Antwort schreiben 
KRANKENHAUS
Verfasser Nachricht
Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?


Beiträge: 229
Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #11
RE: KRANKENHAUS
Sofort schüttelte ich den Kopf, als Madison ihre Hand hob und ihre Finger langsam über ihr Gesicht zog. Natürlich hatte sie nach ihrem Sturz durch die Scheibe ein paar Schnittverletzungen abbekommen, aber die waren nach vier Wochen alle verheilt, nichts von dem Unfall war noch zu erkennen. "Nein, ich meine- wie du mich ansiehst. Das ist- anders. Als hättest du mich noch nie vorher gesehen. Wie traurig, ich war früher mal schöner, als jetzt." Über diese ironischen Worte musste ich selber einmal auflachen, so wie immer, aber diesmal blieb es mir im Hals stecken, weil ich merkte, dass die Frau vor mir auch das nicht kannte. Meinen Sarkasmus. Und dass die Situation für sie genauso schlimm sein musste wie für mich, wenn nicht noch schlimmer. Sie hatte keine Ahnung, wer sie war, das war doch keine Grundlage für dumme Scherze. Zumindest, wenn man nicht wusste, dass ich selbst in den schlimmsten Momenten zu solchen Aussagen in der Lage war. "Entschuldige. Warte." Ich zog mein Handy aus der Hosentasche, öffnete die Frontkamera und hielt es meiner Frau entgegen. "Da kannst du dich ansehen. Wenn du möchtest. Bei den Bildern sind auch einige Fotos von uns. Ich weiß nicht, ob dich das überfordert, aber- wenn du das sehen möchtest, dann- kannst du dich gerne da durchklicken." Noch einmal legte ich eine Hand in meinen Nacken und rieb nervös darüber, schaffte es aber noch immer nicht den Blick von Madison abzuwenden. Sie wusste nicht einmal wie sie aussah. Wie beängstigend das sein musste konnte ich nur erahnen. "Vier Wochen warst du im Koma, ja. Und es waren einige Leute hier, du hast viele Freunde. Du- bist Tätowiererin." Meine Mundwinkel hoben sich zu einem sanften Lächeln, als ich auf ihre tätowierten Unterarme deutete, die sie auch ohne Spiegel sehen konnte. "Einige Kunden von dir haben sogar Briefe oder Genesungskarten geschrieben, ich hab sie alle gesammelt und mit nach Hause genommen." Ich gab mir alle Mühe die Fragen von meiner Frau so gut es ging zu beantworten, aber es ließ sich auch nicht verbergen, dass ich immer wieder ins Stocken geriet. Weil ich mich in dieser Situation noch nicht zurecht fand. "Wir haben zwei Mal geheiratet. Einmal in New York, ganz- überstürzt. Das ist schon einige Monate her. Und dann noch einmal vor etwa sechs Wochen, kurz vor dem Unfall. Hier in Los Angeles am Strand, mit all unseren Freunden, einem Lagerfeuer, viel Alkohol." Wieder hoben sich meine Mundwinkel, als ich mich an diese Nacht erinnerte. Insbesondere an das kleine Holzhaus am Strand. An die Dinge, die ebenfalls in Madisons Kopf nicht mehr existierten. "Wir sind vor ein paar Wochen umgezogen, in ein Haus. Vorher haben wir so mehr oder weniger gemeinsam in deinem 1-Zimmer-Appartement gewohnt. Ich hatte auch noch ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft, aber- eigentlich waren wir selten getrennt voneinander." Noch weniger angenehm wurde es, als ich mich an den Unfall erinnern musste und als mir in dem Moment auch auffiel, dass nicht nur die positiven Erinnerungen gelöscht waren, sondern auch die Negativen. Sie wusste nichts von Chris, von der Vergewaltigung, von Chas, von der Fehlgeburt, auch das alles existierte im Moment nicht mehr und während das einerseits erleichternd war, fühlte es sich auch ebenso beängstigend an. Musste ich derjenige sein, der ihr Gedächtnis auch dahingehend auffrischte? "Wir haben einen Ausflug zusammen gemacht, in die Wüste. Irgendwann mitten in der Nacht sind wir zurück gefahren und- wurden von einem anderen Auto gerammt. Du warst nicht angeschnallt, durch den Aufprall bist du- durch die Frontscheibe gefallen. Dein Kopf ist darauf aufgeschlagen." Das mit der Fahrerflucht, das ließ ich weg. Ebenso die Tatsache, dass wir uns eigentlich sicher waren, dass es kein Unfall sein konnte, sondern dass jemand uns absichtlich gerammt hatte. Die Straße war frei gewesen, das Licht am Auto hatte funktioniert. Niemand fuhr geradeaus und mit so hoher Geschwindigkeit auf ein anderes Auto auf, zumindest nicht ohne Grund. "Deine Eltern waren noch nicht hier, nein. Sie wohnen in New York, aber ich stand eigentlich ständig mit deinem Vater und deinem Bruder in Kontakt, darüber wie es dir geht. Und ja, du hast einen Bruder. Ian. Ihr seid Zwillinge." Darüber, dass Ian im Rollstuhl saß und über seine Krankheit, verlor ich auch noch kein Wort. Zu viele Informationen auf einmal. "Du bist 32 Jahre alt und- nein, ich hab dich kennen gelernt, als du etwa 19 warst. Glaube ich. Ich erinner mich nicht mehr genau. Das klingt jetzt komisch, aber du warst damals mit meinem besten Freund zusammen. Kilian. Nachdem ihr euch getrennt habt, haben wir uns einige Jahre lang nicht mehr gesehen, bis wir uns eher durch Zufall in einer Kneipe getroffen haben. In New York. Damit- hat alles angefangen und eigentlich auch nie aufgehört." Ich senkte meinen Blick auf ihre Hand und betrachtete ihre dünnen Finger, die ich so gerne berühren wollte. Aber auch das unterließ ich, weil dieser argwöhnische Blick meiner Frau mich immer wieder daran erinnerte, dass sie mich nicht kannte. "Ich- will dich nicht überfordern, also wenn ich irgendetwas falsch mache, dann- sags mir, okay? Soll ich dir vielleicht einen Rollstuhl besorgen? Möchtest du mit mir einen Kaffee trinken gehen oder einfach etwas durch die Gegend fahren? Hast du noch mehr Fragen, die ich dir beantworten kann?" Wie dumm, natürlich hatte sie noch mehr Fragen. Endlos viele wahrscheinlich.


MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK

[Bild: matt04.png]
21.09.2015 20:44
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Madison Lane
Unregistered


 
Beitrag #12
RE: KRANKENHAUS
Über seinen Scherz grinste sie wirklich nicht, wie die alte Madison es wahrscheinlich getan hätte oder aber sie hätte ihn zumindest liebend gerne getadelt, dass gehöre hier nicht hin. Niemals aber hätte sie ihn fragend angeschaut und nicht Verstanden, was er da tat. Warum er so war, wie er war und das weil sie diesen Menschen mit seinem wunderschönen Charakter einfach nicht mehr kennen sollte. Nicht alle seine Facetten und wie die beiden einfach immer perfekt Harmoniert hatten und sich Ergänzten, wie kein anderes Paar. Davon wusste sie nichts und für Madison blieb es jemand fremdes, der allem Anschein nach einen makaberen Humor hatte. Mit zitternden Fingern nahm sie sein Handy, sie wagte es gar nicht sofort hinein zu schauen. Seitlich hielt sie es, bis sie einige Male tief Luft holte und sich dann zum ersten Mal anschaute, einige Millisekunden. Zuerst drehte sie das Bild eilig wieder, das war so Grenzenlos komisch und beängstigend doch wo sollte sie am besten beginnen, wenn nicht bei dem Offensichtlichen? Dem, dem sie direkt Glauben schenken konnte und wo sie sich auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen musste. Eine Weile passierte nichts, die Frau auf dem Bett fühlte sich so fremd zu dem Bild in dem Handy, sie schüttelte den Kopf oder verzog die Lippen um Sicher sein zu können, das war keine Lüge oder Illusion sondern sie selber. Ihr Herz raste und dann ging sie einen Schritt zu weit, indem sie wirklich zwei Bilder der beiden auf dem Display öffnete und es dann auf die Bettdecke drehte. Sich die Sicht darauf nahm. Wie konnte das sein? Sie sah sich nicht da mit ihm am Strand, ihm begeistert einen Kuss aufdrückend. Sie wusste nichts davon, dass Matt sich einen Scherz erlaubt hatte, sie ausgetrickst, endlich ein Kuss Bild mit ihr haben zu wollen und heimlich geknipst hatte. Das sie ihn danach in den Sand geworfen und bestraft hatte, auf die ganz eigene, liebevolle Art und Weise der beiden. Das war in ihren Augen nicht sie, auch wenn das Aussehen etwas anderes sagte. Madison Verzweifelte darüber, sie wollte sich am liebsten selber in den Kopf schauen, dagegen drücken und diese Erinnerungen irgendwo her nehmen aber da war nichts und deswegen legte sie wieder Überfordert den Kopf auf die Kissen, schob ihm behutsam das Handy hinüber und konnte nicht verhindern wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. „ Ich... erkenne mich nicht. Nicht in der Kamera und nicht auf den Fotos – es... tut mir Leid.“ Wie schwer musste denn das sein, gegen das Gehirn anzukommen, mit seinem Geist? Sie schloss die Augen und ihre Nasenflügel bebten unter der Beherrschung. Sie konnte doch vor dem fremden Mann nicht in Tränen ausbrechen, der aber als ihr Ehemann doch sicher schon oft genau diese getrocknet hatte. Als Madison sich endlich gesammelt hatte, kamen ihr die einfachsten Fragen in den Sinn „ Ich habe meinen Nachnamen behalten? Da am Bettende... da steht Lane?“ Da stolperte sie über einen Erfolg, diese Dinge gingen noch – Lesen, schreiben und da horchte sie auch auf. Tattoos? Sie betrachtete ungläubig ihre Unterarme „ Ich... kann zeichnen? Arbeite... ich in der Stadt?“ Sie wusste nicht mal, dass sie sich ihren Lebenstraum verwirklicht hatte. „ Kommt meine... Familie noch? Und... was ist mit dem Rest? Gibt es noch mehr in New York? Warum bin ich hier... und nicht bei ihnen? Weshalb haben wir dann doch in... New York schon geheiratet, weil wir da noch dort gelebt hatten?“ Da war so viel aber wollte sie das alles Wissen? Denn eigentlich, er Erzählte von einem Leben, das klang wie die Beschreibung eines anderen. Nichts ließ sie darauf schließen, für den Mann, der da gerade saß und sie besser kannte als sie sich selber, ihre Heimat hinter sich gelassen hatte – mit dem größten Vergnügen. Der Unfall... an den sie sich nicht Erinnerte, der ließ sie dazu durchringen auch endlich... ihn etwas zu Fragen „ Geht es dir... gut? Hast du alles gut überstanden? War ich so... ein Gedankenloser Mensch? Gehörte Alkohol so zu meinem Leben?“ Er hatte es auf der Hochzeit erwähnt „ War ich deswegen nicht angeschnallt?“ Da war so viel, da waren 32 Jahre an Fragen aber als er sich danach erkundigte, ob er alles richtig machte und ihr Anbot was zu tun, betrachtete sie ihn lange und dann das Fenster dahinter. „ Der Arzt hat gesagt, wenn ich viel darüber Rede, gerade jetzt und vieles... so Erlebe, dann würde die Erinnerung wieder kommen aber wenn ich das alles von dir weiß und sie kommt nicht wieder, dann... komme ich mir fremd vor. In mir. Das komme ich zumindest jetzt. Ich kenne... diese Frau da auf dem Bild nicht und deine Frau kenne ich auch nicht. Was... hätte deine Frau, Madison – also ich früher gewollt? Was denkst du?“ konnte sie ihm diese Frage stellen ohne ihn zu Überfordern? Das war nicht seine Entscheidung, die wollte sie nicht, sie wollte die von der Frau die sie gewesen war um sich ein Bild davon zu machen, ob sie jemals so denken würde wie sie.
21.09.2015 22:03
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?


