besucher mussten beim ersten Mal den Personalausweis zum kopieren herausgeben, damit nachher nachvollzogen werden konnte, wenn es Stress gab oder was fehlte, wer sich in dem Haus aufgehalten hatte. Eine Absicherung gegen die kriminellen Freunde, sozusagen. Außerdem war mit An- und Abmeldung gewährleistet, dass sich alle an die Besucherzeiten hielten. Hier konnte man nicht machen, was man wollte, es gab Regel und Bettzeiten. Besuch über Nacht war nicht gestattet und am Morgen um sieben in der Früh gab es einen Kontrollgang. Für Cat war das alles nichts neues mehr, sie hatte sich an den Flur mit den unzähligen Türen gewöhnt und dem einen Badezimmer, was sich die Mädchen teilten. Jungen und Mädchen waren nach Fluren getrennt und jeder besaß eine Chip-Karte um sein Zimmer zu betreten, wenigstens gab es Einzelzimmer. Heute war das ein Segen, damals, als sie hier angekommen war hatten die Flure und die vielen dunklen Ecken ihr Angst gemacht und manchmal hatte sie sich bis Sonnenaufgang nicht getraut auf Toilette zu gehen, so ganz alleine. Ihr Papa war nicht mehr da um in der Dunkelheit auf sie aufzupassen. Die junge Frau kämpfte noch heute mit der Angst im Dunklen, was aber kaum jemand wusste und niemand annahm. Es war schon an sich verdammt unüblich, dass sie sich um diese Uhrzeit in ihrem Zimmer aufhielt – sie ging ja schon aus der Tür, wenn die Schule beginnen würde nur tauchte sie da nicht auf und vermied es vor dem Abendessen wieder zu kommen. Auch dafür gab es Zeiten und wenn man wie sie keinen Job hatte und das Taschengeld für alles andere drauf ging aber nicht eine warme Mahlzeit, war es verdammt bitter, die Essenszeiten zu versäumen. Dann knurrte der Magen einem bis zum nächsten Morgen. Da sie es in den Familien ihrer Freunde kaum ertrug, ging sie auch nicht mehr zu denen mit einen Teller gekochtes Essen abgreifen – oder je nach Situation ein Mikrowellen Fertiggericht. Nur bei ihren älteren Freunden, die alleine lebten, da ging das klar.
Heute war sie aber in ihrem Zimmer, in vollem Bewusstsein gerade die Sportstunde verpasst zu haben – deswegen wollte sie sich auch gleich aus dem Staub machen, denn wenn das auffiel, dann kam mit Sicherheit jemand vorbei, den Zac ihr auf den Hals gehetzt hatte. Die letzten Stunden war sie Anwesend gewesen und hatte auch mitgemacht, unwillig und mit den anderen kam es immer wieder zu Wortwechseln aber immerhin – er schien sich ja auch an seinen Teil der Verabredung zu halten. Für nichts in der Welt hätte sie zugegeben, dass sie an diesen Abenden verdammt ruhig und ohne Zwischenfälle einschlief. An ihren ganz bitteren und ungenießbaren Tagen hatte sie meistens in der Nacht mit ihren Schlafstörungen zu kämpfen, ganz vielleicht kamen die auch daher, dass sie zunehmend Unausgelastet war. Das war jetzt aber auch alles scheiß egal, sie hatte ganz andere Sorgen und Zac musste sich auch nicht mehr an seinen Teil des Deals halten weil es keine Grundlage mehr gab. Vor zwei Tagen hatte ihr Freund sie abserviert, einfach so. Cat war am Boden zerstört und verzweifelte an der Suche, was sie falsch gemacht hatte und es ging los wie immer, wenn eine ihrer Beziehungen in die Brüche ging. Sie begann auf WhatsApp oder Facebook zu stalken, überall aufzutauchen, wo sie ihn Vermutete und das so aufreizend, um ihn wieder von sich zu Überzeugen. Das sollte mit siebzehn eigentlich nicht mehr passieren aber manchmal hinkte sie in der Entwicklung etwas hinterher und steigerte sich in das Geschehnis, so lange, bis jemand neues kam, um dessen Gunst sie sich Mühte oder aber der sie Begehrte. Also war es heute Nachmittag zum unvermeidlichen gekommen, sie wurde damit Konfrontiert, dass ihr Exfreund schon mit einer neuen den Weg entlang kam. Sie blinzelten sich verliebt an und Cat brannten die Sicherungen durch, schon wieder stand sie unter dem Einfluss von Alkohol, mit dem sie ihren Kummer bekämpfte und hatte sich eigentlich vorgenommen offensiv einen Versuch zu starten, ihren Freund zurück zu erobern. Das hier traf sie wie ein Stoß mitten in ihr Herz. Sie begann also die andere Frau in der Gruppe an zu zicken und sobald die einen Moment