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SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE
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Haily Stone
WON´T EVER LET YOU GO.


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Beitrag #21
RE: HAILY
Als sich auf einmal ein tätowierter Kopf und zwei Augenpaare blicken ließen, schien Haily langsam zu Begreifen, was hier vor sich gegangen war und weil sie nun mal so sie selber war – begann sie einfach nur zu Lachen über diesen Moment und sein geschocktes Gesicht, wie er die Hand an sein Herz führte. Sie war so amüsiert, dass ihr Kopf noch mal kurz nach hinten sank und sie diesen schüttelte. Gerade hatte sie wirklich an ihrem eigenen Verstand gezweifelt und nun musste sie sich einfach vorstellen, wie das von außen hatte aussehen müssen. Doch eher nun dieser Fremde sie für absolut durchgeknallt hielt, richtete sie sich wieder auf und sah ihn Schulterzuckend an „ Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken – Hallo ich bin Haily und Herzlich Willkommen.“ Damit streckte sie ihm ihre Hand entgegen. Danach suchte sie den Schokoriegel auf dem Boden und den Joint, beides war ihr vor Schreck einfach aus den Fingern geglitten und sie krabbelte mühsam auf das Sofa, ohne dabei noch mal aufstehen zu wollen. Also sah es auch eher aus wie ein Vierbeiner, der sich umständlich den Weg erkämpfte, nur hatte sie dabei eine Tüte schräg zwischen den Lippen. „ Nein, bitte – du störst gar nicht. Ich... konnte nicht schlafen und wollte abchecken ob jemand hier ist, gerade eben waren noch alle weg. Im Schlaf bin ich von meiner Matratze gerollt, mein Zimmer ist eine Etage hier drüber und dann hab ich mich noch gestoßen und wollte als eigenes Trostpflaster Sckokolade.“ Stolz hielt sie den Riegel hoch und Grinste dabei so offen, als wäre sie eben nicht noch im Tiefschlaf gewesen „ Ich kann alleine nicht gut schlafen, ich finde das blöd. Also wenn du nicht willst, dass sich noch mal jemand auf dich drauf setzt, kann ich dir auch ein Teil meiner Matratze anbieten... bis morgen oder so.“ Manchmal wunderte man sich, wo so viele Worte auf einmal her kommen konnten und auch die offene Art, dass sie einen fremden Jungen so schnell in ihr Zimmer einlud das kannte man von ihr aber auf andere Menschen konnte das schnell auch einfach überfordert wirken. Auch das diese Person nur in einem Shirt bis zu den Knien und einer Unterhose herum wanderte, kannte man - Haily ging auch mit weitaus weniger Klamotten aus ihrem Zimmer durch das Haus. Diese Hippie Kultur hatte damit keinerlei Probleme oder unangebrachte Scham vor dem Körper eines anderen Menschen. Er würde sie schon von seinem Bett schubsen, wenn er weiter schlafen wollte aber jetzt deutete sie auf den Joint „ Magst du auch? Um den Schreck besser weg stecken zu können? Wo kommst du denn her und kennst du hier auch jemanden oder?“ Auch das hatte sie drauf, einfach ins blaue hinein zu Fragen ohne vorher abgewartet zu haben, ob sie stören könnte. Das ging nicht immer gut aus, es gab sogar schon mal Menschen die ihr ins Gesicht sagten, wie nervig sie war meistens kam ihre Herzliche Art jedoch zumindest in diesen Kreisen eher gut an.


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15.09.2015 01:08
Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!


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Beitrag #22
RE: HAILY
Unsicher nahm ich die Hand von Haily in meine, nickte ihr einmal kurz zu und stellte mich ebenfalls vor, ehe ich auf dem Sofa ein wenig zur Seite rutschte und ihr Platz machte, damit sie umständlich auf die Polster klettern konnte. Nach so vielen Jahren auf der Straße gab es kaum etwas, das mich doch schocken konnte, deshalb hatte mein etwas überforderter, starrer Blick in ihre Richtung auch weniger damit zutun, dass sie so offen vor sich hin plapperte, oder mit der knappen Kleidung, die sie trug, sondern lag viel eher daran, dass ich mich noch im Halbschlaf befand und erst nach und nach so langsam zu Bewusstsein kam. "Bist du von der Matratze gerollt und hast dir wehgetan, weil du alleine so unruhig schläfst? Dann hab ich ja kaum eine andere Wahl, als dein Angebot anzunehmen." Meine Mundwinkel hoben sich zu einem amüsierten Lächeln, ehe ich die Hände hob und mit den Fingern fest über meine Augen rieb. Noch vor ein paar Wochen hätte ich bei so einem Angebot wahrscheinlich nicht eine Sekunde gezögert, denn eine Matratze klang weitaus verlockender, als das etwas zu kurz geratene Sofa in dieser Küche, wo auch ständig jemand hinein laufen konnte, aber diesmal spürte ich stattdessen als Erstes Unsicherheit in meinem Körper. Wäre das für Jamie in Ordnung? Warum hatten wir nie über sowas gesprochen?