Beiträge: 229
Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #13
RE: KRANKENHAUS
Wieder ließ ich meine Frau keine Sekunde aus den Augen, während sie langsam das Handy in ihrer Hand drehte und sich selber in dem Spiegelbild betrachtete. Wie sie ihr Gesicht verzog oder das Telefon bewegte, um sich sicher zu sein, dass das tatsächlich ihr eigenes Abbild dort war. Es war so absurd das zu beobachten, dass ich schon wieder kurz davor war meine Panik und meine Verzweiflung mit einem lauten Lachen zu kompensieren, nur so gerade konnte ich mich noch davor zurückhalten. Allerdings war das wiederum auch eines der vielen Dinge, die ich jetzt noch gar nicht realisieren konnte. Ich hatte mich noch nie vor Madison verstellt oder vorgegeben jemand anderes zu sein, als ich eigentlich war. Das lag unter anderem auch daran, wie locker unsere Beziehung zueinander angefangen hatte, ich musste mich nicht in ein gutes Licht für sie rücken. Ich war einfach ich selber. Mit den dummen Witzen, den unpassenden Kommentaren, dem lauten Lachen. Durchgedreht und ziemlich durcheinander. Und in genau diese Person hatte sie sich damals auch verliebt, weil ich mit meiner Art genau den Mann verkörperte, mit dem Madison umgehen konnte. Nicht allzu ernst, nicht zu gefühlvoll oder kitschig. Jemand, der viel redete und der kein Problem damit hatte auch sie dazu zu zwingen. Aber irgendetwas sagte mir, dass das jetzt nicht so wäre. Diese Frau, die jetzt dort vor mir saß, konnte meine Ironie nicht so annehmen wie meine Madison, weil diese Frau nicht das durchgemacht hatte, was Madison durchleben musste. Das war schwierig, natürlich, aber weil ich zu diesem Zeitpunkt noch fest davon ausging, dass in ein paar Tagen ihr Gedächtnis zurückkehren und alles wieder wie vorher wäre, rieb ich mir einmal fest über die Augen und verbannte alle Zweifel mit einem Kopfschütteln aus meinem Gehirn. Viel eher beging ich einen weiteren Fehler, indem ich doch - aus Macht der Gewohnheit - beruhigend meine Hand um ihre schloss, als sich Tränen in ihren Augen sammelten, aber sie sofort wieder von ihr löste, als ich merkte wie Madison sich darüber verspannte. "Tut mir Leid", entschuldigte ich mich zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Morgen und nahm ihr stattdessen steif das Handy ab, das ich wieder in meine Hosentasche schob. Bevor ich mich ihren weiteren Fragen widmete.
"Du hast deinen Nachnamen behalten, ja. Wir legen nicht so viel Wert auf gesellschaftliche Normen oder Ähnliches. Du bist mit deinem Nachnamen geboren, hast dich immer so genannt und deshalb hast du ihn einfach behalten." Worüber sich andere Paare tagelang streiten konnten, war bei uns keine Diskussion wert gewesen. "Und du kannst sehr gut zeichnen, immer schon. Dein eigenes Studio, das war jahrelang dein Traum, den du dir dann hier in Los Angeles erfüllt hast. Wenn du wieder Zuhause bist und bis dahin deine Erinnerung noch nicht wieder da ist, dann fahren wir gemeinsam hin. Ich zeig dir alles, vielleicht hilft dir das." Meine Mundwinkel hoben sich zu einem aufmunternden Lächeln, bestimmt würde ihr das helfen. Wie gut ich mich noch daran erinnern konnte, wie ich ihr dabei geholfen hatte alles unter Zeitdruck fertig zu stellen. Vielleicht kam beim Anblick der Wände oder des Mobiliars zumindest ein paar Bruchstücke zurück. "Ich bin mir sicher, dass deine Familie kommt, bisher konnten sie nur nicht viel für dich tun und- so ein Flug von New York hierher ist ja auch immer mit viel Aufwand verbunden. Aber sie setzen sich bestimmt sofort in ein Flugzeug und kommen, wenn sie wissen, dass du bei Bewusstsein bist und dass ihre Anwesenheit dir helfen könnte." Zumindest bei ihrem Vater hatte ich da keine Zweifel, aber bewusst sprach ich nicht ihre Mutter an und würde auch den Konflikt mit ihr nicht erwähnen. Weil ich fand, dass es nicht an mir lag das zu tun. "Nein, wir haben in New York geheiratet, weil wir zu dem Zeitpunkt grad dort waren, um deine Familie zu besuchen. Es ging dir dann aber nicht besonders gut, du musstest ins Krankenhaus, auf die Intensivstation, und weil wir nicht verwandt waren, hat man mich nicht zu dir gelassen. Ich musste ziemlich intensiv mit einer Krankenschwester flirten, damit sie mich dann doch heimlich zu dir gebracht hat." Wieder dieses schiefe Lächeln auf meinem Gesicht, das diese Madison nicht verstehen würde. "Und als ich dann bei dir war haben wir entschieden zu heiraten, sofort, weil wir nicht wollten, dass das nochmal passiert. Nach Los Angeles bist du schon einige Jahre vorher umgezogen. Weil ich wieder hierher gehen musste. Und wollte." Meine Frau hasste es eigentlich, wenn ich so darüber sprach, weil sie für sich selber immer behauptete, dass sie niemals für einen Mann so viel opfern würde, aber gerade deshalb war das zu sowas wie einem Insider-Witz geworden. Wenn wir auf das Thema kamen, dann neckte ich sie immer wieder damit. "Nicht nur wegen mir. Du hast dich auch in diese Stadt verliebt", stellte ich trotzdem jetzt klar, weil Madison auch diesen Scherz nicht verstehen konnte. Erst als sie nach ihrer Beziehung zum Alkohol fragte, schaffte ich es nicht mehr zu beherrschen und lachte doch einmal auf. "Alkohol gehörte zu unserem Leben, ja. Wir geben uns gerne die Kante. Nicht ständig und nicht krankhaft, aber wir mögen das. Auch noch im hohen Alter. Dass du nicht angeschnallt warst, hatte aber nichts damit zutun, du warst nicht betrunken. Um ehrlich zu sein-" Meine Miene wurde wieder etwas ernster, weil ich im Gegensatz zu ihr die Bilder noch genau im Kopf hatte. "Du hast dich nur kurz abgeschnallt, weil du mich küssen wolltest. Wir hatten einen wunderschönen Abend und- du hast mir im Auto ein paar schöne Dinge gesagt. Dann wolltest du mich küssen, dafür hast du den Gurt gelöst. Und dann ist es passiert. Ich bin- nur auf das Lenkrad aufgeschlagen, hatte eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung, das wars." Ob es mir gut ging? Die Frage konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten, weil ich keine Ahnung hatte, was ich fühlte. Da passierte so viel in mir. Erleichterung darüber, dass sie überhaupt wach war und mit mir reden konnte. Blanke Panik davor, dass ihre Erinnerung vielleicht doch nie zurückkehren würde. Maßlose Überforderung mit der gesamten Situation. Gerade das wurde auch nicht besser, als Madison mich bat mich in ihre Lage zu versetzen und ihr zu sagen, was meine Frau gewollt hätte. Nicht, dass ich es nicht wüsste, natürlich tat ich das, aber es fühlte sich komisch an selbst die Entscheidungen für sie übernehmen zu müssen. "Erst einmal hättest du dich lauthals gegen den Rollstuhl gewehrt. Du hasst es auf jemand anderen angewiesen zu sein. Dann hättest du Angst davor gehabt in diesem Aufzug unter die Leute zu gehen, nur im Nachthemd, ohne Schminke, ohne Frisur. Aber dann hätte ich dich lachend mit deiner sturen Art aufgezogen und du hättest doch nachgegeben. Wahrscheinlich hätte ich dann irgendwelche dummen Sachen vorgeschlagen, um dich aufzumuntern. Dass wir die Pfleger und Pflegerinnen auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten oder dass wir ein Duell beginnen, wer innerhalb einer halben Stunde mehr Telefonnummern einsacken kann. Und am Ende wärst du doch glücklich gewesen, dass du dich darauf eingelassen hast." Ohne Zweifel, genau so wäre es gelaufen, wenn Madison jetzt meine Madison wäre.


MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK

[Bild: matt04.png]
22.09.2015 01:29
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Madison Lane
Unregistered


 
Beitrag #14
RE: KRANKENHAUS
Als er sich dafür Entschuldigte, etwas natürliches getan zu haben – ihre Hand zu nehmen als ihr Mann – schüttelte sie den Kopf. „ Schon in Ordnung.“ Auch wenn sie sich darüber absolut erschrocken hatte, denn für sie war Matt ein Fremder Mensch, konnte sie das verstehen. Wie würde sie sich denn an seiner Stelle verhalten? Aber er machte es ihr dadurch nicht einfacher, dadurch, dass er sich so anders ihr Gegenüber benehmen musste, kam sie sich auch noch viel mehr vor, als sei sie Fehl am Platz als durch ihre fehlende Erinnerung sowieso schon. Sie rieb sich über die Stirn, auch wenn das so anstrengend war und ihr Kopf unfassbar schmerzte. Immerhin war sie vor ein paar Stunden erst aus dem Koma erwacht, ihr Körper war noch gar nicht daran gewöhnt wieder bewegt zu werden. An die Aufregung. An den Nervenzehrenden Nachrichten zu arbeiten. Diese ganzen Informationen in sich aufzunehmen, die sie bei Matt erfragt hatte und sie ihn danach noch immer Verzweifelt anschaute, weil nichts davon zu ihr gehörte. Nichts davon passte in ihren Kopf, es würde aber auch nichts geben was da besser rein passte – weil der einfach leer war. Madison schüttelte den Kopf „ Ich... kann mit alle dem nichts Anfangen. Wärst du... so Nett mir ein paar Zeichnungen von mir mit zu bringen? Tattoo-Vorlagen... irgendwas, was mich nicht Emotional an etwas Erinnert sondern einfach... was für Kunden?“ Diese Bilder eben, die hatten sie Überfordert und das wollte sie nicht noch mal Erleben. Wenn sie nun ein Bild von etwas in den Händen halten würde, das sie wieder schockte, würde sie das nur Traurig machen – glaubte sie. Da konnte der Arzt auch sagen, sie sollte sich Konfrontieren aber so weit war Madison noch nicht. Auch nicht das umzusetzen, was seine Frau getan hätte. Sie Lächelte zwar über seine Beschreibung aber nur, weil das lustig war aber das war doch nicht sie. Erst würde sie sich finden müssen um zu Handeln, wie sie es für richtig hielt und nur weil er das nun sagte, hieß das für Maddi nicht danach zu gehen. Auch das sie sich abgeschnallt hatte um ihn zu Küssen, das hinterließ ihre Spuren. Wie sehr musste sie den fremden Mann da denn geliebt haben? „ Es tut mir Leid – aber ich würde mich gerne heute einfach nur... etwas ausruhen? Wenn... du möchtest und Zeit hast... was arbeitest du denn? Dann kannst du... die Tage wieder kommen? Und wir Reden wieder? Und kannst du... dafür Sorgen, dass niemand anderes kommt? Ich Glaube das ist einfach alles zu... viel.“ Sie stotterte regelrecht weil der Informationsfluss in ihr noch verarbeitet werden wollte und weil sie schon spüren konnte, wie die Lider ihr wieder schwerer wurden. Sie hoffte ihn damit nicht vor den Kopf zu stoßen, ihm den Mut zu nehmen aber was sollte sie denn tun? Zeit, das war das Stichwort im Moment. Entweder um ihre Erinnerungen wieder zu bekommen oder aber zu lernen damit umzugehen, alles beide bräuchte nun etwas Geduld. „ Und... wenn ich nach Hause komme... kann ich... irgendwo anders unterkommen?“ Die beiden hatten ein Haus, sie würde nicht neben diesem fremden Mann schlafen sondern sie hatten ja ein Wohnzimmer, oder? Das Jamies Zimmer frei war, wusste sie nicht – sie wusste nicht mal was von einer Adoptivtochter. Die es jetzt nicht mehr gab. Auch absurd war, dass die beiden aus der Motivation geheiratet hatten, dass sie es nicht ertragen hatten, er wusste nicht über ihre Gesundheit Bescheid und nun... hatte sie ihn eben mit dem Arzt aus dem Raum geschickt? Wie absurd.
22.09.2015 19:52
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?


Beiträge: 229
Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #15
RE: KRANKENHAUS
Mit einem resignierenden Nicken nahm ich hin, dass Madison sich heute lieber ausruhen und nicht mit mir gemeinsam die Flure dieses Krankenhauses unsicher machen wollte, wenn es mich auch ein wenig dämpfte. Nach den Worten das Arztes ging ich davon aus, dass es genau die Dinge wären, welche die Erinnerung in ihr antrieben und je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto schneller wäre sie wieder meine Frau. Dass sie sich jetzt schon bei dem ersten Versuch dagegen wehrte, ernüchterte mich, aber selbstverständlich versuchte ich auch ihren Wunsch zu akzeptieren und nachzuvollziehen. Sie hatte vier Wochen im Koma gelegen und jetzt erinnerte sie sich an nichts. Sie war müde und ausgelaugt, das war verständlich. Und sie war überfordert. Doch was sie danach von mir verlangte, das traf mich so unglaublich hart, dass mein ganzer Körper sich erneut verspannte, ich meinen Rücken durchdrückte und Madison mit einem schweren Druck auf der Brust ansah. "Die Tage wiederkommen?", wiederholte ich ihre Frage verbissen. Die Tage? War das ihr Ernst? Es wäre schon schwer genug sie jetzt hier allein zu lassen, nachdem wir vielleicht grade einmal eine viertel Stunde miteinander geredet hatten, aber mehrere Tage ohne sie sein? Obwohl ich es sogar in den letzten vier Wochen nichtmal einen Tag ohne sie geschafft hatte? Nein. "Mein bester Freund und ich, wir haben eine Kneipe, ich arbeite also nachts. Und- ich würde dann morgen Nachmittag wieder zu dir kommen? Nachdem ich ein paar Stunden geschlafen hab." Wenn sie mich tatsächlich nicht sehen und auch nicht mit mir reden wollte, dann konnte sie mich rauswerfen, das war okay, aber ich würde mir nicht nehmen lassen meine Frau wenigstens täglich einmal kurz zu sehen. "Ich- wenn ich jetzt gleich nach Hause gehe, dann rufe ich alle an und sage ihnen, dass du erstmal ein wenig Ruhe brauchst. Ich telefoniere auch mit deinen Eltern und- vielleicht kommen sie in ein paar Tagen. Ich will dich nicht überfordern, aber es könnte dir vielleicht helfen sie zu sehen, oder? Und deine Zeichnungen, die such ich dir auch zusammen und bring sie dir dann morgen mit. Wenn du möchtest, dann- ich schreib dir meine Handynummer auf. Falls dir noch etwas einfällt, das du haben möchtest oder was du wissen willst, dann ruf mich einfach an, okay?" Steif erhob ich mich vom Stuhl und suchte nach einem Blatt Papier zwischen einigen Unterlagen und Grußkarten, auf dem ich meine Nummer notieren konnte. Wenn es auch ein weiterer schwerer Dämpfer war, dass meine Frau sich jetzt schon darum sorgte nicht neben mir schlafen zu wollen, nickte ich auch darüber verständnisvoll. Mir blieb doch gar nichts anderes übrig, als diese Sorgen von ihr zu akzeptieren. "Wir haben noch ein zweites Zimmer, wo einer von uns schlafen kann. Vielleicht ist es besser, wenn du in unser Bett gehst, einfach- weil das dein Alltag gewesen ist. Und ich weiche darauf aus, das ist schon in Ordnung. Ich kümmer mich natürlich um alles, bevor du nach Hause kommst." Vorsichtig legte ich den Zettel mit meiner Nummer auf ihrem Nachttisch ab, ehe ich noch einmal unsicher nickte. Wie verabschiedete man sich von seiner Frau, die ihren Mann nicht erkannte? Alles fühlte sich falsch an. Es fühlte sich sogar falsch an noch einmal ihre Hand zu nehmen und deshalb rieb ich mir nur selber über den Nacken und lehnte den Kopf ein wenig zur Seite. "Okay, ich- wie gesagt- wenn du etwas brauchst, dann ruf mich einfach an. Ich kann jederzeit vorbeikommen, Madison. Ansonsten- sehen wir uns morgen." Der Druck auf meiner Brust verstärkte sich wieder, aber ich blieb tatsächlich bei meinem Vorhaben und verließ den Raum ohne sie noch einmal zu berühren. Ich wäre so gerne bei ihr geblieben, wirklich. Nach vier Wochen ohne meine Frau hätte ich gerne viel mehr Zeit mit ihr verbracht, aber als ich aus dem Zimmer ging und tief durchatmete, spürte auch ich, wie die Spannung von mir abfiel.
Wie schwer das alles noch werden würde, das merkte ich im Laufe der folgenden Tage immer mehr. Jeder Tag ohne ihr Gedächtnis war noch schwerer zu verkraften, als der Vorherige. Immer wenn mein Telefon klingelte, schlug mein Herz ganz schnell, weil ich darauf wartete, dass jemand mich anrief, um mir zu sagen, dass Madison wieder alles wusste. Wenn ich sie im Krankenhaus besuchte, dann sah ich jedes Mal fast sehnsüchtig in ihre Augen und hoffte darauf, dass sie mich endlich wieder mit diesem Blick ansah, den ich von ihr kannte. Aber nichts. Nichts davon geschah. Die Erinnerung kam auch nach ein paar Tagen noch nicht zurück, obwohl ich ihr all die Fragen beantwortete, die sie wissen wollte. Ich redete viel über unser gemeinsames Leben, auch über die Dinge aus ihrer Kindheit, die ich von ihr wusste. Ich erzählte Madison viel von ihrer Oma, die immer eine so große Bedeutung für sie gehabt hatte, und auch von ihrem Bruder Ian, von seiner Krankheit. Ich kam ihrem Wunsch zwar nach und bat all unsere Freunde ihr im Moment ein wenig Zeit zu geben, aber auch über diese Personen redete ich mit ihr. Damit sie einen möglichst guten Eindruck von dem Leben bekam, das sie eigentlich lebte und das sie erwarten würde, wenn wir gemeinsam in unser Haus zurück kehrten. Aber bisher tat sich trotz allem nichts in ihrem Kopf.


MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK

[Bild: matt04.png]
22.09.2015 21:25
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Madison Lane
Unregistered


 
Beitrag #16
RE: KRANKENHAUS
So, wie Matt sie mit nicht Achtung behandelte, wagte auch Madsion nicht, ihn anzusprechen – als er dann noch entschieden den Kopf schüttelte, dass sie nicht mit im Krankenwagen zu sein hatte, biss sie hart die Zähne aufeinander. Das hatte sie doch alles nicht gewollt, das war nie ihre Absicht gewesen. Von ganz weit kam Gus Stimme, mit der Frage, ob sie das Auto fahren könnte und Madison sah auf den Unfallwagen. Konnte sie? Das war alles so viel auf einmal aber die Sorge um Jamie überwog. Zwar hatte sie eben wieder Leben in dem kleinen Körper gesehen aber das hieß noch nichts, es würde dauern, bis die Drogen aus dem Blut abgebaut wurden. Im Wagen musste Matt noch mehrfach das unkontrollierte Zucken ertragen und auch eine Reanimation seiner kleinen Schwester, deren Organismus mit den Drogen absolut nicht fertig zu werden schien. Das bekamen wiederum aber Maddi und Gus nicht mit, sie drehte sich zu ihm und nickte dann nach einer Weile. „ Wir... fahren gleich nach. Packst... packen wir erst ein paar Sachen zusammen von ihr.“ Außerdem ging Maddi in die Küche um die Flasche zu nehmen und sie auf der Fahrt zu entsorgen. Diese Flasche erinnerte sie aber auch wieder an die Gefahr, die sie selber in die Nähe von Matt´s Schwester gebracht hatte. Auf dem Weg musste Gus sie nicht nur einmal ermahnen, wenn sie in Gedanken die Vorfahrt missachtete oder zu schnell auf eine Ampel zusteuerte, die auf rot sprang.
Im Krankenhaus nahm sie die Tasche von Jamie und die beiden fragten nach dem Verbleib des Mädchens mit der Überdosierung. Natürlich wurden sie misstrauisch angesehen, fast verachtend, wie auch anders, wenn das einem achtzehnjährigen Mädchen passierte? Auf dem Flur, vor der Intensivstation, sahen sie dann Matt sitzen und Maddi schluckte schwer, als sie die Tasche neben ihm abstellte. „ Wir haben... eine handvoll Sachen mitgenommen.“ Sprach sie leise aus und wiederholte auch, was sie eben bereits gesagt hatte. „ Es... tut mir unfassbar Leid Matt, ich wollte nicht, dass das passiert.“
09.01.2016 21:09
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.