unaufmerksam war, ihren neuen Freund anzumachen, bis ihr Exfreund die Fassung verlor. Ihr sagte, sie benehme sich wie ein Kind und trotzdem ließ der Alkohol sie so Resistent werden, es war ja auch ihre letzte Chance, sie bemühte sich unbeirrt weiter. Nur eine Frage der Zeit bis er ausholte, ihr heftig die flache Hand gegen die Wange donnerte und sie unnötig mit dem Rücken gegen die Parkbank schleuderte. Cat war richtig benommen, bekam kaum Luft und einer der wenigen Freunde, die echt waren, schleuste sie Heimlich in die Einrichtung in der sie wohnte, kümmerte sich um einen Eisbeutel und riet ihr sich erst zu Beruhigen und was zu schlafen. Großzügig ließ er ihr auch die halbe Flasche Vodka in einer Cola zurück, Alkohol war hier Streng verboten aber die Tarnung nicht mehr schwer. Kaum war sie alleine, begann sie zu weinen, zog ein Bild von Adam und ihrer Ma aus der Schublade. Das waren die Momente, in denen sie doch ihre Eltern brauchte und deswegen waren es auch die, in denen die beiden ihr am meisten fehlten. Natürlich war das ihr Schuld, was passiert war und natürlich hatte sie das alles selber verbockt – sie hatte ihn zu sehr bedrängt aber mit der Ohrfeige hatte er ihr doch gezeigt, sie war ihm nicht egal. An den Sportunterricht war nicht zu denken, denn auch nach einer Stunde in der sie auf ihrem Bett mit dem Konsum von dem Vodka beschäftigt war, der Liebe hinterher trauerte, die Sicher nie eine war und ihre Wange auf das Bild der Eltern drückte, verschwand der Schmerz am Rücken nicht sondern wurde kaum zu Ertragen. Prellungen taten mehr weh als Brüche, hatte sie mal aufgeschnappt aber sie brauchte irgendwas um runter zu kommen. Mehr Alkohol oder was zu rauchen, das stand fest. Bevor der Stoff also leer gehen konnte, richtete sie sich keuchend auf und begann die Spuren auf ihrer Wange verschwinden zu lassen. Nach der Stunde war wegen des Eises die Schwellung ausgeblieben aber von ihrem Wangenknochen bis hin zur Mitte der Augen zog sich ein blauer Schimmer, das würde noch richtig fies aussehen. Cat war Profi darin, solche Blessuren unter Lidschatten und Schminke verschwinden zu lassen, durch ihre Exfreunde – sie glichen sich eigentlich alle sehr – und als das Pony mit der Sonnenbrille bündig schien, war auf den ersten Blick nichts zu erkennen. Jetzt einfach nur noch schnell nach draußen in die Sonne und sich mit der Brille nicht zu lange im dunklen Flur herumtreiben, dann würde das schon werden. Umständlich zog sie auch eine dünne Jacke über die Arme, denn die Kleidung war noch immer knapp also Bauch- und Beinfreiheit war gegeben und sie konnte nicht mal im Spiegel checken, wie ihr Rücken aussah, so weit ließ sich die Wirbelsäule nicht drehen. Mit dem restlichen Gemsich aus Cola und Vodka bewaffnet, schrieb sie ihrem Stammversorger mit Gras und ihr eigener Fehler, dabei achtete sie nicht darauf, dass jemand hinter der Tür stand. Wie dumm! Sonst hätte sie gewartet, bis Zac weg gewesen wäre, hätte sie doch nur das klopfen gehört aber nein, so rannte sie dem Sporttrainer sofort in die Arme. Jetzt galt es schnell zu Reagieren, war ja nicht das erste Mal, dass so was passierte und wohl wissend hatte sie sich einen Kaugummi eingeworfen. Betreuer liefen hier überall herum. Trotz dem pochen in der einen Gesichtshälfte biss sie ein paar mal kräftig bevor sie den Mund aufmachte „ Sorry, ich bin krank, war auch nicht in der Schule, hab gerade gekotzt und wollte zum Arzt.“ Dreist und obwohl sie ihn eiskalt anlog, hob sie auch noch die Tarn-Cola an um ihm zu Signalisieren, dass sie sich mit Cola gegen die Übelkeit über Wasser hielt. „ Ja, ich hätte mich melden sollen, kommt nicht wieder vor.“ Würde es auch nicht, sie würde nicht wieder auftauchen, denn sie hatte über den Tag in Erwägung gezogen das sie durch den Sport zu wenig Zeit für ihren Freund gehabt hatte und auch das ein Mädchen einen solchen Sport nicht ausübte, das fand kein Kerl cool. Wenn sie ihn zurück gewinnen wollte, ja, auch jetzt noch, dann würde sie diesen Fehler ausmerzen müssen. Alle Ungereimtheiten beseitigt? Klasse. Cat wollte sich an ihm vorbei schieben, wenn auch nicht ganz so Elegant.