Ich musste mir selber erst wieder ins Gedächtnis rufen, dass ich doch hier war, um mich von ihr fern zu halten, ehe ich dankbar nickte. "Um ehrlich zu sein, ich hätte wirklich nichts gegen einen etwas ruhigeren Schlafplatz. Danke. Und zu dem da sag ich auch nicht Nein." Nickend deutete ich in Richtung der Tüte, die sie jetzt zwischen ihren Fingern hielt. Das würde mich zumindest schnell zurück in einen tiefen Schlaf befördern, den ich auch brauchte, wenn ich morgen weiter reisen wollte. "Ich bin heute aus Los Angeles gekommen und ja, ich kenn hier einige Leute. Vor ein paar Wochen war ich schonmal hier, mit einer Freundin, und hab etwa eine knappe Woche hier gewohnt. Heute bin ich aber echt nur auf der Durchreise, ich will eigentlich weiter nach Norden." Noch einmal rieb ich mir müde über die Augen, fuhr mir dann selber durch die etwas durcheinander geratenen Haare und sah Haily daraufhin wieder mit einem offenen Lächeln an. "Und du? Bist du hier auch grad erst angekommen? Beim letzten Mal warst du nicht hier, oder? Vielleicht haben wir uns auch einfach nicht gesehen." Noch einmal senkte ich meinen Blick auf den Joint in ihrer Hand und lehnte dabei meinen Kopf etwas zur Seite. "Rauchen wir den oben in deinem Zimmer? Dann kann ich danach einfach seitlich umkippen und direkt weiterschlafen."


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15.09.2015 13:34
Haily Stone
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Beitrag #23
RE: HAILY
Sie sah Gus Aufmerksam an, der genauso zahlreiche Tattoos hatte wie Noah, wenn nicht noch mehr und verfolgte die Bilder auf seiner Haut während er mit ihr redete. Da er ihr aber so zögerlich die Hand gegeben hatte, traute sie sich noch nicht so Recht – aber Begeistert nickte sie zu seiner Feststellung „ Also ich würde Lügen wenn es nur deswegen war... und ich bin nicht gut im Flunkern aber bestimmt hat es was damit zu tun. Empfindlich bin ich auch noch und den selben Ellenbogen habe ich mir gerade noch mal gestoßen, weil ich vor Schreck vom Sofa gefallen bin.“ sie deutete auf die leicht gerötete Stelle und schob die Lippe etwas vor. Das hielt sich nur nicht lange, lieber stand sie über seinen Vorschlag begeistert auf und nickte, bevor er es sich noch mal anders Überlegen konnte. „ Dann lass uns den auf der Matratze rauchen und ich erzähle dir, was du gefragt hast.“ Haily steuerte ihr Zimmer an, in dem eine kleine und verrückte bunte Lampe in der Ecke leuchtete. Den Schirm hatte sie selber neu Bespannt aus Interessantem Stoff eines alten Kleides. Nur mit dem Aufräumen, das musste sie noch mal üben denn der Rest des Kleides lag in einer Ecke mit vielen anderen Stofffetzen, aus denen sie irgendwas gebastelt hatte. Wenn sie Zeit hatte, davon hatte sie eine Menge, dann werkelte sie an Dingen herum. Nicht, dass sie ihr Herzblut dann in die Gegenstände steckte aber so lange sie hier war wollte sie es schön haben und wenn sie wieder San Francisco verlassen würde, dann würde sich eben jemand anderes daran erfreuen. Oder eben nicht und die Sachen würden auf dem Müll landen. Beides okay, sie band ihr Herz nicht daran aber hatte Spaß das zu erschaffen. Sie warf sich auf die Matratze mit den zahlreichen Kissen aus denen sie sich eine Art Höhle versucht hatte zu bauen schob aber nun alles beiseite damit Gus auch Platz neben ihr fand. „ Nimm dir einfach, wenn du was brauchst.“ klärte sie ihn über die Regeln auf, nämlich das es keine gab. Sie teilte gerne, wenn jemand gewillt war, dass sie nicht alleine die Nacht verbringen musste. „ Ich bin noch nicht lange hier, haben uns denke ich die klinke in die Hand gegeben. Ein festes Zimmer hatte ich am Anfang auch nicht, sondern hab im Wohnzimmer geschlafen oder eben wo jemand ein freies Plätzchen hatte. Ich komme von New York her, da bin ich nun die letzten sieben Jahre herum gereist und das wurde langweilig und da San Francisco so eine schöne Stadt ist... tata, da bin ich. Mir gefällt es auch echt gut hier, bevor es weiter geht, werde ich hier ein bisschen bleiben. Ich habe es ja nicht eilig. Irgendwann wollte ich eventuell nach Europa... der Norden klingt aber auch großartig. Nur kalt und... nicht so dicht besiedelt oder wo genau magst du hin? Ein Bekannter - oder eher sehr guter Freund binnen kurzer Zeit - von mir, der auch hier wohnt, ist gerade in Los Angeles seine Freundin besuchen.“ Erst nach dem Redeschwall nahm sie den Joint zwischen die Lippen, zündete ihn sich an und zog tief während sie den Oberkörper in die Kissen sinken ließ. Wieder musterte sie den jungen Mann interessiert „ Er hat auch so viele Tattoos wie du... ist das da ein Regenschirm?“ sie beugte sich zu ihm und lachte dann auf „ Verrückt...“ stellte sie für sich fest aber fand das ein sehr innovatives Motiv.