Beiträge: 190
Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #17
RE: KRANKENHAUS
Jamie hatte dieses Kribbeln in sich gespürt, dann hatte ihr Körper sich mit einem Mal schmerzhaft verkrampft – so unfassbar, dass sie in der Küche zu Boden ging, sie konnte noch den Griff unter ihren Armen von Gus spüren. Während des Anfalls war sie noch nicht bewusstlos aber wenn man sie nun nach dem genauen Geschehen fragen würde, würde sie sich nicht an alles Erinnern. Sie hatte Angst und Panik, die Macht über die Muskeln und Bewegungen des Körpers zu verlieren war ein fürchterliches Gefühl gewesen. Dazu der anhaltende Schmerz und die Luftnot, aus der gequälte Geräusche resultierten. Sie war so mit sich selber Beschäftigt und gegen das Gift in ihrem Körper anzukämpfen, Maddis Stimme oder die warmen Finger, die ihren Puls aufspüren sollten, die kamen von ganz weit weg. Bis sie selber weit weg ging, alles um sie herum schwarz wurde und der Körper kapitulierte. Immer wieder wurde sie unsanft in die Realität gezerrt – das aggressive Licht in dem Krankenwagen, die Hektik um sie, bis alles wieder Dunklen wurde um sie herum. Irgendwann hatte sie das Gefühl von innerem Frieden so greifbar vor sich. Alles war wie in Watte, alles was sie empfinden konnte war Glück, sie ließ los und sie wollte auch – das fühlte sich so viel besser an, als die Strapazen der letzten Wochen. Lösungen für alles schienen so einfach, denn es gab keine Probleme mehr, keine Angst, kein Stottern – sie war nicht mehr gebunden. Sie musste sich nicht mehr den Kopf zerbrechen oder sich selber Motivieren. Jamie war ganz leicht und frei. Der Schmerz war nicht fühlbar. Das war der Augenblick in dem Krankenwagen, in dem das Herz des Mädchens für einen Augenblick verloren schien und man mit aller Gewalt und letzten Mitteln an ihr zerrte, sie am Leben zu halten. Eigentlich schien sie in ihrem Momentanen empfinden ihrem Ziel so nahe, die Sanitäter zogen sie viel eher zurück und sie würde die Strecke erneut zurück legen müssen. Sie wehrte sich. Bis ihr Geist sich wieder einhakte, bis sie Matt und Maddi und Gus vor sich sah – die Hunde – das neue Zuhause. Konnte sie sie alleine lassen? Doch sie war schon wieder fern von diesem Paradies, an dem ihr Dasein so viel leichter schien. Mit den Sorgen, die sie sich machte, konnte sie das Spüren – mit den Fragen in ihrem Kopf, zeigte auch der Bildschirm an, dass Jamies Körper alle Kraft mobilisiert hatte, um weiter zu Funktionieren. Dabei wollte sie gar nicht. Wenigstens blieb ihr der Schmerz erspart, den die Krampfanfälle in ihr herauf beschworen und dann kam nur ein tiefer Schlaf. Sie hatte zig Träume und konnte sich doch an keinen Erinnern, als sie die Augen aufschlug und sich in dem grell, weißem Zimmer wiederfand. Diese hellen Farben taten weh, dass sie zu beginn nur blinzelte. Schläuche, Monitore, Ständer mit Infusionen – ob die Panikattacke noch von dem Rausch herrührte oder weil sie sich nach dem tiefen Schlaf so orientierungslos fühlte? In jedem Fall wollte sie hektisch aufstehen, wollte sich einen Überblick verschaffen, sie begann eilig Luft durch die Lungen zu pumpen aber zu mehr kam sie auch nicht. Ihr Körper war viel zu schwach, sie bekam nicht mal die Finger angehoben und erst Recht nicht schnell oder um die Decke zurück zu schlagen. Als sie versuchte sich zu Erinnern, wobei die Blicke panisch durch den Raum wanderten, waren da im ersten Moment Sehnsüchte nach dem besseren Ort und nach und nach erst die Silvesternacht, die Küche, Gus Hand an ihrer Wange, das scharfe Essen und diese Flasche. Unwillig den Kopf anzustrengen, vergrub sie zumindest ihr Gesicht halb in dem Kissen. Jamie war noch gar nicht bereit wach zu werden und erst Recht nicht, sich den Kopf zu zerbrechen. Über die harten Laken führte sie mühevoll die Hand zu dem Gesicht und wollte sich dahinter verbergen vor der Welt, Schemenhaft sah sie, wie sich jemand im Raum aufhielt.


|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.

[Bild: 49335606856_2b89a5e67b_o.jpg]

10.01.2016 22:07
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?


Beiträge: 229
Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #18
RE: KRANKENHAUS
Mein Herz raste, auch jetzt noch, obwohl man Jamie schon seit einer knappen halben Stunde auf der Intensivstation behandelte. Ruhelos wackelte ich durchgehend mit meinem Fuß, presste immer wieder fest meine Hände ineinander und sah in unregelmäßigen Abständen auf die große, helle Tür, hinter der die Sanitäter mit meiner Schwester verschwunden waren. Noch einmal hatte ich im Krankenwagen mitansehen müssen wie die Drogen ihren Körper zum Aufgeben zwangen, ich hatte gesehen wie angestrengt die Ärzte ihr Herz reanimierten und um ihr Leben gekämpft wurde. Wie konzentriert und ernst die beiden Männer waren, die sich um sie kümmerten. Das alles an sich war schon grauenhaft und traumatisch genug, aber als ich allein in dem sterilen, hellen Flur stehen bleiben musste, realisierte ich nach und nach auch, warum nichts von meiner üblichen optimistischen Grundeinstellung mehr übrig war. Das hier erinnerte mich viel zu sehr an Madisons Unfall und damit an die schlimmste Zeit in meinem Leben. Ich erinnerte mich an die Angst, die ich verspürt hatte, an die Verzweiflung und Hilflosigkeit. Und ich erinnerte mich daran, was mir an diesem Tag genommen wurde: Meine Frau und unser gemeinsames Leben. Das würde ich nie wieder zurück bekommen und das wurde mir jetzt gerade schmerzhafter bewusst als jemals zuvor. Ich hatte an diesem Tag etwas von mir verloren und ich war nicht bereit noch einmal etwas zu verlieren, verdammt. Nicht jetzt. Und vor allem nicht so.
Genau dieser Gedanke ging mir unaufhaltsam durch den Kopf, bis ich auf einmal jemanden auf mich zukommen sah, die Augen hob und direkt in die ernsten Gesichter von Gus und Madison blickte. "Sie wird noch behandelt", sprach ich tonlos aus, um die beiden auf den aktuellen Stand zu bringen. "Sie musste im Krankenwagen noch einmal reanimiert werden, aber sonst- sonst weiß ich noch nichts." Gus wandte sich verzweifelt ab, rieb sich über die eigene Brust, weil er vermutlich den selben Druck spürte, der auch mir beinah den Atem nahm, aber ich konnte nichts sagen, das ihn beruhigen würde. Und sowieso lag mir etwas völlig anderes drängend auf den Lippen. "Sag mal, würde- würde es dir was ausmachen mich kurz mit Madison allein zu lassen?" Gus sah noch einmal in meine Richtung, wechselte mit dem Blick zwischen meiner Frau und mir, aber nickte dann nachgiebig und lief langsam den Flur herunter, um irgendwo einen Kaffee zu besorgen, während ich aufstand und es zum ersten Mal wagte Madison wieder in die Augen zu sehen. Ganz anders, als sie es von mir gewohnt war. Wut lag auch in meinem Blick, aber vor allem Enttäuschung, Verzweiflung und unheimlich viel Angst. "Ich weiß, dass du das nicht wolltest, aber- darum geht es nicht." Sie würde mutmaßlich nichts machen, um Jamie zu schaden, daran hatte ich keinen Zweifel, doch trotzdem konnte ich nichts anderes tun, als den Kopf zu schütteln und meine Augen nach oben zu schlagen, als sich sogar kurz Tränen darin sammelten. "Scheiße, Madison, du weißt doch, was Jamie durchgemacht hat. Du weißt, was ihr passiert ist. Wie schlecht es ihr geht. Und du- du bringst Crack in ihre Nähe?! Du stellst eine Flasche mit Crack in unseren Kühlschrank?!" Meine Stimme wurde bei den letzten Worten lauter als üblich. "Das war ein Unfall, das weiß ich, du hast das nie beabsichtigt, aber- fuck. Was, wenn ihr jetzt wirklich etwas passiert? Was, wenn sie nicht wieder aufwacht oder wenn sie- irgendwelche langfristigen Schäden davon hat? Was dann?" Ich brachte mich selber damit so zur Verzweiflung, dass ich mich von Madison abwenden musste und fest die Finger in meinen Nacken drückte. "Du kannst dich nicht daran erinnern, aber du hast mir mal etwas versprochen. Vor Jahren schon. Du hast mir versprochen, dass du mit mir redest, wenn du das Verlangen nach Crack spürst. Dass du mir die Möglichkeit gibst dir zu helfen. Und ja, verdammt, ich weiß, dass du keine Zusagen einhalten kannst, von denen du selber nicht einmal mehr weißt, aber- vielleicht--" Das wurde jetzt so unglaublich schwer für mich, dass meine Knie beinah unter der Last meines Körpers nachgaben. "Vielleicht ist das hier falsch. Das zwischen uns. Ich dachte das würde funktionieren und ich dachte wir könnten einfach noch einmal ganz von vorne anfangen, aber- Es ist einfach nichts mehr da. Alles, was wir jemals zueinander gesagt haben, unsere Pläne, unsere Gefühle und vor allem unser Vertrauen ineinander, das ist bei dir nicht mehr da. Und ich dachte das wäre in Ordnung, ich dachte ich könnte darüber hinwegsehen und wir würden das schaffen, solange ich das alles noch in mir hab, verstehst du? Wenigstens einer von uns beiden. Aber- ich weiß nicht mehr, wie ich dir vertrauen soll, wenn nichts mehr von dem da ist, in das ich vertrauen konnte." Zusammenhanglos und abgehakt klangen meine Sätze auf einmal, dieser bevorstehende Verlust nahm mich so mit, dass mein Kopf nicht mehr richtig funktionieren konnte. Viel zu sehr war mein Körper damit beschäftigt mein vibrierendes Herz und meine zitternden Finger unter Kontrolle zu bekommen. "Ich kann das nicht mehr. Ich liebe das, was du warst, und ich liebe das, was wir miteinander hatten, und ich will das so sehr zurück, aber- ich glaube nicht, dass das so einfach ist. Ich glaube ich hab mir etwas vorgemacht und die letzten Wochen in einer Illusion gelebt und- ich würde so gerne noch länger in dieser Illusion leben, weil es sich so gut darin anfühlt, aber nicht um diesen Preis. Nicht, wenn jemand anderes darunter leiden muss. Nicht so. Ich kann mir nicht länger einbilden, dass du die Frau bist, die du immer warst, wenn- es anscheinend nicht so ist." Scheiße, warum war das so unfassbar hart? "Ich schreibe dir, wenn sich irgendetwas ändert. Wenn es irgendwelche Neuigkeiten von Jamie gibt, aber- ich möchte, bitte, dass du gehst. Und ich möchte, dass du deine Sachen packst und- wenn ich nach Hause komme, dann - bitte - sei nicht mehr da. Okay?"


MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK

[Bild: matt04.png]
12.01.2016 17:27
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Madison Lane
Unregistered


 
Beitrag #19
RE: KRANKENHAUS
Madison sah auf diese Tür – sie hatten das junge Mädchen noch einmal vor dem Tod durch Herzstillstand retten müssen? Er wusste sonst nichts? Sie hielt die Hand vor den Mund, der Schock zog sich durch ihren gesamten Körper und sie hatte dazu nicht das Recht, sie wusste das. Schon einmal war sie an dem Gedanken fast zerbrochen, das Leben ihres Kindes auf dem Gewissen zu haben, sie erinnerte sich nur nicht daran aber die Gefühle, die sie nun einholten, die waren verdammt ähnlich. Erst als Matt dann Gus bat, die beiden alleine zu lassen, sah sie wieder zu ihm und auch die Tränen in seinen Augen. Erst wollte sie ihm Trost spenden, auf ihn zu gehen aber diese Enttäuschung und diese Wut, die galten ihr und deswegen hielt sie in der Bewegung inne und schob Unsicher die Hände in die Taschen des dämlichen Hawaii Hemdes. Immer, wenn sie Ansetzen wollte, etwas zu sagen, fuhr er mit dem fort, was er los werden wollte und das war auch sein Recht – ihr wäre es fast lieber, wenn er sie richtig Anschreien würde. Sie sah doch, wie er um das Leben von Jamie bangte, neben dem Gespräch. Bis er das alles Aufgab, was zwischen den beiden die letzten Wochen ganz langsam wieder erwacht war. Er gab die Beziehung zu ihr auf – alles, was sie aneinander hatten oder gehabt hatten und Madison wurde wie immer zu Spät erst klar, sie hatte nichts für diese Bindung getan. Sie hatte dicht gemacht, sie hatte ihn von sich gestoßen und nun wollte sie ihn nur ganz nahe bei sich haben und hatte es versaut. Auf ganzer Linie. Verzweifelt hob sie die Hände, wollte was sagen aber der Blick zu Tür raubte ihr das. Madison sollte verschwinden, aus seinem Leben und aus dem Leben von Jamie. Das war es, was bei ihr ankam und auch wenn er sie Informieren wollte, was Gesundheitlich mit dem jungen Mädchen passierte... sie würde in dieser Familie nie wieder etwas zu suchen haben. Wenn Jamie Schäden davon trug oder noch schlimmer, sie würde sich das nie verzeihen und sie dürfte auch nicht dabei sein, um zu Helfen. „ Das... das alles hier tut mir schrecklich Leid, ich weiß nicht... ich kann das nie wieder gut machen. Das Crack... ich konnte... das nicht...“ Sie sammelte sich, denn das Gestammel, dass war nicht Madison. Weder die jetzige, noch die Alte. „ Als ich hier her kam, war ich schon Abhängig und das, was im Kühlschrank stand, wollte ich... vor der Silvesterparty nehmen aber ich habe... mich dagegen Entschieden – ich dachte, dass mit meinen Sachen klappt so gut... es war nicht die ganze Zeit greifbar, sonst war es in meinem Zimmer, verschlossen. Auf der Party im Hotel, da war ich auch drauf und ich wollte dem Typ die Geldbörse klauen, weil mir die Kohle ausgegangen ist. Du hast Recht, ich erinnere mich nicht an die Versprechen und du hast auch Recht, der Mensch, der hier vor die steht hat wohl nichts mehr mit deiner Frau zu tun. Mit eurer Geschichte. Ich wollte niemanden von euch Enttäuschen, keinem Weh tun. Ihr seid ganz wundervolle Menschen, eine ganz tolle Familie und ich habe mir vorgemacht und sehr gewünscht, hier her zu gehören. Deswegen habe ich mich auch... in dieser Illusion eingefunden und nicht gesehen, dass es schon längst Zeit ist, zu gehen. Das tut mir Leid, für dich, für Jamie und glaub mir, dass hier werde ich mir nie verzeihen. Kannst du ihr nur sagen... wenn sie aufwacht, dass ich das nicht wollte? Ich wollte ihr nie Schaden und das es mir Leid tut? Nicht weil ich selbst zu Feige bin aber... ich will... nicht noch mehr Schaden Anrichten.“ Sie biss die Zähne aufeinander. Sie war sich nicht mal Sicher, warum sagte sie das? Warum klärte sie ihn noch auf? Wollte sie noch mehr hass? Verständnis war mit Sicherheit nicht zu erwarten. Vielleicht wollte sie einfach mit offenen Karten gehen. „ Es ist auch... mehr als zu Erwarten, wenn du mir sagst, ob sie wieder gesund wird und das hier durchsteht... Vielen Dank.“ Nicht mal das hatte Madison eigentlich verdient. Eine Umarmung, ein Händeschütteln? Nichts schien angemessen – sie würde wohl einfach so aus dem Leben der drei gehen, wie es für Madison typisch war. Gänzlich und wie Matt das erbeten hatte. Sie packte ihre Sachen – diesmal restlos alles. Sogar die Fotoalben ihrer Jugend, die Bilder von ihrer Hand gemalt, den Schlüssel und die Papiere für das Tattoo Studio, wirklich alles, was Matt an Madison erinnern könnte – nur, was die beiden gemeinsam zeigte, ließ sie da. Das waren nur seine Erinnerungen, an seine Frau, die es so nicht mehr gab. Sie legte die Unterschriebenen Scheidungspapiere mit den Schlüsseln des Wagens und des Hauses auf dem Tisch in der Küche ab. Es würde ihm eventuell nicht auffallen, das einzige, was sie sich gönnte, um sich an diese Familie zu erinnern, war das schäbige Hawaii Hemd. Eigentlich wollte sie sofort nach Las Vegas zurück, das Geld fehlte jedoch und so musste Madison sich mit einem Teil der Vergangenheit arrangieren. Sie würde in dem Studio wohnen, solange nichts anderes möglich war und sie würde hier auch wieder arbeiten – musste sie – denn dem Übel war noch nicht genug. Am nächsten Tag kam ein Gast vorbei, den sie Sicher nicht selber um ein Treffen gebeten hatte. Geschichte begann sich zu Wiederholen, als Chas ihr deutlich machte, bei wem sie Schulden in der letzten Woche gemacht hatte. Drogenschulden.
12.01.2016 21:36
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?