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10.10.2015 20:08 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: JUGENDZENTRUM
Natürlich war die große Sonnenbrille auf dem Gesicht von Cat das Erste, was mir ins Auge stach, als sie plötzlich aus ihrem Zimmer stolperte und etwas überfordert zu mir aufsah. Innerhalb von Gebäuden trug man keine Sonnenbrille, vor allem nicht in dunklen Fluren, aber obwohl ich merkte, dass das völlig absurd war, verließ ich darüber kein Wort. Vorerst. Dafür war es zu banal und der Grund, weshalb ich hierher gekommen war, ein ganz anderer. "Ja, du hättest dich melden sollen, aber deshalb bin ich nicht hier, Cat. Kann ich kurz mit dir reden?" Weil ich schon merkte wie sie mir ins Wort fallen wollte, hob ich direkt meine Hand an und erstickte ihren Protest dadurch im Keim. "Bei Ärzten muss man sowieso mindestens eine halbe Stunde warten, ich fass mich auch kurz." Um mich selber einzuladen, deutete ich mit meinen Augen in einer auffälligen Geste auf die Tür hinter ihr und drängte sie dadurch wohl penetrant genug, dass sie genervt nachgab und mich in ihr Zimmer hineinließ. Mädchenhaft, stellte ich fest. Mein Blick blieb an einem Foto hängen, das auffällig auf ihrem Bett lag, aber noch ehe ich mich damit weiter beschäftigen konnte, sah ich Cat wieder in die Augen und drückte meine Hände ineinander. Ihre Zimmertür hatte ich absichtlich einen Spalt offen stehen lassen, gerade bei so jungen Mädchen sah man es in unserer Gesellschaft nicht gerne, wenn sie mit älteren Männern hinter verschlossenen Türen allein waren. "Ich bin vorbei gekommen, weil ich dir ein Angebot machen wollte, Cat. Ich weiß, dass du so deine Probleme mit dem Training hast - insbesondere mit den Leuten, die ebenfalls in der Gruppe sind - aber nicht nur ich, sondern auch deine Betreuer sind der Meinung, dass sich der Sport positiv auf dich auswirkt. Du bist ausgelasteter, oder? Ruhiger? Die Übungen, die wir da machen, sind vielleicht nicht perfekt für dich, aber das ist mit ein Grund, warum ich hier bin: Ich würde dir gerne anbieten, dass wir zusammen trainieren, alleine. Du und ich. Wir würden den Sport eher auf deine Bedürfnisse anpassen und mehr ins Ausdauertraining gehen, als ins Krafttraining, außerdem würdest du nicht mehr ständig mit den anderen Jungs aneinander geraten. Und damit wäre natürlich auch deine Strafaufgabe angehakt, für den kleinen Aussetzer mit dem Stuhl. Das Einzige, was ich im Gegenzug erwarte - falls du dich dazu entscheiden solltest dieses Angebot anzunehmen - ist, dass du die Sache ernst nimmst. Dass du pünktlich bist und du mich mit dem gleichen Respekt behandelst, den ich dir auch entgegen bringe." Ich nickte einmal schwer, während ich Cat noch immer durchgehend auf die dunkle Brille starrte, die ihre Augen verdeckten. "Was sagst du? Übrigens: Die Sonne scheint hier drinnen nicht. Und wenn ich mit dir rede, würde ich dir auch ganz gerne in die Augen sehen."
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
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11.10.2015 18:15 |
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Catherine Hudson
Unregistered
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RE: JUGENDZENTRUM
Es war nicht mal sein Blick, der sie dazu brachte, ihn letzten Endes doch in ihr Zimmer zu lassen sondern viel eher, dass sie sich mit einem kurz Reden ganz viel Stress vom Hals halten konnte. Wenn Zac nämlich Abgewiesen werden würde, würde er in nächster Instanz zu den Betreuern gehen und viel Wirbel oder Ärger hielt sich Cat gerne vom Hals. Besonders an dem heutigen Tag. Warum war sie denn nicht auch fünf Minuten eher oder später fertig gewesen, verdammt! Ihr Zimmer war wirklich viel mehr Mädchen als in ihr steckte, das ganze rosa und niedlich gefiel aber den Männern an Frauen. Zumindest die, die sie sich aussuchte. Sie hatte schnell raus, die standen eben auf niedlich und wenn man seine schwächere Rolle auch für andere Sichtbar machte. Mit niedlich, sexy und ein bisschen naiv bekam man schnell Aufmerksamkeit aus der dann eine Beziehung wurde. Deswegen sagte ihr auch das Training nicht zu und das war auch der Grund warum die Hardcore CD´s, die sie so gerne hörte, für gewöhnlich in einer Schublade ganz unten versteckt waren. Nur eine lag oben neben der Anlage weil sie gerade, in den letzten zwei Tagen Liebeskummer, in den geschrienen Texten Verständnis für ihr Inneres gefunden hatte. Einziges Zeichen, was Interesse an einer alternativen Szene vermitteln könnte, waren die Tattoos an den Armen, die sie vor ein paar Jahren von einer Freundin – natürlich ohne Erlaubnis oder Ausbildung – hatte stechen lassen und auch da hatte sie schon auf die niedlichen Motive gesetzt. Das spielte nun aber alles keine Rolle, sie wollte sich ja anhören was Zac zu sagen hatte um ihn schnellstmöglich wieder los zu werden. Ihr Rücken schmerzte beim herumstehen so, sie stützte sich mit einer Hand auf den Schreibtisch und mit der anderen ihre Hüfte aber ihre Körpersprache signalisierten etwas anderes. Das sie so gelangweilt von ihm war, dass sie eine solche genervte Haltung einnehmen musste. „ Und warum bietest du mir das an? Was hast du davon?“ Cat sprach Sozialarbeitern nicht zu, sich solche Aktionen ohne Hintergedanken einfallen zu lassen, dafür wurde sie auch schon zu oft reingelegt um näher an sie heran zu kommen. Das ihr das gut tat in Form von mehr Ruhe und Ausgeglichenheit, bestätigte sie ihm nicht aber sie verneinte es genau so wenig. „ Aber in Ordnung, klingt besser als sich mit den Gesichtern nicht nur hier im Heim herum Ärgern zu müssen. Andere Frage, wie oft wird das sein?“ Das waren persönliche Dinge und eigentlich passte es ihr schon nicht, ihn darüber einzuweihen aber weil es auf einem Mädchenflur eindeutig zu viele, lauschende Ohren gab, war Cat es, die die Tür zuschob und das Schloss klackte – hatte keinen zu Interessieren, was sie mit Zac verhandelte. Bei einem Gespräch mit einem Bezugsbetreuer durfte auch keiner Zuhören. „Mein... Freund hat Schluss gemacht und wenn ich das wieder gerade gebogen habe, dann brauche ich mehr Zeit.“ Und weil ihr eines schon ganz bewusst war, dass er mit der Sonnenbrille nicht nachgeben würde, bis sie ihm in die Augen sehen würde. Nicht weil er darauf Wert legte sondern weil die viel zu auffällig in dem Flur und Zimmer war, sie war zickig aber nicht blöd. „ Tu nicht so Scheinheilig, du weißt was Sache ist. Ich hatte ein bisschen... Stress. Ob du nun zu viel Freizeit hast oder was auch immer, das du mir das mit dem Training anbietest, könntest du dann auch mit mir so umgehen, als wäre ich nicht als Kind zu heftig auf den Kopf gefallen, okay?“ Sie zog die Brille hinab, na wenigstens sah das durch das Make Up alles nur halb so schlimm aus. Sie konnte ja auch nicht Wissen, dass Zac sich mit Hämatomen bestens auskannte. „ Deswegen war ich nicht beim Training, keine Lust auf die blöden Sprüche gehabt.“ Cat nahm nicht in den Mund, wer das war und schützte ihren Exfreund auch davor, dass Zac herausfand, dieses Veilchen war nicht alles. Noch belog sie Zac aber auch nicht und beschuldigte jemand anderen, das wäre wirklich kontraproduktiv, wenn sie von ihm gerade verlangt hatte, sie nicht wie eine dumme zu Behandeln. Verzwickt war das mit diesem neuen Sozial-Studenten, er hatte immer durch einen Zufall einen Vorteil auf seiner Seite. Obwohl das mit Sicherheit nicht das letzte Mal sein würde, dass sie ihn oder einen anderen Betreuer anlog.
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11.10.2015 20:35 |
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