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16.09.2015 00:13
Gus Evans
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Beitrag #24
RE: HAILY
Erleichtert stand ich ebenfalls vom Sofa auf, raffte meine wenigen Sachen zusammen, schulterte den Rucksack und klemmte mir meinen Schlafsack einfach unter den Arm, aber als ich oben in Hailys Zimmer ankam, bemerkte ich sofort, dass ich den bei ihren vielen Kissen und Decken gar nicht benötigen würde. "Dafür dass du erst so kurz hier bist, hast du es dir aber schon echt schön gemacht", stellte ich fest, während ich meine Sachen einfach in einer Ecke auf dem Boden abstellte und einmal durch das Zimmer sah. Unordentlich war es, aber hier steckte so viel Liebe in den Details, dass ein durchweg positiver Eindruck zurück blieb. "Mit wem teilst du dir denn normalerweise so dein Bett, um noch schlimmere Verletzungen zu vermeiden?" Amüsiert deutete ich auf ihren Ellenbogen, den sie mir vorhin so leidlich unter die Nase gehalten hatte, während ich durch den Raum auf die Matratze zuging und mich neben ihr darauf sinken ließ. Ein paar Kissen drapierte ich direkt so, dass ich meinen Rücken bequem zurück lehnen konnte, während Haily den Joint zwischen ihren Fingern anzündete. "Ich hab kein genaues Ziel, mal sehen wo ich ankomme. Im Norden war ich nur noch nie, deshalb fiel die Wahl nicht schwer. Erstmal auf jeden Fall bis zur kanadischen Grenze und dann- mal sehen. Es würde mich schon reizen mal von dort bis nach Alaska zu reisen, ich mag die Natur. Europa hört sich aber auch nach einem netten Plan an, wohin genau willst du da?"
Absurderweise kam mir Haily unfassbar bekannt vor, als hätte ich sie schonmal irgendwo gesehen, und weil ich die ganze Zeit verzweifelt versuchte mich an sie zu erinnern, betrachtete ich sie auch immer wieder ein paar Sekunden lang von der Seite. Bis sie mich dann erneut aus den Gedanken riss, indem sie von jemandem sprach, der mir äußerst bekannt vorkam, was mich direkt wieder zu einem Grinsen verleitete. "Heißt dein Bekannter - beziehungsweise sehr guter Freund binnen kurzer Zeit - zufällig Noah?" Auf der Hochzeit von Matt und Madison hatten wir einander kennen gelernt und dabei auch festgestellt, dass er schon länger in demselben Haus in San Francisco wohnte, in dem auch Jamie und ich unter gekommen waren. Wir mussten zweifellos über dieselbe Person reden, wenn Hailys Bekannter gerade sogar in Los Angeles war, um dort seine Freundin zu besuchen. Lahja. "Die Welt ist klein. Wir haben uns letztens kennen gelernt, durch seine Freundin. Oder eher durch den Onkel seiner Freundin, welcher der Bruder meiner Freundin ist." Das klang so verquer, dass ich einmal darüber auflachen musste, was mir jedoch jäh in der Kehle stecken blieb. "Ex-Freundin. Egal. Ja, das ist ein Regenschirm." Nur viel zu gerne ließ ich mich auf den Themenwechsel ein und deutete mit einem Zeigefinger auf die Tätowierung, über die sie sprach. "Falsch herum. Damit man nicht sieht, wie viele Leute ich umgebracht hab, weil der die Tränen alle in seinem Schirm sammelt. Diese typische Knastträne, die eigentlich oft an der Stelle tätowiert wird, steht ja dafür, dass man schonmal jemanden ermordet hat." Für ein paar Sekunden sah ich Haily vollkommen ernst in die Augen, fing dann aber doch wieder an zu lachen und schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht."


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16.09.2015 13:06
Haily Stone
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Beitrag #25
RE: HAILY
Haily wusste zwar um das unsichtbare Band, was Zwillinge verbinden sollte aber sie wollte davon gar nichts Wissen. Denn immer wenn dieses Thema irgendwo auftauchte, entfernte sie sich meistens unauffällig. Trotzdem, als Gus sich neben sie legte blieb auch bei ihr nicht aus, dass sie ihn immer mal wieder von der Seite betrachtete – weil sie sich ihm so verbunden fühlte. Vielleicht war das wirklich mal eine Nachwirkung der Drogen, vielleicht auch einfach ihre Art. Möglich, dass die Seelen der beiden sich einfach ähnelten. Es legte sich eine ganz komische Ruhe in ihr nieder, anders als sie das bei Noah hatte und unter ihrem Shirt konnte sie es auch nicht lassen an der Kette zu drehen, die sie immer mit dem Glücksbringer ihres Zwillings um den Hals trug. Trotzdem nickte sie lieber eifrig auf seine Erzählungen „ Oh ja, die Natur ist glaube ich wunderschön... ich bin nur so gerne unter Menschen.“ Haily lachte, das war ihm sicher noch gar nicht aufgefallen. „ Kanada wiederum ist sicher geil, da sind auch schon einige Stoffe legalisiert. Und ich weiß nicht wohin genau nach Europa, meistens kommt so eine Ruckartige Idee oder man lernt jemanden kennen, der einen Plan hat und dann werde ich vielleicht mit gehen oder nicht. Mal schauen. Ich selber Plane gar nicht gerne, nicht mal wo ich so als nächstes hin will und in der Regel ist es so das ich mich für etwas Begeistern lasse. Das war aber auch noch nie falsch.“ Grinste sie ihn an, die junge Frau war eher der Natur sich anstecken zu lassen von der fixen Idee jemand anderes und half dann diese zu realisieren. „ San Francisco ist mir auch so in den Sinn gekommen, es haben einfach zu viele Menschen um mich herum davon geschwärmt und deswegen nehme ich mir auch ein bisschen Zeit.“ Nickte sie ihm zu, reichte danach den Joint an ihn weiter. „ Besagter Mensch, der gerade seine Freundin besucht, der teilt sonst schon mal das Bett mit mir und sonst... wen ich gerade dazu motivieren kann.“ Lachend deutete sie auf den Joint „ Ich locke mir meine Einschlafhilfen schon in meine Falle.“ Dann nickte sie auch schon wieder eifrig weil er sagte die Welt sei so klein „ Noah, genau. Ohje – das klingt aber kompliziert. Lahja seine Freundin, die kenne ich nicht oder irgendwen aus Los Angeles, ich war noch nie da aber hier komme ich wunderbar mit ihm aus. Das ist ja die Hauptsache.“ Keine Ahnung wie die beiden sich kannten und ob Lahja das nicht unangenehm war, das sein Freund und sie eine offene Beziehung hatten, deswegen ließ sie auch aus, dass bei Noah und ihr auch mehr sein konnte oder durfte. Würde er sie fragen würde sie jedoch nicht Lügen. „ Wie ist Los Angeles so? Hmh... die Hochzeit lag noch nicht so weit zurück und... jetzt ist sie deine Exfreundin?“ detaillierter Fragte sie nicht, vielleicht wollte er gar nicht darüber Reden aber Haily hatte es zumindest mal angesprochen. Manchmal wussten Menschen ja auch nicht ob sie über was Reden wollten. Sie lachte lieber über die Beschreibung des Regenschirms, wobei sie wartete bis er das Auflöste weil als Gus so ernst drein blickte, musterte sie ihn kritisch. „ Man weiß ja nie aber du siehst eigentlich nicht aus wie jemand der ganz viele Menschen auf dem Gewissen hat.“ stellte sie fest nachdem sie ihn am Kinn umfasst und seinen Kopf von Rechts nach Links gedreht hatte. „ Man kann Menschen aber auch nur immer vor und nicht in den Kopf schauen.“


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17.09.2015 12:57
Gus Evans
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Beitrag #26
RE: HAILY
Mir gefielen Menschen, mit denen es so einfach war zu reden wie mit Haily. In allem, was ich sagte, schien sie ehrliches Interesse zu zeigen und genauso begegnete ich ihr auch, suchte immer wieder den Blickkontakt oder nickte aufmerksam. "Vielleicht solltest du mal jemanden kennen lernen, der dich mit nach Los Angeles nimmt, da ist es nämlich auch wunderschön, wenn man die richtigen Orte kennt", motivierte ich sie lächelnd, zog noch einmal tief an dem Joint zwischen meinen Fingern und hielt ihn Haily dann wieder entgegen. Bei der Hochzeit von Matt und Madison hatte man sogar als Außenstehender kaum überhören können, dass Lahja nicht nur mit Noah zusammen war, sondern anscheinend auch Interesse an diesem Muskelprotz hatte, der wohl irgendwie mit ihr trainierte. Mehr wusste ich selber nicht, aber um ehrlich zu sein war es mir auch egal. Ebenso wie das, was Noah hier in San Francisco tat oder ob er sein Bett mit Haily teilte oder nicht. Das ging mich gar nichts an. Viel eher weigerte ich mich überhaupt daran zu denken, weil mich das nur wieder an Jamie erinnerte. "Eigentlich war sie nie richtig meine Freundin", verbesserte ich mich im Nachhinein, legte die Stirn in Falten und fragte mich innerlich, wie Jamie uns wohl definiert hätte. Waren wir ihrer Meinung nach schon sowas wie ein Paar? Auch darüber hatten wir nie gesprochen, aber weil mich das ebenfalls runterzog, wies ich das Thema mit einer Handbewegung von mir und sah lieber wieder aufmerksam in die Augen von Haily, die mich noch immer an irgendetwas oder irgendjemanden erinnerte. "Und wie findest du San Francisco bist jetzt? Haben die anderen Leute zurecht davon geschwärmt? Zumindest sieht es in deinem Zimmer schonmal so aus, als würdest du dich hier wohl fühlen." Noch einmal sah ich um mich, betrachtete einige der liebevoll dekorierten Ecken ein wenig länger, aber suchte dann doch wieder den Blick in ihre Augen. "Was machst du so den ganzen Tag lang? Arbeitest du irgendwo? Oder lebst du eher in den Tag hinein und versuchst andere Leute mit gutem Gras in deine Falle zu locken?" Amüsiert deutete ich noch einmal auf ihren Joint, aber das Lächeln verging mir schnell, als sie so unerwartet ihre Hand um mein Gesicht legte, damit sie die Tätowierungen genauer betrachten konnte. Natürlich- wer mit so vielen Personen auf so engem Raum lebte, der hatte vermutlich eine andere Definition von Privatsphäre, die Erfahrung musste ich schon öfter machen und ich hatte ja offensichtlich auch kein Problem damit eine Matratze mit ihr zu teilen, aber ich mochte es einfach nicht von Fremden berührt zu werden. Vor allem dann nicht, wenn es dabei um meine Tätowierungen ging. Das vermittelte einem das Gefühl man wäre eine Attraktion und das wollte ich nie sein. Deshalb verspannte ich mich auch unter der Berührung, wartete ab, bis sie ihre Hände wieder von meiner Haut löste, und schüttelte dann dein Kopf. "Nein, ich hab niemanden auf dem Gewissen und ich hatte auch nicht vor das irgendwann zu ändern", stellte ich noch einmal klar, während ich mich im Bett wieder aufsetzte und ihr damit hoffentlich vermittelte, dass ich es nicht beabsichtigte auf Tuchfühlung mit ihr zu gehen, ohne Haily damit vor den Kopf zu stoßen.


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17.09.2015 18:24
Haily Stone
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Beitrag #27
RE: HAILY
Haily nickte mit einem Lächeln auf den Lippen „ Ja, mal sehen... so weit ist es nach Los Angeles von hier aus ja auch gar nicht, oder?“ Sie hatte eine ganz schlechte Einschätzung von Strecken, vielleicht weil sie es nie eilig hatte oder eben auch nie die Routen Plante. Außerdem war ihr Reisen ja auch eher davon abhängig, wann sie jemand weiter mitnehmen würde und nicht daran gekoppelt, eine vorgegebene Zeit einzuhalten. „ Ich bin miserabel in Entfernungen schätzen und Noah hab ich nie danach gefragt, wie lang er so braucht zu seiner Freundin.“ Nachdenklich legte sie kurz den Kopf schräg. „ Ich bin immer ganz froh drum, dass mich das auch eigentlich gar nicht scheren muss... anders kann ich mir mein Leben gar nicht vorstellen. Ich hasse es Termine zu haben.“ Lachte sie dann doch wieder auf, sie hatte ja schon ein Problem damit kleine Verabredungen in ihrem Freundeskreis einzuhalten. Da er nicht gewillt war über seine Freundin zu Reden, schloss sie das Thema mit einem Schulterzucken aber trotzdem dem Charmanten Grinsen „ Tja... ein Bekannter – der binnen weniger Zeit ein guter Freund geworden ist und eine Exfreundin – die eigentlich nie eine feste Freundin hat. Ich würde sagen, wir haben es drauf Beziehungen zu anderen Menschen zu definieren.“ Am Ende war das aber doch auch egal, sie wies allem ungern einen festen Titel zu, lieber zog sie noch mal entspannt und tief an dem Joint während sie sich in ihrem Zimmer umsah, für das er ihr ein Kompliment machte. „ Über den Tag habe ich nichts zu tun, wenn ich Geld brauche dann gehe ich schnorren oder schließe mich jemandem an, der ein Instrument spielt und singe dazu. Instrumente habe ich nie beherrscht, deswegen brauch ich da was Hilfe. Oder ich komm irgendwie anders an das, was ich so alles brauche – wenn ich aber alles habe, dann mache ich das, worauf ich gerade Lust habe. Deswegen auch das Zimmer mit den vielen Stoffen und den kleinen Sachen, ich nähe momentan noch an Vorhängen... die meisten Decken und Kissenbezüge sind selber gemacht. Sperrmüll und Hausauflösungen sind mein bester Freund, ich sammle gerne und viel... wenn ich weiter ziehe, kann das alles entweder wer haben oder aber weg schmeißen. Mein Herz liegt nicht am Materiellen, ich bin auch mit eigentlich nichts hier her gereist.“ Erzählte sie bereitwillig, was er gefragt hatte oder auch nicht Wissen wollte „ Abends gehe ich auf Partys oder chill mit Freunden, was sich so ergibt.“ Sie musste nicht erneut erwähnen, Termine und Vorhaben die fest waren, die gab es nicht. „ Und du so?“ Erkundigte Haily sich bei ihm. Natürlich entging ihr nicht wie sein Lächeln erstarb und er sich unter ihren Händen verspannte, die junge Frau musste sich das immer wieder ins Gedächtnis rufen, nicht alle waren wie sie und bei anderen kam das auch nicht immer an. Auch wenn sie ein ganz Vertrautes Gefühl hatte, als sie Gus Gesicht berührt hatte. „ Tut mir Leid, ich fasse Menschen unfassbar gerne an – nicht wegen irgendwelcher Absichten ich mag das einfach nur. Wenn einem das aber nicht lieb ist, einfach sagen. Ich hatte hier am Anfang ein paar Probleme mit einem Mädchen, was dachte, ich wolle sie nur herum bekommen oder so... ich kann aber tatsächlich auch damit umgehen, wenn man mir einfach sagt, dass man darauf keinen Bock hat.“ Und dem war auch so, denn wenn Gus ihr Gesicht ansah, Lächelte sie genauso offen wie eben nur hielt eben ihre Finger bei sich. " Und Tattoos finde ich so... faszinierend, ich habe keins aer ich finde das... spannend, wenn jemand ein Bild unter seiner Haut hat. Wie... ein Bilderbuch auf dem Körper."


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17.09.2015 22:37
Gus Evans
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Beitrag #28
RE: HAILY
Obwohl ich noch immer ein wenig steif vor Haily saß, schüttelte ich den Kopf und nahm ihr lieber den Joint ab, der mir dabei half mich innerlich wieder zu entspannen. "Nein, ich weiß schon, dass du das nicht böse gemeint hast, ich bin nur einfach nicht so- der Typ dafür. Anfassen, meine ich. Von fremden Personen." Weil man das zweideutig auch auf sexueller Ebene verstehen konnte, wandte ich den Blick von ihr ab und legte unsicher die Stirn in Falten, noch viel angespannter als zuvor. Scheiße, was war denn auf einmal los mit mir? Ich war doch sonst nicht so verkrampft, was das anging, doch anstatt meine Worte aufzuklären, stürzte ich mich lieber auf ein anderes, neutraleres Thema. "Was eigentlich komisch ist, weil ich schon seit- Jahren hauptsächlich auf der Straße lebe, durchgehend wie in einer großen Wohngemeinschaft sozusagen. Bei mir ist es also ähnlich wie bei dir: Die Tage sehen immer anders aus und ich schaue einfach, was auf mich zukommt. Aber ich bin gerne in Bewegung und ich mach mich gerne nützlich, deshalb kümmer ich mich oft um streunende Hunde und versuche sie ein bisschen aufzubauen, an Menschen zu gewöhnen, mit ihnen zu trainieren und dann vermittle ich sie entweder selber oder, wenn das nicht klappt, lass das ein Tierheim übernehmen. Die haben eine größere Reichweite, als ich. Wenn ich mal ein bisschen Geld brauche, dann geh ich ins Internet-Café und such mir so kleine Tagesjobs. Da kann man ganz oft 10$ verdienen, wenn man jemandem hilft ein schweres Möbelstück in die Wohnung zu tragen oder auch mal etwas mehr, wenn ein ganzer Umzug angeboten wird. Und damit komm ich dann so über die Runden." Weil gerade die Tiere immer noch ein Thema waren, worüber ich gerne redete, schaffte ich es zum Glück mich innerlich wieder zu beruhigen und dadurch auch von der Anspannung zu lösen. Dieses Mädchen wollte mir doch nichts Böses, im Gegenteil. Sie war einsam hier oben in ihrem Zimmer und suchte nur nach ein bisschen Gesellschaft, und auch wenn der misslungene Sex mit Jamie nicht gerade der beste Beweis dafür war, war ich keine 12 Jahre alt mehr und musste mich nicht in Anwesenheit einer anderen Frau wie ein unerfahrener, kleiner Junge verhalten. Eigentlich redete ich doch genauso gerne und offen wie Haily. "Tut mir Leid, ich bin im Moment einfach etwas durcheinander und ich glaube eigentlich bin ich grad auch nicht die beste Gesellschaft, die man haben kann", entschuldigte ich mich nachträglich für mein komisches Verhalten ihr gegenüber, zog noch einmal tief an den Joint und drückte den abgebrannten Tip danach in den Aschenbecher neben dem Bett. "Ich meine- ich lass mich generell nicht gerne so unerwartet berühren, aber gerade jetzt bin ich da noch ein bisschen anfälliger für, als üblich." Eigentlich hätte ich es einfach dabei belassen und nicht noch weiter ins Detail gehen können, aber diese vertraute Art, die Haily an sich hatte, motivierte mich dazu doch noch mehr mit ihr zu teilen. Und auch die Tatsache, dass ich mich selber mit dem Geschehenen so unwohl und vor allem überfordert fühlte. Das war doch nicht normal, was mir da mit Jamie passiert war. "Das hat mit meiner Ex-Freundin, Freundin, Fast-Freundin oder Irgendwie-auch-nicht-Freundin zutun - wie auch immer du sie nennen willst. Ich weiß nicht, ob es jetzt total durchgedreht ist dir davon zu erzählen und ob du mich danach für den größten Freak hältst, aber- wir haben versucht miteinander zu schlafen. Es hat allerdings nicht so ganz geklappt, von meiner Seite aus. Keine Ahnung, ich hab danach mit zwei Bekannten von mir darüber gesprochen und die haben mir gesagt, dass es sein kann, dass ich mir einfach zu viel Druck gemacht hab, weil sie- noch sehr unerfahren ist. Das wäre ihr erstes Mal gewesen. Aber seitdem- fühl ich mich komisch. Nicht ganz richtig. Ich will nicht behaupten, dass ich vorher jemals richtig gewesen wäre, aber- ich bin die ganze Zeit so angespannt und gereizt. Ständig unter Strom. Das ist absurd und nervig und es tut mir Leid, dass ich das an dir ausgelassen hab."


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18.09.2015 12:07
Haily Stone
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Beitrag #29
RE: HAILY
Haily hörte ihm zu als er davon Sprach, dass er nicht gerne Berührt wurde und sie konnte das schon verstehen und deswegen unterließ sie das einfach. Sie lehnte sich viel eher zurück, winkelte die Beine entspannt an und bettete ihren Kopf auf den Händen wobei sie ihre Ellenbogen von sich streckte. „ Ich hasse arbeiten, deswegen geht das nicht...“ sie lachte leicht auf, wer hasste denn nicht arbeiten, gerade, wenn man so lebte wie die beiden aber bei ihr kam ihr das wirklich schlimmer vor, deswegen sah sie Gus von der Seite an „... bei Terminen oder so wird mir immer ganz anders, meistens schaff ich es dann nicht aus dem Bett deswegen ginge nicht mal eine Verabredung zum Schleppen helfen. Aber das mit den Tieren finde ich toll, ehrlich. Habe schon oft in Gruppen gelebt wo die Hunde dazu gehört haben und wenn die nichts zu Essen hatten, dann ihre Besitzer auch nicht und sonst das beste vom besten oder hälst du nicht viel davon, Hunde auf der Straße zu halten, weil du sie abgibst?“ Denn sonst hätte er ja vielleicht einen behalten. Als er begann herum zu drucksen war sie es, die auch wieder ganz Entspannt drein schaute. Menschen machten sich wegen der Gefühle manchmal wirklich so viel Stress und sie fand das unfassbar Schade, weil gerade das sollte es doch nicht sein. Es sollte nur schönes in einem Erwecken und es sollte einem damit doch nur gut gehen. Besser als alleine eben. Ein wenig dachte sie deswegen darüber nach „ Also ich finde es nicht gut, dass du... dir deswegen so einen Kopf machst. Es dürfte nicht schöneres geben für die erste Erfahrung als das man einem Mann den Kopf so sehr verdreht, dass ihm das passiert. Vielleicht sollte man eher darüber zusammen Lachen. Deswegen haben die meisten Mädchen auch schmerzen dabei, weil sie sich anspannen, verkrampfen. Neulich habe ich auf einer Teenie Zeitung sogar gesehen, welche Stellungen man halten soll, damit der Kerl die Röllchen nicht sieht. Was ist denn das für eine Welt.“ Sie schüttelte den Kopf und sah an die Decke, Haily war aber schon eher der Taten Mensch und auch wenn sie ihn nicht überraschend anfassen würde. Sie richtete sich wieder auf, genau vor ihm und zog sich einfach ihr Shirt über den Kopf hinweg aus. Einfach so. Damit saß sie in ihrer Unterhose vor ihm und schaute ihm tief in die Augen, wie bekam man einen Mann in Stimmung? Das hatte sie meistens drauf und deswegen begann sie einfach selber mit ihren Fingern ihren Körper hinunter zu gleiten, sich selber zu Streicheln um Gus dabei zu Helfen für sich herauszufinden ob es da überhaupt ein Problem in ihm gab, was es sich lohnte, darüber nachzudenken. Also eigentlich war doch jeder anfällig dafür, wenn sich eine Frau lasziv über die Innenseite ihrer Schenkel strich, oder? Oder Überfiel sie ihn vielleicht zu sehr? Mal sehen, wer nichts wagte der gewann bekanntlich ja auch nichts.


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18.09.2015 22:42
Gus Evans
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Beitrag #30
RE: HAILY
"Doch, auf jeden Fall. Ich finde es großartig, wenn jemand mit einem Hund zusammen lebt, egal welcher gesellschaftliche Status dahinter steht, solange man das Tier gut behandelt. Kaum jemand hat so viel Zeit, um dem Hund die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken, wie die Leute auf den Straßen oder in Häusern wie diesen hier, deshalb wäre ich der Letzte, der etwas dagegen sagt", beantwortete ich ihre Frage mit einem Schulterzucken. "Es ist auch nicht das Wichtigste, dass so ein Tier immer nur das beste Essen kriegt. Natürlich sollte es nicht ständig hungern, aber so kitschig das auch klingt, Liebe ist da viel wichtiger, als alles andere. Gerade Hunde sind so sozial, die brauchen einfach den Kontakt zu ihren Menschen. Das ist die Hauptsache." Weil ich mir schon denken konnte, worauf Hailys Frage eigentlich abzielte, nahm ich ihr das Folgende direkt aus dem Mund. "Ich hab einfach das Gefühl ich kann besser helfen, wenn ich die Hunde von der Straße sozusagen gesellschaftsfähig mache. Dadurch gebe ich viel mehr Tieren die Chance auf eine gute Zukunft. Bisher konnten aber alle auch relativ schnell vermittelt werden, entweder durch mich oder durch das Tierheim. Wenn ich irgendwann wirklich mal einen Hund finden sollte, der charakterlich so schwierig ist, dass niemand ihn haben möchte, würde ich ihn wahrscheinlich eher bei mir halten, als ihn im Tierheim in einem kleinen Zwinger leben zu lassen." Es war wirklich absurd wie locker und offen ich über diese Themen reden konnte, so wie sonst eigentlich über alles, aber sofort wieder verkrampfte, wenn es um Jamie ging und vor allem darum, was zwischen uns vorgefallen war.
Innerlich fragte ich mich gerade, ob Haily wohl Recht damit hatte. Ob Jamie sich tatsächlich darüber freuen sollte, wie wichtig mir ihr Wohlergehen war. Ob wir einfach darüber hätten lachen sollen. Aber darum ging es ja nicht, ich war doch viel eher hier in San Francisco, weil ich das einfach nicht wollte. Weil ich schon wieder das Gefühl hatte diesen Emotionen in mir nicht gerecht zu werden und das alles - diese Beziehung - nicht verdient zu haben. Darüber war ich so sehr in Gedanken, dass ich verbissen in eine Ecke starrte und nur aus dem Augenwinkel mitbekam, wie Haily sich auf einmal ihr T-Shirt auszog, ohne nennenswerten Grund. Erschrocken wechselte ich mit dem Blick zu ihr, streckte automatisch meinen Rücken durch, richtete mich etwas auf und wollte schon nach ihrem Shirt greifen, damit ich es ihr hin halten und sie sich wieder anziehen konnte, denn genau das war doch das scheiß Problem. Ich brauchte keinen Sex, um mich abzulenken. Ich wollte viel lieber Jamie jetzt bei mir haben, als sie. Aber als ich sah wie Haily ihre eigenen Hände über ihre Haut gleiten ließ, die Fingerspitzen aufreizend über ihre Schenkel zog, hielt ich inne. Weil ich erst zu dem Zeitpunkt verstand, worauf sie hinaus wollte. Und weil ich tief in mir spürte, dass es funktionierte. Anfangs war es nur eine schwache, angenehme Wärme, eine kaum merkliche Lust, aber das war genau das Gefühl, was bei Jamie eben nicht aufgekommen war und deshalb stürzte ich mich regelrecht sehnsüchtig darauf. Um mir selber zu beweisen, dass alles in Ordnung war und dass ich mir wirklich keine Gedanken machen musste. Vielleicht auch, weil es mir dabei helfen könnte über diese Fast-Beziehung hinweg zu kommen, die ich doch eigentlich am Liebsten sofort vergessen würde. "Das ist- komplizierter, als du denkst", sprach ich aus, fixierte dabei jedoch nicht ihre Augen, sondern durchgehend ihre Hand, die sie über ihre eigenen Körper führte. Und weil ich mich nicht mehr länger dagegen wehren konnte oder wollte, kniete ich mich vor Haily, hob vorsichtig meine Hand auf ihre Dekolletee und drückte meine Finger auf ihre warme, weiche Haut, ließ sie langsam von dort über ihr Brustbein hinab sinken. Je tiefer ich dabei kam, desto deutlicher wurde auch das erregende Gefühl der Lust in mir. "Ich nehme zurück, was ich eben gesagt hab. Wenn du möchtest, dann- berühr mich." Erwartungsvoll hob ich den Blick in ihre Augen und merkte schon wieder, jetzt mehr denn je, wie unglaublich vertraut mir ihr Gesicht war.


AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS

[Bild: gus04.png]
19.09.2015 00:50
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