Beiträge: 229
Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #20
RE: KRANKENHAUS
Tief in mir glaubte ich eigentlich zu wissen, dass dies hier die richtige Entscheidung war. Dass ich nicht mit einer Frau zusammen sein konnte, die so leichtfertig in Jamies Gegenwart Drogen aufbewahrte. Meine Frau, meine Madison, die hätte das nicht getan. Scheiße, sie hätte nicht einmal Crack konsumiert, weil sie schon seit Jahren wusste, dass es sich nicht lohnte ihr Leben an eine Droge zu verschwenden. Dass es wichtigeres gab, als das. Und was, wenn Jamie jetzt tatsächlich lebenslange Schäden davon trug? Was, wenn sie nie wieder aufwachen würde? Das konnte ich dieser Madison nicht verzeihen, der Frau, die mir auf einmal doch so fremd vorkam. Was hatte ich mir denn überhaupt vorgemacht? Nachdem sie am Ende des Flures um die Ecke gebogen war, ließ ich mich wieder auf einen der Stühle nieder, fuhr mir verzweifelt durch die Haare und versuchte mein rasendes Herz zu beruhigen. Aber, verdammt, wenn das wirklich die richtige Entscheidung war, warum fühlte es sich dann so falsch an zu beobachten wie sich von mir weg bewegte? Warum fühlte sich der Gedanke falsch an nie wieder neben ihr aufwachen oder einschlafen zu können? Und zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal wie schmerzhaft es sein würde in unser gemeinsames Haus zurückzukehren und dort nichts mehr von ihr vorzufinden.
Ausgelaugt ließ ich meinen Kopf gegen die Wand hinter mir sinken, sog dabei tief die Luft in meine Lungen und ließ sie ganz langsam wieder entweichen. Hilfreich war es auch nicht, dass Gus meine Entscheidung von Anfang an anzweifelte und mich darüber hinaus ständig kritisch beäugte. "Ich kann verstehen, warum du ihr die Schuld gibst. Und ich kann auch verstehen, dass du ihr das nicht verzeihen kannst, wenn- Jamie wirklich nicht mehr aufwachen sollte", sagte er mir offen seine Meinung. "Aber- wenn Jamie doch aufwacht, dann wird sie Madison genauso bei sich haben wollen wie dich auch. Und, keine Ahnung, aber ich denke- vielleicht solltest du eher davon ausgehen, dass sie wieder die Augen öffnet, anstatt dir vorzustellen, was passiert, wenn sie es nicht tut." Ich wusste darauf nicht einmal etwas zu sagen, denn tief in mir war mir auch klar, dass er recht hatte. Jamie würde meiner Frau niemals die Schuld an dem geben, was hier gerade mit ihr passierte, so war sie nicht. Sie würde Madison sehen und mit ihr reden wollen, deshalb zog ich auch tatsächlich für einen Moment in Erwägung, ob ich sie zurück holen sollte, aber- nein. Da stand zu viel zwischen uns und vielleicht- vielleicht war das hier der Beweis dafür, dass wir nicht mehr so funktionierten wie früher. Dass ich nicht mehr in jeder Situation zu ihr halten konnte, sondern dass auch mein Vertrauen in sie nicht mehr so existierte.
Regungslos blieb ich also sitzen und starrte für eine gefühlte Ewigkeit an die weiße Wand mir gegenüber, so lange, bis ein Arzt meinen Namen aussprach und Gus und ich beide gleichzeitig aufschreckten. Wir könnten jetzt zu Jamie ins Zimmer, sagte er uns. Sie sei stabil und es sähe auch so aus als würde sie sich wieder vollständig erholen. Man konnte den Stein förmlich hören, der uns beiden vom Herzen fiel, und meine Freude ging sogar so weit, dass ich den Arzt fest in meine Arme schloss, während Gus schon auf die Tür zu lief. Dass Jamie vermutlich noch eine Zeit lang schlafen würde, darauf hatte der Arzt uns auch vorbereitet, deshalb drückten wir auch nur einmal sanft ihre Hand und standen eine Zeit lang fast teilnahmslos neben ihrem Bett, beobachteten ihr Gesicht, um uns zu vergewissern, dass sie wirklich atmete. Bis wir uns auch hier im Raum erschöpft auf die Stühle sinken ließen und stundenlang darauf warteten, dass sie ihre Augen öffnete.
Es war schon nach Mitternacht, also bereits im neuen Jahr, als sich endlich Regung in ihr zeigte, als ihr Körper sich bewegte und sich danach ihre Augen öffneten. Ich hatte meine Arme auf dem Tisch abgelegt, den Kopf darauf gebettet und war tatsächlich für einen Moment weggenickt, als das geschah, aber Gus rutschte sofort von der Fensterbank, lief zum Bett und nahm Jamies kalte, müde Hand zwischen seine Finger. "Jamie", sprach er aus, leise genug, dass ich nicht davon wach wurde. "Wie gehts dir? Wie fühlst du dich?"


MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK

[Bild: matt04.png]
13.01.2016 21:53
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben